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Im angelsächsischen Raum wird unsere Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einem Augenzwinkern auch gerne als "der grösste Hedgefonds der Welt" bezeichnet. Völlig abwegig ist dieser Vergleich nicht, wälzt sie mittlerweile doch ein Vermögen von gut 540 Milliarden Franken vor sich her. Und dieses will möglichst gewinnbringend angelegt sein.

Zumindest was die Kommunikation anbetrifft, wird der SNB dieser doch sehr zweifelhafte Ruf allerdings nicht gerecht. Denn anders als Hedgefonds legt sie Quartal für Quartal transparent Rechenschaft über ihre Anlagetätigkeit ab. So weiss man beispielsweise, dass umgerechnet gut 90 Milliarden Franken in Aktien angelegt sind.

Noch konkretere Zahlen liegen für die amerikanischen Aktien vor. Das dortige Börsenrecht zwingt die SNB alle drei Monate zur Offenlegung der 50 grössten Titelpositionen. Ende Juni entfielen gut 1,1 Milliarden Franken auf die Aktien des Kultunternehmens Apple, gefolgt von Exxon Mobil mit 610 Millionen Franken, Microsoft mit 555 Millionen Franken und Johnson & Johnson mit 494 Millionen Franken.

Soweit, so gut. Mit dem Einstieg bei Valeant Pharmaceuticals scheinen sich unsere Währungshüter allerdings ein "faules Ei" ins Nest gelegt zu haben. Mitte Jahr wies diese Titelposition noch einen Gegenwert von umgerechnet 270 Millionen Franken auf.

Seither hat sich der Börsenwert des allseits beliebten kanadischen Pharmaherstellers mehr als halbiert, ein Grossteil davon alleine in den letzten Tagen. Vor wenigen Wochen geriet Valeant Pharmaceuticals für seine Preispolitik in die öffentliche Kritik. Dies nachdem bekannt wurde, dass einige Medikamente in den letzten Jahren um ein Vielfaches teuer wurden. Seit wenigen Tagen tobt nun sogar eine Kontroverse um die Buchführungspraktiken. Konkret wird dem Unternehmen eine künstliche Aufblähung des Umsatzes mittels Scheingeschäften zwischen Tochtergesellschaften vorgeworfen. Das Unternehmen wird bereits mit dem Pleite gegangenen Energiekonzern Enron verglichen.

Mit dem Experten von BMO Capital warf gestern ein viel beachteter Analyst das Handtuch. Er stufte die Aktien von Valeant Pharmaceuticals von "Outperform" auf "Market Perform"“ herunter und strich das Kursziel auf 141 Dollar zusammen. Dass weitere seiner Berufskollegen ebenfalls kapitulieren, ist sehr wahrscheinlich. Schliesslich empfehlen noch immer 18 von 23 Experten die Papiere zum Kauf.

Ob sich die SNB in den letzten Wochen und Monaten von Teilen ihrer Position getrennt hat, werden wir voraussichtlich erst in wenigen Wochen erfahren. Dann nämlich müssen unsere Währungshüter die Börsenaufsicht in New York einmal mehr über die 50 grössten amerikanischen Aktienengagements informieren.

Angenommen, es wurden seit Ende Juni keine zusätzlichen Aktien verkauft, kostete die Wette auf Valeant Pharmaceuticals unsere SNB bislang umgerechnet knapp 140 Millionen Franken. Bleibt bloss zu hoffen, dass sich die Anschuldigungen gegen das Unternehmen letztendlich als falsch erweisen.

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Darf man einer Studie mit dem Titel "Apple-geddon" Glauben schenken, dann droht auch anderen Kerninvestments der SNB Ungemach. Denn darin warnt der für die Berenberg Bank tätige Autor vor einem Rückschlag bei Aktien wie Amazon.com, Google, Facebook oder eben Apple.

Die Situation ähnle jener von Ende der Neunzigerjahre, so schreibt der Experte. Damals hätten einige milliardenschwere Firmenübernahmen sowie der Kollaps des Energiekonzerns Enron eine Trendwende an der amerikanischen Leitbörse eingeleitet. Dem Studienverfasser zufolge weist insbesondere die fremdfinanzierte Übernahme von EMC durch Dell Computers gewisse Parallelen auf. Seither jage nämlich ein Übernahmegerücht das nächste.

Als Gefahrenherde werden in der Studie der in Zukunft von China ausgehende Wettbewerb sowie der Vorstoss von Amazon.com in neue Märkte genannt. Der Siegeszug dieses Unternehmens gegenüber der Supermarktkette Wal-Mart lasse sich in anderen Wirtschaftszeigen wiederholen, so heisst  es. Auch ein Vorstoss gegen Oracle oder Cisco Systems schliesst der Experte nicht länger aus.

Sorgen bereitet ihm jedoch vor allem Apple. Die Frage sei nicht ob, sondern wann der Erfolg des amerikanischen Kultunternehmens Risse bekomme. Betroffen seien dann nämlich auch die zahlreichen Firmen der gesamten Wertschöpfungskette entlang.

Demzufolge lautet die Gleichung der Berenberg Bank: Kränkelt Apple, kränkelt der amerikanische Technologiesektor. Kränkelt der amerikanische Technologiesektor, kränkelt die gesamte Börse.
 

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