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In den letzten Jahren wurde SGS mehr als einmal ein Interesse am britischen Rivalen Intertek nachgesagt. Das Genfer Warenprüfunternehmen meldet zwar immer wieder ergänzende Firmenübernahmen. Diese sind allerdings hart umkämpft, buhlen doch nur allzuoft mehrere finanzkräftige industrielle Käufer um die deutlich kleineren Laboratorien und Inspektorate. Auf die Schnelle lässt sich damit kein Umsatz mehr zusammenkaufen.
Auf solchen ist man indes bei SGS dringend angewiesen. Denn nach wachstumsreichen Jahren stösst der einstige Börsenliebling immer mehr an seine Grenzen. Den einst höchst lukrativen Kunden aus dem Bergbau sitzt das Portemonnaie schon eine ganze Weile nicht mehr ganz so locker. Mit der seit Monaten zu beobachtenden Talfahrt des Ölpreises gerät ein weiteres wichtiges Kundensegment in Bedrängnis, die Öl- und Gasindustrie.
Am Freitag sah sich die UBS deshalb in einer Branchenstudie zu einer Rückstufung der Namenaktien von SGS von "Buy" auf "Neutral" veranlasst. Nach einer Abwärtsrevision der nächstjährigen Gewinnschätzungen um 4,1 Prozent und jener für das Folgejahr um 6,6 Prozent errechnet der Studienverfasser neu ein 12-Monats-Kursziel von 2100 (2300) Franken.
Dem Experten zufolge wird das Geschäft mit Kunden aus der Öl- und Gasindustrie 2014 voraussichtlich 28 Prozent zum Jahresumsatz beitragen. Damit stehen der Westschweizer Weltmarktführer im Vergleich mit anderen Mitbewerbern wie Intertek (Umsatzanteil 40 Prozent) oder Applus (Umsatzanteil 56 Prozent) noch gut da. Dennoch droht in diesem Geschäftszweig auch SGS Ungemach, sollte sich der Ölpreis nicht wieder erholen.
Mangels organischer Wachstumsmöglichkeiten könnten grössere Übernahmen und Zusammenschlüsse zu einem Thema werden. Das glaubt auch der für die UBS tätige Studienverfasser und sieht in Intertek ein geeignetes Ziel für SGS. Vom strategischen Standpunkt her würden die beiden Unternehmen bestens zueinander passen, so ist sich der Experte sicher. Mögliche Überschneidungen hält er für überblickbar und den Zeitpunkt für eine solche Grossübernahme für günstig. Schliesslich hätten die Aktien von Intertek nahezu 80 Prozent der über jener von SGS liegenden Kursentwicklung wieder eingebüsst.
Der europäische Warenprüfsektor gilt als stark fragmentiert. Der Genfer Weltmarktführer kommt auf einen Marktanteil von weniger als 5 Prozent und die grössten fünf Anbieter auf einen Anteil von knapp 14 Prozent. Mit grösseren wettbewerbsrechtlichen Hürden hätten SGS und Intertek jedenfalls nicht zu rechnen.
Vermutlich erkennen die Entscheidungsträger am Hauptsitz in Genf eine einmalige Gelegenheit, wenn diese eine sehen. Regelmässige Leserinnen und Leser wissen zwar, dass ich alles andere als ein Freund grosser Firmenhochzeiten bin. Mit dem Gedanken an eine Hochzeit von SGS und Intertek könnte ich mich allerdings durchaus anfreunden.
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Die Aktionäre von Logitech dürfen aufatmen: Die leidigen Buchführungsprobleme gehören der Vergangenheit an und der in Lausanne beheimateten Peripheriegerätehersteller kann sich wieder dem Tagesgeschäft zuwenden.
Einem Kommentar aus dem Hause UBS entnehme ich, dass der viel beachtete Verfasser mit einem starken Weihnachtsgeschäft rechnet. Dank guten Verkaufszahlen in den Produktzweigen Audio und Gaming werde das eher schwache Geschäft mit Peripheriegeräten für Tablet-PC aufgefangen. Positive Effekte erhofft sich der Experte auch von der Stabilisierung im PC-Markt, was auch dem schon seit Jahren rückläufigen Absatz mit Peripheriegeräten helfen sollte.
Im gleichen Atemzug warnt man bei der Schweizer Grossbank allerdings vor den Folgen der jüngsten Verschiebungen im Wechselkursgefüge. Seit Mitte Jahr habe der Euro gegenüber dem Dollar rund 10 Prozent verloren, was in signifikanter Weise einen negativen Einfluss auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung habe. Obschon er ein starkes Weihnachtsgeschäft erwartet, prognostiziert der Verfasser des Kommentars im laufenden Quartal nur eine gegenüber dem Vorjahr stabile Umsatzentwicklung. In der Folge sieht er die von Logitech kommunizierten Umsatzprognosen für die Jahre 2014/15 und 2015/16 in Gefahr.
Dass bei Logitech ein Grossteil der Kosten nicht aber der Erträge in Dollar anfallen, ist nicht neu. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Phasen, in denen das Unternehmen mit einem ungünstigen Währungsumfeld zu kämpfen hatte. Doch anders als damals spricht die unterschiedliche Zins- und Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks für eine länger andauernde Euroschwäche. Bleibt der mittlerweile recht erfolgreichen Geschäftsleitung rund um CEO Bracken Darrell zumindest ein einträgliches Weihnachtsgeschäft zu wünschen.
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Kaum ein anderes mittelständisches Unternehmen verfügt über einen nur annähernd so beeindruckenden Leistungsausweis wie Sika. Dass der Innerschweizer Baustoffhersteller auf wachstumsträchtige Jahre zurückblicken kann, spiegelt sich auch in der Entwicklung seiner Aktien wider. Anleger müssen heute mehr als sechsmal so tief in die Tasche greifen wie noch im Frühling 2009.
Heute morgen dürften sich die Publikumsaktionäre des Börsenlieblings allerdings verwundert die Augen gerieben haben: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion haben die Familienaktionäre ihre Mehrheitsbeteiligung an den deutlich grösseren Rivalen Saint-Gobain verkauft – und das erst noch zu einem stolzen Preis.
Dass die Inhaberaktien von Sika an der Börse unter die Räder kommen und zweitweise gut 20 Prozent verlieren, hat seine Gründe. Zwar bezahlen die Franzosen den Familienaktionären einen immensen Aufschlag von 80 Prozent. Den Publikumsaktionären wollen sie allerdings keine Offerte unterbreiten.
Mit einer Gegenofferte eines die Interessen der Anspruchsgruppen vertretenden Dritten ist nicht zu rechnen, lässt Saint-Gobain doch keinen Zweifel, dass die mit den Mehrheitsaktionären getroffene Vereinbarung unaufkündbar ist.
Damit wird Sika zu einem mahnenden Beispiel für ein Unternehmen, bei dem der Kleinaktionär auf Gedeih und Verderben der Willkür des Hauptaktionärs ausgeliefert ist. Obschon ich gegen eine Überregulierung bin, täten die hiesigen Entscheidungsträger gut daran, die Rechte der Minderheitsaktionäre nach deutschem Vorbild zu stärken.