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SoftwareOne, Sika und viele weitere: Diese Beteiligungsveränderungen sorgen für überraschte Gesichter

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Nicht nur bei SoftwareOne und Sika kam es in den letzten Tagen zu Veränderungen im Grossaktionariat. Bei Schweiter gibt sich ein bekannter SVP-Politiker die Ehre und bei Tecan beweist die Grossbank UBS Mut.

24.10.2024   12:00
Von cash Insider
Daniel von Stockar ist Verwaltungsratspräsident von SoftwareOne.

Daniel von Stockar ist Grossaktionär bei SoftwareOne.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auf X/Twitter aktiv.

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Gestern Mittwoch sorgte in hiesigen Börsenkreisen eine Beteiligungsmeldung zu SoftwareOne für Gesprächsstoff. Denn wie der besagten Meldung entnommen werden kann, hat Pictet Asset Management sich zuletzt von Aktien getrennt.

Brisanz birgt diese Beteiligungsreduktion vor allem deshalb, weil angeblich ja noch immer ausländische Finanzinvestoren um den Anbieter von Cloud-Lösungen buhlen. Mittlerweile sind diese Spekulationen nahezu verstummt. Auch den Genfern scheint der Glaube an einen Unternehmensverkauf ins Ausland abhandengekommen zu sein. Jedenfalls lässt sich nur so erklären, weshalb sie sich bei SoftwareOne in unmittelbarer Nähe zu den Jahrestiefstkursen als Abgeber von Aktien zu erkennen geben.

Ich sehe übrigens die Gründeraktionäre um Daniel von Stockar sowie das Unternehmen selber in der Pflicht, den Mitaktionären in Sachen Rückzug von der Börse endlich reinen Wein einzuschenken. Diese haben es verdient, zu wissen woran sie sind.

Die Aktien von SoftwareOne haben seit Januar deutlich an Kurswert eingebüsst (Quelle: www.cash.ch)

Auch bei Sika hat sich eine prominente Investorin aus dem Reigen der Grossaktionäre verabschiedet. Dass Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Ex-Gemahlin Melinda getrennte Wege gehen, ist ja schon länger bekannt. Vor zwei Wochen traf dann die Meldung ein, wonach die Aktionärsgruppe der Gates beim Bauchemiehersteller aufgelöst worden sei.

Damals sah es danach aus, als ob Melinda French Gates dem Vorzeigeunternehmen als bedeutende Anteilseignerin erhalten bleibt. Umso grösser nun die Überraschung: Die Philanthropin hat ihre Beteiligung an Sika auf unter drei Prozent ausgedünnt.

Mich überrascht ausserdem, dass die besagte Beteiligungsmeldung in den hiesigen Finanzmedien nicht höhere Wellen schlägt. Ähnliches gilt für den Einstieg von Thomas Matter bei Schweiter Technologies. Wie aus einer Meldung hervorgeht, hält der SVP-Nationalrat über seine Matter Group neuerdings gut drei Prozent am Verbundstoffhersteller.

Kürzlich verlieh der für die UBS tätige Analyst Jörn Iffert seiner Verkaufsempfehlung für die Aktien Nachdruck. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, des geringen Spielraums für Preiserhöhungen sowie des intensiveren Wettbewerbs im Windenergiemarkt kürzte er das 12-Monats-Kursziel auf 375 (zuvor 410) Franken.

Die Aktien von Schweiter Technologies befinden sich momentan in einem Tal der Tränen (Quelle: www.cash.ch)

Der Einstieg des SVP-Nationalrats gerade mal zwei Tage nach dieser Kurszielreduktion kommt einem – wenn auch ungewollten – Tritt ans Schienbein des UBS-Analysten gleich. Ein Teil der Aktien Matters könnte übrigens aus den Beständen von Scotia Global stammen, reduzierte der kanadische Vermögensverwalter sein Paket zuletzt doch auf unter drei Prozent.

Kommen wir an dieser Stelle noch auf die beiden Medizinaltechnikunternehmen Sonova und Tecan zu sprechen. Tecan sah sich ja erst vor wenigen Tagen zu einer weiteren Reduktion der diesjährigen Finanzziele gezwungen. Ich berichtete am letzten Freitag in meiner Kolumne ausführlich darüber und fragte mich:

Gerade APG Asset Management scheint der Glaube daran zusehends zu fehlen. Im Februar 2014 mit fünf Prozent bei Tecan eingestiegen, hat der langjährige Grossaktionär sein Aktienpaket zuletzt reduziert. Ganz anders die Fondsmanager der UBS. Wie jetzt auskommt, haben diese am Tag der Reduktion der diesjährigen Finanzziele mutig Titel zugekauft. Im Zuge dessen schwoll der Stimmenanteil der Fondstochter der grössten Schweizer Bank von 9,4 auf 10,3 Prozent an. Die Grossbank zählt sogar schon seit Oktober 2010 zu den bedeutendsten Aktionären des Laborausrüsters.

Dass UBS-Analyst Sebastian Vogel an seiner Kaufempfehlung festhalten wird, halte ich vor diesem Hintergrund für sehr wahrscheinlich. Neugierig bin ich hingegen auf sein künftiges 12-Monats-Kursziel. Bis vor wenigen Tagen lautete dieses noch 380 Franken.

Aggressive Aktienkäufe muss T. Rowe Price Associates bei Sonova getätigt haben. War der Vermögensverwalter Mitte September noch Herr über gut drei Prozent der Stimmen, hält er neuerdings mehr als fünf Prozent am Hörgerätehersteller. Die Amerikaner sind beim Weltmarktführer aus Stäfa sogar schon seit Oktober 2012 mit an Bord.

KI-Hoffnungen verliehen den Aktien von Sonova über die letzten Wochen kursseitigen Rückenwind. Ob zu Recht oder nicht zeigt sich am 19. November. Dann wartet das Unternehmen nämlich mit dem Zahlenkranz für die erste Jahreshälfte auf.

Zugegeben: Nur selten bewegen Beteiligungsmeldungen an die SIX Swiss Exchange den Kurs der betroffenen Aktien. Das mag vor allem damit zu tun haben, dass oft zig Tage zwischen dem Entstehen der Meldepflicht und dem Bekanntwerden der Beteiligungsveränderung liegen. Wenn so prominente Grossaktionäre wie Melinda French Gates bei Sika oder Thomas Matter bei Schweiter Technologies ihre Finger mit im Spiel haben, dann ist das für ihre Mitaktionäre durchaus von Relevanz. Ähnliches gilt, wenn langjährige Grossaktionäre Aktien zu- oder verkaufen.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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