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In angelsächsischen Marktkreisen wird unsere Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einem Augenzwinkern als "den grössten Hedgefonds der Welt" betitelt. Ganz abwegig ist dieser Vergleich nicht, haben sich im Zuge des weltweiten Abwertungswettlaufs in den letzten Jahren doch Devisenreserven im Gegenwert von nicht weniger als 522 Milliarden Franken angehäuft. Das wiederum entspricht ziemlich genau 80 Prozent der diesjährigen Wirtschaftsleistung.
Gerade im Zeitalter negativer Einlagezinsen und Anleihenrenditen will dieses Geld gut angelegt sein. Eigenen Angaben zufolge hält die SNB denn auch Aktienanlagen im Umfang von rund 100 Milliarden Franken oder 15 Prozent unseres Bruttoinlandprodukts.
Für Gesprächsstoff sorgt in Übersee in diesen Tagen ein der US-Börsenaufsicht SEC eingereichtes Formular. Dem geübten Auge lässt sich diesem Formular entnehmen, dass die SNB Ende März amerikanische Aktien im Umfang von 37,5 Milliarden Dollar hielt. Der Anstieg von 40 Prozent in gerademal drei Monaten lässt vermuten, dass unsere Währungshüter in New York im grossen Stil zugekauft haben.
Insbesondere die Aktien des amerikanischen Kultunternehmens Apple scheint es unserer SNB angetan zu haben. Nur so lässt sich erklären, weshalb dieses Engagement im Laufe des ersten Quartals auf 1,1 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt wurde.
Die SNB scheint sich die Kritik, sie würde zu wenig in Sachwerte investieren, zu Herzen genommen zu haben. Mit einer Erhöhung der Aktienquote von 15 auf 18 Prozent ist es meines Erachtens aber noch lange nicht getan. Der norwegische Staatsfonds hält beispielsweise rund 60 Prozent des Anlagevermögens in Aktien.
Unsere Währungshüter sollten die Skandinavier aber noch aus einem anderen Grund zum Vorbild nehmen: Denn der norwegische Staatsfonds hat damit begonnen, im grossen Stil in Infrastrukturprojekte zu investieren. Das hilft nicht nur der Wirtschaft, sondern auch dem eigenen Portemonnaie.
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Am Freitag war es dem Verantwortlichen am Hauptsitz von Syngenta in Basel nicht mehr länger möglich, auf Zeit zu spielen. In einer kurzen und knappen Pressemitteilung bestätigte das Unternehmen, was sowieso die ganze Welt schon ahnte: Monsanto hat dem Agrarchemiehersteller eine nichtbindende Übernahmeofferte von umgerechnet gut 40 Milliarden Franken unterbreitet.
Beim Objekt der Begierde stösst das mit 449 Franken je Aktie recht grosszügige Angebot allerdings auf wenig Gegenliebe. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, hat der Verwaltungsrat dieses einstimmig als zu tief abgelehnt. Begeisterung sieht anders aus.
Wer dahinter ein blosses Preispoker vermutet, der liegt vermutlich falsch. Denn schon als Monsanto angeblich vor etwas weniger als einem Jahr Interesse an den Baslern signalisierte, scheiterten die Sondierungsgespräche zwischen den beiden Unternehmen aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bedenken.
Anders als damals wird sich der amerikanische Rivale diesmal nicht mehr einfach so abspeisen lassen. Es ist kaum ein Zufall, dass in den letzten Tagen gezielt Indiskretionen in die Wirtschaftsmedien durchsickerten. Monsanto hofft auf die Hilfe der Aktionäre von Syngenta. Nach mehreren von Ergebnisenttäuschungen und Prognosereduktionen begleiteten Jahren dürfte das vorliegende Übernahmeangebot bei vielen von ihnen auf offene Ohren stossen.
Womöglich bleibt den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als auf eine Nachbesserung der Offerte zu hoffen und diese zähneknirschend zu akzeptieren. Zum Retter in der Not könnte aber auch DuPont werden. Schon seit Monaten fordert ein abspenstiger Grossaktionär eine Aufspaltung des amerikanischen Partnerunternehmens. In Branchenkreisen wird das Agrarchemiegeschäft von DuPont als "die perfekte Braut" für Syngenta bezeichnet. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die beiden Firmen vom Produktangebot her ergänzen und schon seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.
Es könnten sich allerdings auch noch andere Anbieter wie BASF, Bayer oder Dow Chemical in den sich anbahnenden Übernahmekampf des Marktführers Monsanto um die in Basel beheimatete weltweite Nummer drei einschalten. Jedenfalls versprechen die kommenden Wochen aus Sicht der Syngenta-Aktionäre spannend zu werden.
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