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Nach schwierigen und von hausgemachten Problemen geprägten Jahren kann Logitech endlich wieder an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen. Mit dem vor Wochenfrist eingeräumten Goodwill-Abschreiber auf der US-Tochter LifeSize schliesst sich ein wenig ruhmreiches Kapitel in der Firmengeschichte.

Was der Westschweizer Peripheriegerätehersteller unter der Leitung von Bracken Darrell in den vergangenen 48 Monaten geleistet hat, kann sich sehen lassen. Das Unternehmen mauserte sich in dieser kurzen Zeitspanne vom hässlichen Entlein zum Schwan.

Die Kosten wurden substanziell reduziert und der Anteil der zukunftsträchtigen Peripheriegeräte für Smartphones und Tablet-PCs am Gesamtumsatz kräftig gesteigert. Logitech erzielt mittlerweile gut 20 Prozent des Jahresumsatzes in diesem rasch wachsenden Geschäftszweig.

Seit sich der Börsenwert des Unternehmens zwischen Spätsommer 2013 und März des darauffolgenden Jahres verdreifachte, stagniert die Aktienkursentwicklung. Und das, obschon sich ein solides Quartalsergebnis ans nächste reiht.

In den letzten Tagen kratzten die Aktien endlich an der zwischen 14,50 und 14,70 Franken verlaufenden Schlüsselwiderstandszone. Anfang Dezember und Mitte April scheiterten Ausbruchsversuche zwar kläglich. Doch wie sagt der Volksmund doch so schön: Alle guten Dinge sind drei.

Gelingt der Ausbruch im dritten Anlauf, steht einem raschen Vorstoss in die Region von 18 bis 20 Franken vermutlich nichts mehr im Wege. Jedenfalls ist die Ausgangslage für einen solchen Sprung nach oben so gut wie lange nicht mehr, zeichnet sich doch eine sogenannte "Dreiecks-Formation" ab.

Auch bei einigen Banken scheint man auf diese charttechnisch nicht uninteressante Konstellation aufmerksam geworden zu sein: Mit der guten Verfassung der Technologiewerte könne erwartet werden, dass nun der Widerstand bei 14,50 Franken überwunden werde, so schreibt beispielsweise Rahn & Bodmer. Die Zürcher Traditionsbank sieht denn auch gute Chancen für einen Ausbruch, und verweist auf die zwischen 17 und 18 Franken angesetzten Kursziele zahlreicher Aktienanalysten.

Ähnlich äussert man sich in einem Kommentar aus dem Hause Julius Bär. Darin verweist der Verfasser auf die zuletzt überdurchschnittliche Kursentwicklung kleinerer und mittelgrosser Schweizer Aktien. Als Vertreter dieses Titelsegments seien jene von Logitech zuletzt in die Nähe einer seit Anfang letzten Jahres entstandenen Widerstandsmarke gestiegen. Dem in Charttechnik versierten Experten zufolge spricht auch die relative Stärke für einen baldigen Ausbruch aus der sich abzeichnenden "Dreiecks-Formation". Er rät den Anlagekunden deshalb zum Kauf der Aktien von Logitech mit einem kurzfristigen Ziel von 16,20 Franken und einer sogenannten Stopp-Loss-Limite bei 11,25 Franken.

Gut möglich, dass man bei weiteren Banken auf die vernachlässigten Papiere des Westschweizer Turnaround-Kandidaten und ihre vielversprechende charttechnische Ausgangslage aufmerksam wird.

Aus Sicht der Baissiers käme ein Ausbruch über die zwischen 14,50 und 14,70 Franken verlaufende Schlüsselwiderstandszone einer kleineren Katastrophe gleich. Denn wie mir aus dem Berufshandel berichtet wird, laufen bei Logitech noch immer Wetten im Umfang von 7,9 Prozent der ausstehenden Titel gegen die Aktien.

Nachdem die Baissiers zuletzt schon bei Meyer Burger und Transocean viel Geld verloren haben, fragt es sich, ob Logitech nun zum nächsten "Waterloo" für diese Marktakteure wird (siehe Kolumne von gestern).

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Schon seit Tagen wird mir bei den Namenaktien der UBS von auffälligen Käufen aus dem angelsächsischen Raum berichtet. Spätestens nach dem gestrigen Vergleich in den USA wegen angeblicher Devisenmanipulation, gelten die Papiere wieder als "en vogue".

Gestern warteten gleich zwei mächtige amerikanische Grossbanken mit Kaufempfehlungen auf. In einer Unternehmensstudie stufte Merrill Lynch die Aktien mit einem neu 23 (20) Franken lautenden Kursziel von "Neutral" auf "Buy" hoch. Die Schweizer Grossbank verfüge über eine klare Strategie und einen überzeugenden Leistungsausweis, wenn es darum gehe, das Geschäftsmodell an die immer strengeren regulatorischen Vorschriften anzupassen, so der Studienverfasser.

Noch einen Schritt weiter geht sein für J.P. Morgan tätiger Berufskollege. Nach dem vergleichsweise günstigen Vergleich mit den US-Behörden feiert er die mit "Overweight" empfohlenen Papiere als Dividendenperle. Auf den bankeigenen Dividendenschätzungen für das Geschäftsjahr 2017 errechnet sich eine attraktiv hohe Rendite von 6,3 Prozent.

Für den Experten steht fest: Aus Anlegersicht bleiben die Aktien der UBS im Bereich der Investmentbanken weiterhin das "Mass aller Dinge" und die weltweite Schlüsselkaufempfehlung in diesem Bereich.

Lassen wir uns deshalb überraschen, ob die Valoren der Schweizer Grossbank ihren jüngsten Siegeszug fortsetzen und sich nachhaltig bei Kursen über 20 Franken etablieren können.

 

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