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Überraschende Beteiligungsnahme: Berüchtigter Finanzinvestor nistet sich bei AMS Osram ein

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Ein berüchtigter Finanzinvestor steigt bei AMS Osram ein. Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit, wenn auch nur eine kurze. - Und: Entledigt sich Novartis des Sorgenkinds Sandoz früher als erwartet?

15.05.2023   11:56
Von cash Insider
Aldo Kamper ist seit April 2023 CEO von AMS Osram.

Aldo Kamper ist seit April 2023 CEO von AMS Osram.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Letko, Brosseau & Associates hat sich mit gut 3 Prozent beim Sensorenhersteller AMS Osram eingekauft. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung des Unternehmens an die SIX Swiss Exchange hervor.

Obschon der kanadische Vermögensverwalter hierzulande nur den allerwenigsten ein Begriff sein dürfte, ist er beileibe kein Unbekannter. Vor wenigen Jahren hatte er schon mal kurz einen Gastauftritt im Grossaktionariat von AMS Osram, wenn auch nur für wenige Tage. Damals drückte der Sensorenhersteller trotz eines schwierigen Börsenumfelds eine milliardenschwere Kapitalerhöhung zwecks Finanzierung der Osram-Übernahme durch. Eine Übernahme, die auch nach dem Rücktritt ihres Architekten Alexander Everke höchst umstritten bleibt.


Doch nicht nur aufgrund ihres kurzen Gastspiels vor wenigen Jahren sollte man sich den Namen Letko, Brosseau & Associates merken: Denn die Kanadier bewiesen in den letzten Jahren immer wieder eine feine Nase für Übernahmekandidaten. Und nicht selten waren sie es, welchen es letztendlich sogar gelang, eine Nachbesserung des ursprünglichen Angebots zu erzwingen.

Für regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne sollte die Beteiligungsnahme nicht überraschend kommen, berichtete ich doch erst kürzlich davon, dass es im Aktionariat von AMS Osram ziemlich brodelt. Wie ich höre, schwankt die Stimmung unter den nicht gerade erfolgsverwöhnten Aktionärinnen und Aktionären zwischen Verzweiflung, Wut und Resignation.

Kursentwicklung der Aktien von AMS Osram in den letzten Jahren (Quelle: www.cash.ch)

Zwei dieser drei Zutaten bieten einen geradezu idealen Nährboden für eine Aktionärsrevolte. Hinzu kommt das stark fragmentierte Aktionariat. Dieses dürfte es einem oppositionellen Investor ziemlich einfach machen, sofern es ihm gelingt, andere Mitaktionäre von seiner Sache zu überzeugen. Grosser Überzeugungsarbeit bedarf es dabei wohl nicht.

Die Umsatz- und Gewinnwarnung des Rivalen Lumentum von vergangener Woche zeugt von einer ziemlich hartnäckigen Nachfrageflaute. Die Amerikaner gehen für das laufende Quartal neuerdings von einem Umsatz zwischen 350 und 380 Millionen Dollar und einem Gewinn je Aktie in Höhe von 45 bis 65 Cents aus. Analysten hatten bisher von einem Gewinn je Aktie von 79 Cents bei einem Quartalsumsatz von 378 Millionen Dollar erwartet.

Noch bin ich mir nicht sicher, in welchem Licht die erneute Beteiligungsnahme durch Letko, Brosseau & Associates steht. Zetteln die Kanadier tatsächlich eine Aktionärsrevolte an – oder handelt es sich doch nur wieder um ein kurzes Gastspiel? Die nächsten Tage und Wochen werden es zeigen.

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Momentan vergeht kaum ein Tag, ohne dass Novartis bei der geplanten Abspaltung der auf Nachahmermedikamente spezialisierten Sandoz nicht die nächste Raketenstufe zünden würde. Nach einer Einlizenzierung neuer Wirkstoffe und einer wegweisenden Zusammenarbeit mit der deutschen Evotec bei biotechnologischen Nachahmermedikamenten gab das Basler Mutterhaus heute Montag die künftige Besetzung des Sandoz-Verwaltungsrats bekannt.

Kursentwicklung der Novartis-Aktien in den vergangenen vier Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Es konnten bekannte Führungspersönlichkeiten verpflichtet werden, darunter etwa Nestlé-Finanzchef François-Xavier Roger oder auch Unilever-Rechtschefin Maria Varsellona.

Dass Novartis bei Sandoz aufs Tempo drückt, kommt in hiesigen Börsenkreisen gut an. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die ursprünglich noch vor Ende Jahr geplante Abspaltung früher vollzogen werden könnte als bisher gedacht. Das wiederum könnte sich als Kurstreiber für die Aktien des Mutterhauses erweisen. Mit der Abspaltung von Alcon nach demselben Strickmuster haben die Basler ja schliesslich schon einmal bewiesen, dass sie Aktionärswerte schaffen können.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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