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In den letzten Jahren sorgte Nobel Biocare immer wieder mit Übernahmespekulationen für Schlagzeilen. Den Höhepunkt erreichten diese im Frühwinter 2011, als dem Dentalimplantatehersteller Verhandlungen mit dem Rivalen Dentsply nachgesagt wurden. Offiziell bestätigten die beiden Unternehmen die Spekulationen nie.

Seither kehrte Ruhe ein. Zumindest bis am vergangenen Dienstagabend, als Indiskretionen an die Finanzmedien gelangten. Darf man diesen Glauben schenken, dann buhlen derzeit gleich mehrere Interessenten um die Gunst von Nobel Biocare. Vor allem Firmen aus der Private-Equity-Industrie scheinen einen Narren am in Glattbrugg beheimateten Unternehmen gefressen zu haben.

Für die MainFirst Bank kommen die Verkaufsabsichten der Firmenverantwortlichen einer Kapitulation gleich. Anders als der Rivale Straumann habe Nobel Biocare an der auf Premiumimplantate ausgerichteten Strategie festgehalten. Es mache ganz den Anschein, als ob sich diese Strategie für das Unternehmen bisher nicht ausbezahlt gemacht habe.

Der Experte hält seine "Underperform" lautende Verkaufsempfehlung für die Aktien nach dem am späten Dienstag beobachteten Kurssprung auf über 16 Franken zwar für unglücklich. Allerdings habe er sich bei seiner negativen Haltung und beim Kursziel von 13 Franken auf die ganz offensichtlich fehlgeschlagene Premiumstrategie abgestützt.

Interessant ist, dass sich der Experte für einen Zusammenschluss von Nobel Biocare mit dem von ihm favorisierten Rivalen Straumann stark macht. Er macht zwischen den beiden Unternehmen ein substanzielles Synergiepotenzial aus. Im Rahmen einer vollständig mit Fremdkapital finanzierten Transaktion könne Straumann bis zu 22 Franken je Aktie von Nobel Biocare bieten. Dabei lasse sich immer noch ein Beitrag von 100 Prozent zur zukünftigen Gewinnentwicklung erzielen. Unter der Annahme einer Kapitalerhöhung für 30 Prozent des Kaufpreises errechne sich immerhin noch ein Beitrag von 64 Prozent zur zukünftigen Gewinnentwicklung.

Mit anderen Worten: Ein Zusammenschluss zwischen der weltweiten Nummer zwei und der Nummer drei im Markt für Dentalimplantate würde den Aktionären vermutlich den grössten Mehrwert bescheren. Hohe Hürden für ein solches Vorhaben gäbe es vermutlich seitens der Wettbewerbshüter, insbesondere in den USA und Japan. Und vom Hörensagen sind auch die beiden Unternehmenskulturen mittlerweile völlig unterschiedlich.

Sollte sich Straumann nicht in die Schlange der Interessenten einreihen, müssten sich die Aktionäre von Nobel Biocare vermutlich mit einem sehr viel weniger grosszügigen Angebot zufrieden geben. Der für Kepler Cheuvreux tätige Experte rechnet mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent mit einer Offerte in der Grössenordnung von 17,60 Franken je Aktie. Noch konservativer ist sein Berufskollege der UBS Investmentbank, der mit einem Angebot von maximal 16,80 Franken pro Titel aus der Private-Equity-Industrie ausgeht.

Für die Aktionäre von Nobel Biocare dürfte es in den kommenden Tagen und Wochen spannend werden. Bei Kursen über 16 Franken noch rasch auf den fahrenden Zug aufzuspringen, halte ich allerdings für spekulativ.

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Schon seit Monaten fristen die Namenaktien von Swissquote ein Mauerblümchen-Dasein. Spätestens seit dem durchzogenen Semesterergebnis ist klar, dass die Rekordjagd am Schweizer Aktienmarkt dem Bankinstitut bisher keine bedeutenden Mehreinnahmen bescherte.

Dennoch bricht heute der für die Zürcher Kantonalbank tätige Experte eine Lanze für die arg vernachlässigten Papiere und stuft diese von "Marktgewichten" auf "Übergewichten" hoch. Für die Ernüchterung nach der Veröffentlichung des Zahlenkranzes macht er vor allem die hohen Markterwartungen verantwortlich. Die Schwankungen an den Devisenmärkten sei so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Inmitten der Integrationsphase eines Forex-Brokers sei das Umfeld denkbar ungünstig. Innerhalb von knapp einer Woche hätten die Aktien von Swissquote sowohl absolut als auch relativ zum breiten Markt knapp 12 Prozent verloren.

Noch stelle er zwar keine Erholungstendenzen der wichtigsten Kurstreiber fest, so der Experte. Die Schwankungen an den Devisenmärkten bleibe gering und die Transaktionstätigkeit im Wertschriftengeschäft dürfte auch im Juli auf bescheidenem Niveau geblieben sein. Entsprechend sei noch keine Trendumkehr auszumachen, auch wenn eine solche jederzeit einsetzen könne.

Seine Kaufempfehlung begründet der Experte denn auch mit langfristigen Überlegungen. So betrage das absolute Aufpotenzial vom aktuellen Kursniveau aus mehr als 20 Prozent. Und das auch ohne, dass in den nächsten beiden Jahren eine deutliche Erholung der Kurstreiber einsetze. Die Konsenserwartungen seien in der jüngsten Vergangenheit stark zurückgekommen und realistischer geworden, was nunmehr positive Überraschungen möglich mache.

Meines Erachtens bleiben die Aktien von Swissquote eine Wette auf eine Belebung der Kundenaktivitäten, sowohl im Wertschriften- als auch im Devisengeschäft. Die Kaufempfehlung der Zürcher Kantonalbank ist mutig, könnte nach dem jüngsten Kurszerfall jedoch aufgehen. Grössere Käufe kann die mir zugespielte Unternehmensstudie bisher noch nicht mobilisieren.