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Anfang Februar öffnete sich Sunrise Communications dem Publikum. Der Börsengang hatte von der ersten Minute weg alle Zutaten, um ein Erfolg zu werden. Schliesslich wird der Heimmarkt des in Zürich beheimateten Mobilfunkanbieters immer wieder als der lukrativste der Welt gefeiert. Die Namenaktien schossen denn auch gleich am ersten Tag steil nach oben und gingen um 12 Prozent über dem Ausgabepreis von 68 Franken aus dem Handel.
In den darauffolgenden Monaten kletterte der Aktienkurs des Börsendebütanten in der Spitze bis auf 90 Franken. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich nach dem Börsengang gleich mehrere bekannte Grossaktionäre wie der Staatsfonds von Singapur oder der deutsche Versicherungskonzern Allianz zu erkennen gaben.
Doch es kam wie es kommen musste, wenn sich ein Finanzinvestor über eine Publikumsöffnung von einem Unternehmen verabschiedet: Der für das erste Quartal veröffentlichte Zahlenkranz verfehlte die Markterwartungen ziemlich deutlich. Seither fristen die Valoren von Sunrise ein Mauerblümchen-Dasein.
Das ist verständlich, bleibt doch ein fahler Nachgeschmack, wenn ein Unternehmen nur wenige Monate nach dem Börsengang bereits mit einer Enttäuschung aufwarten muss. Böse Zungen behaupten sogar, der frühere Hauptaktionär CVC Capital Partners habe den federführenden Banken von Anfang an keinen reinen Wein eingeschenkt. Das würde auch erklären, weshalb diese seit der Ergebnispräsentation von Mitte Mai mit abgesägten Hosen dastehen.
Selbst die vor gut einem Monat bekannt gewordene Aufnahme in den viel beachteten Stoxx 600 Index verfehlte bislang ihre Wirkung. Noch ist das letzte Wort diesbezüglich aber nicht gesprochen, erhalten die Indexanpassungen doch erst am kommenden Montag ihre Gültigkeit.
Interessant ist eine Rückmeldung der UBS von Firmenbesuchen bei den drei führenden Schweizer Mobilfunkanbietern Swisscom, Sunrise und Salt, der früheren Orange Schweiz.
Ihre Schlüsselbotschaft: Die Angst vor einer Verschärfung des Wettbewerbs scheint vorerst unbegründet, gibt es doch keine Anhaltspunkte für eine Preisoffensive der Nummer drei im Schweizer Markt. Damit geben die beiden für die Schweizer Grossbank tätigen Experten Entwarnung, was den Einstieg des französischen Milliardärs Xavier Niel bei Salt anbetrifft.
Favorisiert werden die mit einem 12-Monats-Kursziel von 88 Franken zum Kauf empfohlenen Aktien von Sunrise. Als Hauptattraktion wird die hohe Free-Cash-Flow-Rendite von 8 Prozent auf den nächstjährigen bankeigenen Schätzungen genannt. Zum Vergleich: Bei den Papieren der Erzrivalin Swisscom beträgt diese gerademal 5 Prozent.
Zumindest bei der UBS ist eine mögliche Hochzeit zwischen Sunrise und Salt schon eine ganze Weile ein Thema. Die Schweizer Grossbank beziffert die Synergien zwischen den beiden Unternehmen auf 2,3 Milliarden Franken, was bei Sunrise nicht weniger als 26 Franken je Aktie entspräche. Obschon die Experten gewisse wettbewerbsrechtliche Hürden einräumen, versprechen sie sich davon bei der Nummer zwei unter den Schweizer Mobilfunkanbietern ein zusätzliches Aufwärtspotenzial von gut 30 Prozent. Für Fantasie ist aus Anlegersicht damit jedenfalls gesorgt.
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Vom Jäger zum Gejagten: Nach der erfolgreichen Integration des internationalen Wealth Managements von Merrill Lynch, geriet Julius Bär in den letzten Wochen selber als Übernahmekandidat in die Schlagzeilen. Neben der Credit Suisse wurde gerüchtehalber auch Intesa San Paolo ein Interesse an der in Zürich beheimateten Traditionsbank nachgesagt. Alleine der bis dato hängige Vergleich im Steuerstreit mit den USA liess allerdings nur wenig Fleisch am "Gerüchte-Knochen" erahnen.
Darf man dem für Vontobel tätigen Bankenexperten Glauben schenken, dann steht Julius Bär nach jahrelangen Verhandlungen kurz vor einer Einigung mit dem amerikanischen Justizministerium. Er schätzt die Kosten des Vergleichs auf 600 Millionen Franken und liegt damit inmitten der Erwartungsbandbreite anderer Berufskollegen von 300 und 850 Millionen Franken.
Ausgehend von einem verbleibenden Überschusskapital von 500 bis 550 Millionen Franken traut er der Zürcher Bank eine Übernahme eines Rivalen mit verwalteten Vermögen von bis zu 20 Milliarden Franken zu. Der Bewertungsaufschlag der eigenen Aktien sei interessant und das Unternehmen aufgrund des rückläufigen Gewinnwachstums und der bereits wieder steigenden Preise für Zukäufe unter Druck zu Handeln.
Doch eins nach dem anderen: Mit einer weiteren Grossübernahme ist bei Julius Bär frühestens dann zu rechnen, wenn der Vergleich im US-Steuerstreit endlich steht. Bleibt zu hoffen, dass die gerüchtehalber herumgereichten Informationen der Wahrheit entsprechen und eine Einigung mit den Justizbehörden unmittelbar bevorsteht.
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