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Marktgeflüster

SMI-Schwergewicht Nestlé im Zentrum abenteuerlicher Gerüchte

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Bei Nestlé machen abenteuerliche Mutmassungen die Runde. Bei Nachforschungen stösst man auf einen «alten Bekannten». - Und: Barclays setzt dividendenstarke Aktie auf die Empfehlungsliste.

27.01.2025   11:45
Von cash Insider
Adäquat beflaggt: Nestlé-Hauptsitz für Deutschland in Frankfurt am Main.

Adäquat beflaggt: Nestlé-Hauptsitz für Deutschland in Frankfurt am Main.

Quelle: imago images / STPP

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Veräussern grosse Investmentfonds bei Nestlé Aktienbestände, welche sie sich über mehrere Jahrzehnte hinweg angelacht haben? Dieses Gerücht macht in hiesigen Börsenkreisen momentan gerade wie ein Lauffeuer die Runde.

Neugierig wie ich bin, habe ich mich ein bisschen umgehört – und bin dabei auf einen «alten Bekannten» gestossen. Ursprung des besagten Gerüchts dürfte nämlich eine entsprechende Passage in einem beliebten deutschen Anlegerbrief sein. Meinen Leserinnen und Lesern ist dieser Anlegerbrief auch als «Düsseldorfer» bekannt.

Mehrere grosse Investmentfonds signalisierten soeben eine Reduzierung ihrer Nestlé-Bestände, die teilweise Jahrzehnte alt sind, steht dort in der neusten Ausgabe. Und weiter: Der Seitenwechsel finde vom Genfer See nach Basel statt. Mit dieser zweiten Aussage wird suggeriert, dass dieselben Investmentfonds in die Genussscheine von Roche umschichten.

Bei Nestlé zeigt die Aktienkursentwicklung seit Jahren nach unten (Quelle: www.cash.ch)

Ich selber vermute, dass die Autoren auf die kürzlich bekannt gewordene Beteiligungsreduktion durch die Capital Group auf unter drei Prozent anspielen. Blöd nur, dass der amerikanische Fondsriese schon wieder Aktien zugekauft hat und das Unterschreiten des meldepflichtigen Schwellenwerts von drei Prozent somit nicht von Dauer war. Die Amerikaner zählen seit Oktober 2017 zu den bedeutendsten Aktionären Nestlés.

Von anderen Investmentfonds, welche sich angeblich von jahrzehntealten Nestlé-Beständen trennen sollen, ist mir nichts bekannt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Autoren des deutschen Anlegerbriefs in den letzten Jahren immer mal wieder mit fehlerhaften, wenn nicht gar mit irreführenden Aussagen aufwarteten.

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Wie ich am Freitag berichtete, hat mit Akila Finance ein langjähriger Adecco-Aktionär sein Paket auf unter drei Prozent reduziert. Hinter diesem Beteiligungsvehikel verbirgt sich niemand geringeres als die Erben des vor wenigen Jahren verstorbenen französischen Unternehmers Philippe Foriel-Destezet. Als Gründer von Ecco war Foriel-Destezet einer der Mitarchitekten des Zusammengehens mit Adia.

Diese Beteiligungsreduktion durch einen Ankeraktionär stellt zweifelsohne einen vorläufigen Tiefpunkt für den Stellenvermittler dar. Denn was für Gründe auch immer die Franzosen zu diesem Schritt bewogen haben müssen – man liess sich selbst vom gedrückten Kurs- und Bewertungsniveau nicht davon abbringen. In der Spitze hielt man einst sogar fast sechs Prozent an Adecco. Lange ist es her...

Die Adecco-Aktien machen erste Anzeichen einer Stabilisierung auf sehr tiefem (Kurs-)Niveau (Quelle: www.cash.ch)

Umso überraschter bin ich, dass ich auf der neusten Favoritenliste der britischen Barclays auf die Aktien des Stellenvermittlers stosse. Der zuständige Analyst Afonso Osorio preist diese mit «Overweight» und einem Kursziel von 37 Franken an.

Auch Osorio räumt zwar ein, dass das Unternehmen wohl nicht um eine einschneidende Dividendenkürzung herumkommt. Doch selbst bei einer Halbierung der Ausschüttung auf 1,25 Franken je Aktie errechne sich noch immer eine attraktiv hohe Rendite von fast sechs Prozent. Er hält die fortwährende Diskussion um eine Dividendenkürzung für übertrieben und glaubt, dass die Widerstandsfähigkeit der Ertragskraft bei Adecco in wirtschaftlich schwierigen Zeiten grundlegend unterschätzt wird. Dem Barclays-Analysten zufolge drängen sich die Aktien deshalb für Anlegerinnen und Anlegern mit etwas Geduld geradezu auf.

Mit dieser Einschätzung steht er momentan ziemlich alleine da. Erst kürzlich verlieh sein Berufskollege bei der UBS seiner Verkaufsempfehlung Nachdruck und strich das 12-Monats-Kursziel auf 19 (zuvor 25) Franken zusammen. Auch die Analysten der Bank of America und J.P. Morgan veranschlagen neuerdings Kursziele von 20 Franken und weniger.

Aber wie sagt man doch so schön: Vor dem Sonnenaufgang ist die Nacht ja bekanntlich am dunkelsten...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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