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Als uns die Banken und ihre Strategen im November letzten Jahres mit ihrer Aktienmarktprognosen für 2020 beglückten, zählten jene der UBS zu den vorsichtigeren. Die Strategen um Nick Nelson sahen den Stoxx Europe 600 Index - das viel beachtete Börsenbarometer stand damals bei etwas mehr als 400 Punkten - sogar um 6 Prozent zurückfallen.

Das Unternehmensgewinnwachstum werde überschätzt und eine Eskalation im Handelsstreit zwischen Washington und Peking sei nicht auszuschliessen, so begründeten die Strategen der grössten Schweizer Bank ihre Zurückhaltung. Allerdings legten sie neben diesem Hauptszenario zwei weitere Szenarien vor - einerseits ein optimistischeres (Vorstoss um 16 Prozent auf 470 Punkte) und andererseits ein pessimistischeres (Einbruch um 26 Prozent auf 300 Punkte). Mit anderen Worten: Nelson und sein Mitarbeiterstab liessen alle Möglichkeiten offen.

Aus weiser Vorahnung - denn wie wir mittlerweile wissen, gibt es zumindest eine Annäherung zwischen Washington und Peking. Vom optimistischen Szenario der UBS sind wir allerdings noch immer weit entfernt. Bis die beiden Streitparteien ihre Strafzölle vollumfänglich zurückfahren, bleibt noch immer ein ziemlich weiter Weg. Ausserdem macht die Grossbank einen Vorstoss des Stoxx Europe 600 Index auf 470 Punkte von nicht weniger als Fortschritten beim Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union, einem milliardenschweren Fiskalpaket in Europa, zusätzlichen geldpolitischen Lockerungsmassnahmen Chinas sowie einer Belebung bei den Firmenübernahmen und Aktienrückkäufen abhängig.

Etwas gar grosszügig ausgelegt machen die Strategen nun aber gleich hinter drei dieser fünf damals genannten Grundvoraussetzungen für einen solchen Vorstoss ein Gutzeichen (Einigung im Handelsstreit, Fortschritte beim Austritt Grossbritanniens und geldpolitische Lockerungsmassnahmen Chinas). Und auch für die Unternehmensgewinne sind sie nicht mehr ganz so pessimistisch wie noch Mitte November - wobei die Strategen den bankeigenen Ökonomen und deren eher vorsichtigen Wirtschaftsprognosen die Schuld geben.

Lange Rede kurzer Sinn: Der UBS zufolge ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die europäischen Aktienindizes - und damit auch der Swiss Market Index (SMI) - zum nächsten Sprung ansetzen. In angelsächsischen Kreisen spricht man in diesem Zusammenhang gerne auch von einem sogenannten "Melt-Up".

Selbst für diese "Kapitulation in Raten" der grössten Schweizer Bank gibt es im Englischen einen Fachbegriff: "Fear of missing out" - die Angst etwas zu verpassen. Bleibt zu hoffen, dass diese Angst nicht in Gier umschlägt - eine ungesunde Entwicklung, der ich immer öfter begegne und über die ich mehrfach geschrieben habe.

Dass sich Übertreibungsphasen, wie sie seit Wochen zu beobachten ist, für gewöhnlich länger dauern als angenommen, ist kein Geheimnis. Eine erste Bewährungsprobe steht vielen Aktien mit der hierzulande anlaufenden Jahresberichterstattung bevor. Wichtige Impulse erhoffe ich mir auch vom ersten Derivatverfall in diesem Jahr vom kommenden Freitag, nachdem rückblickend schon der letzte Derivatverfall im alten Jahr dem Schweizer Aktienmarkt neuen Schub verliehen hatte. Mein Bauchgefühl sagt mir allerdings, dass das Ende der Fahnenstange nächstens - möglicherweise nach dem von den UBS-Strategen angedeuteten "nächsten Sprung" - fürs Erste erreicht sein könnte...

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Die Aktionäre von Ascom haben in den letzten Jahren Höhen und Tiefen erlebt - vorwiegend aber Tiefen. Immer wieder wurden sie enttäuscht und auf später vertröstet. Der erhoffte Turnaround wollte sich partout nicht einstellen.

Und auch jetzt leben die Aktien des Berner Telekommunikationskonzerns wieder von der Hoffnung, dass einiges endlich besser wird. Die Hoffnung scheint diesmal nicht unbegründet zu sein. Mit Jeannine Pilloud an der Spitze der Geschäftsleitung und dem umtriebigen früheren Phonak-Chef Valentin Chapero an der Spitze des Verwaltungsrats haben zwei fähige und erprobte Wirtschaftskapitäne das Ruder übernommen.

Seit Mitte Dezember stossen die Papiere von Ascom auf reges Interesse - egal ob direkt oder indirekt über die Call-Warrants ASCMJB, ASCWJB und ASCRJB.

Seit zwei Wochen haben die Ascom-Aktien immer wieder Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Ich werde jedenfalls den Verdacht nicht los, dass ein Finanzinvestor ein grösseres Paket schnürt. Möglich ist auch, dass die Aktionärsgruppe um den für seine aktive Einflussnahme bei Unternehmen berüchtigten Vermögensverwalter Veraison ihre Beteiligung ausbaut.

Vielleicht liefert in den kommenden Tagen eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX den entscheidenden Namen.

 

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