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Swiss Life, Novartis und viele weitere: Umstufungswelle bricht über den Schweizer Aktienmarkt herein

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Neben sieben Umstufungen wirbeln auch sieben Erstabdeckungen die Kurse der betroffenen Aktien durcheinander. Während Swiss Life und Novartis zu den Verlierern zählen, kommen Börsenüberflieger wie Burckhardt oder Sulzer gut weg.

04.12.2024   11:50
Von cash Insider
Der Hauptsitz von Swiss Life.

Der Hauptsitz von Swiss Life.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auf X/Twitter aktiv.

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Von wegen besinnlicher Adventszeit: Die Aktienanalysten haben uns Wirtschaftsjournalisten und Börsenkolumnisten am heutigen Mittwoch eine dicke Bescherung mit im Gepäck. Ich zähle nicht weniger als sieben Umstufungen sowie sieben Erstabdeckungen. Das ist schon eine ganze Menge.

Gleich zwei Verkaufsempfehlungen treffen für die dividendenstarken Aktien von Swiss Life ein. Der für J.P. Morgan tätige Versicherungsanalyst Farooq Hanif geht in einer Branchenstudie von «Neutral» auf «Underweight». Gleichzeitig kürzt er sein Kursziel auf 670 von 720 Franken. Der Analyst schreibt es zwar nicht explizit, lässt zwischen den Zeilen jedoch durchblicken, dass er sich von den erst gestern Dienstag kommunizierten neuen Mittelfristzielen mehr erhofft habe. Ausserdem verweist er auf den bis zuletzt guten Lauf dieser Valoren. Mit einem Plus von gut 18 Prozent seit Januar ist der Lebensversicherer auch in diesem Jahr wieder weit oben auf der SMI-Gewinnerliste anzutreffen.

Ähnlich äussert sich sein Berufskollege Kailesh Mistry von der britischen HSBC. Auch er geht in einer Studie über die europäischen Versicherungsunternehmen von «Hold» auf «Reduce» und veranschlagt ein Kursziel von nur 640 (zuvor 653) Franken. Der vermeintliche «Kurstreiber» Investorentag verkommt damit zum «Kursdämpfer».

Kursentwicklung der Aktien von Swiss Life seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Bleiben wir gleich bei den Versicherungsaktien, liefern sich J.P. Morgan und Vontobel bei Helvetia doch einen Schlagabtausch. Während der für J.P. Morgan tätige Analyst Farooq Hanif beim Ostschweizer Unternehmen kaum noch Raum für positive Überraschungen ausmacht und sein Anlageurteil mit einem gleichbleibenden Kursziel von 170 Franken von «Overweight» auf «Neutral» zurücknimmt, kann sich sein Berufskollege Simon Fössmeier bei Vontobel erst jetzt für die Aktien erwärmen. Fössmeier stuft die Aktien im Vorfeld des diesjährigen Investorentages vom 12. Dezember von «Hold» auf «Buy» herauf und veranschlagt neuerdings ein Kursziel von 180 (zuvor 143) Franken. Beim Kursziel stützt er sich auf ein sogenanntes Sum-of-the-Parts-Modell und damit auf den Gesamtwert der einzelnen Unternehmensteile ab.

Auch für das Schwergewicht Novartis geht eine Herunterstufung aus London ein. Analyst Rajesh Kumar von HSBC geht von «Hold» auf «Reduce». Gleichzeitig streicht er das Kursziel auf 82 von 95 Franken zusammen. Es ist das tiefste mir bekannte Kursziel überhaupt für die Aktien des Pharmagiganten aus Basel. Der HSBC-Analyst argumentiert einerseits mit der im Branchenvergleich eher stolzen Bewertung und andererseits mit den bevorstehenden Patentabläufen bei umsatzstarken Medikamenten wie Gilenya oder Entresto.

Neben der HSBC hat nur die britische Barclays eine Verkaufsempfehlung für die Valoren von Novartis ausstehend. Barclays kommt auf ein Kursziel von 85 Franken.

In die andere Richtung geht es hingegen für die Partizipationsscheine von Schindler sowie für die Aktien von Flughafen Zürich. Bei Schindler ist es der für Barclays tätige Analyst Vlad Sergievskii, welcher sein Anlageurteil von «Equal Weight» auf «Overweight» und das Kursziel auf 258 von 230 Franken erhöht. Er lobt die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells sowie den hohen Ergebnisbeitrag aus dem Service-Geschäft.

Bei den Valoren von Flughafen Zürich stuft UBS-Analyst Cristian Nedelcu diese mit einem 12-Monats-Kursziel von 244 (zuvor 205) Franken von «Neutral» auf «Buy» herauf. Er geht davon aus, dass die Dividende im kommenden Frühjahr erhöht werden könnte. Doch auch in der Eröffnung des indischen Flughafens in Noida im April nächsten Jahres sowie in den Expansionsplänen der Swiss-Mutter Lufthansa sieht Nedelcu mögliche Kurstreiber.

Kursentwicklung der Flughafen-Zürich-Aktien in den letzten Jahren (Quelle: www.cash.ch)

Fleissig war der für Jefferies tätige Analyst Michael Comtesse. Er nimmt auf 243 Seiten die Erstabdeckung mehrerer Schweizer Industrieperlen auf. Viermal lautet sein Anlageurteil «Buy», nämlich für Burckhardt (Kursziel 804 Franken, aktuell 667 Franken), Georg Fischer (Kursziel 82, aktuell 69 Franken), SFS Group (Kursziel 154 Franken, aktuell 131 Franken) und Sulzer (Kursziel 156 Franken, aktuell 137 Franken).

Insbesondere die Aktien von Georg Fischer und Sulzer wähnt der Jefferies-Analyst in der Favoritenrolle. Sulzer kann bei ihm mit dem hohen Ergebnisbeitrag aus dem Service-Geschäft punkten, Georg Fischer hingegen mit der starken Stellung im zukunftsträchtigen Geschäft mit Rohrleitungssystemen.

Die Valoren des diesjährigen Börsenüberfliegers Accelleron stuft er hingegen nur mit «Hold» und einem Kursziel von 49 Franken ein. Beim Automobilzulieferer Bossard lautet die Erstabdeckung aufgrund der schwierigen Situation in den Absatzmärkten ebenfalls nur «Hold» und das Kursziel 203 Franken.

Eine weitere Erstabdeckung trifft zu Straumann ein. Analyst Davide Marchesin bei Equita stuft die Aktien des Weltmarktführers aus Basel mit «Buy» und einem Kursziel von 140 Franken ein. Er hält die längerfristigen Wachstumsaussichten für intakt und das Unternehmen an der Börse folglich für unterbewertet.

Nicht wenige der betroffenen Aktien machen heute Mittwoch in hiesigen Börsenkreisen mit grösseren Kursbewegungen von sich reden. Oft wirbeln Umstufungen oder Erstabdeckungen die Kurse allerdings nur am Tag ihres Bekanntwerdens durcheinander. Vermutlich legen sich die Wogen deshalb schon ab morgen wieder. Dennoch ist immer gut zu wissen, welche Überlegungen sich die Banken und ihre Analysten machen. Meist sucht man vergeblich nach wirklich neuen Erkenntnissen.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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6 Kommentare

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kappelch

Die Insider-Kolumne lese ich immer gern. Was hingegen die "Analysten" so daher analysieren, ist meistens Schwachsinn. Sie haben null Ahnung vom "realen" Geschäft und basieren sich nur auf Zahlen. Wo waren nur all diese "woodoo masters" im Jahr 2008, als es richtig krachte, und von den Hunertschaften dieser Leute nur ein paar vor Bösem gewarnt haben? Heisse Luft, nicht ernst zu nehmen.

ex-banker

Ich schliesse mich Ihrer Meinung an. Die meisten dieser sogenannten Analysten sind ihr Geld nicht wert. Da wäre für die Banken noch viel Sparpotenzial vorhanden.

plutos

2008 war in erster Linie ein makroökonomisches Ereignis. Für einen Unternehmensanalysen ist sowas kaum oder nicht vorauszusehen. Wer für solche Fälle gewappnet sein will, sollte den Notenbankern und den Volkswirten zuhören, nicht den Unternehmensanalysten und den BWLern - die haben einen anderen Fokus.

rodolfo

Seit Monaten bzw Jahren erlaube ich mir, als interessierter Kleinanleger den selbsternannten Fachleuten/Analysten eine gehörige Portion Skepsis, zuweilen auch Ablehnung, entgegen zu bringen. Leider geben diesen grossmehrheitlich unternehmerisch unerfahrenen Leuten auch seriöse Wirtschaftszeitungen zu oft die Plattform zu ihren manchmal wirklich unbedarften Ergüssen!

peter+ern

Aber, aber, warum die ganze Aufregung. Es gibt ja nicht nur die Meinung von Analisten, dank unserer Informations-Freiheit gibt es vielfache Möglichkeiten sich über eine allfällige Anlage zu informieren. Sogar der Profi-Ratgeber CI macht nicht nur vorwärts. Er arbeitet mit seinem Depot zwar sehr gut, aber es hat auch da und dort einen "Toggen im Rein heft". Und, ich denke das ist auch gut so. Wenn dem nicht so wäre, müsste man annehmen, dass der Herr CI einen besonderen Draht zur Börse hätte, was natürlich ein Unsinn ist. Sogar er, der Profi "stolpert" ab und zu, daraus kann man auch etwas lernen. Für mich tragen die Analisten-Meinungen ca. 10 % zur Meinungs-Findung bei und für die anderen 90 % suche ich mir andere und zusätzliche Infos über ein Unternehmen. Z.b. Passt dieser Titel, diese Branche in mein Depot etc. Für mich persönlich wäre der Analisten-Beruf viel zu langweilig und Zahlen- und Kopf-lastig, aber offensichtlich ist es ein ehrbarer Beruf geworden, das denken sie sicher auch über sich selbst. "leave it or take".

_cashinsider_

Vielen Dank Ihnen allen für diese Worte. Selbstverständlich koche auch ich bloss mit Wasser. Börsenkolumnisten oder Wirtschaftsjournalisten, welche etwas anderes von sich behaupten, nehmen sich womöglich zu ernst. Ich sehe übrigens noch ein anderes Problem: Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man auch zu nahe an den Märkten sein kann - und irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Überall gibt es Personen, die einem Dinge einflüstern wollen - und nur allzuoft erweisen sich diese Dinge bloss als "Positions-Gehabe". Herzlichst, der cash Insider.

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