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Seit Wochen habe ich vor einem bevorstehenden Rückschlag an den Aktienmärkten gewarnt. Und dennoch bin ich überrascht, wie schnell die Stimmung letztendlich kippte. Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt liegen gerade mal wenige Tage.
Etwas zieht sich allerdings schon seit Wochen wie ein roter Faden durch das hiesige Handelsgeschehen: Ein Börsengerücht jagt das nächste.
Seit vergangener Nacht steht nun die Credit Suisse im Zentrum von Spekulationen. Der kleineren der beiden Schweizer Grossbanken werden in New York Verluste mit einer Wette gegen die Volatilität in Höhe von umgerechnet gut 500 Millionen Franken nachgesagt.
Grund zur Nervosität liefert der jüngste Kurszerfall eines börsengehandelten Konstrukts, bei dem die Credit Suisse in offiziellen Statistiken ganz oben auf der Liste der bedeutendsten Anteilseignern erscheint.
Kursentwicklung der ADRs der Credit Suisse über die letzten Wochen. (Quelle: www.cash.ch)
Ob die Schweizer Grossbank das Konstrukt überhaupt auf dem Nostro - sprich auf eigene Rechnung - hält, ist fraglich. Als wahrscheinlicher gilt, dass sie die Anteile für Kunden hält oder mittels des Konstrukts Handelspositionen oder Derivate absichert. Letzteres lassen auch Aussagen von Firmenvertretern gegenüber den Medien zu.
Die Spekulationen seien insbesondere für die Leerverkäufer ein gefundenes Fressen, so lasse ich mir aus London sagen. Dortige Beobachter vermuten dahinter gar einen orchestrierten Angriff amerikanischer Leerverkäufer auf die Credit Suisse.
An den Haaren herbeigezogen scheint mir das nicht, laufen an der Börse in New York doch noch immer Wetten im Umfang von 7,6 Millionen American Deposit Receipts (ADRs) gegen die Grossbank.
Ich schliesse deshalb nicht aus, dass sich die Wogen rasch wieder glätten werden. Zu einem Kauf macht das die zuletzt überdurchschnittlich gut gelaufenen Aktien der Credit Suisse meines Erachtens allerdings nicht...
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Von medialem Getöse begleitet kletterte der Euro-Franken-Kurs vor wenigen Wochen in der Spitze auf über 1,18 Franken und damit auf den höchsten Stand seit der überraschenden Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank drei Jahre zuvor.
Still und leise geriet die europäische Einheitswährung gegenüber dem Franken seither wieder unter Druck. Für das Gros der Währungsstrategen steht schon heute fest: Mehr als ein kurzes Aufbäumen ist beim Franken nicht zu erwarten.
Die britische Barclays rät ihrer Kundschaft deshalb zum Kauf von Euro gegen Franken. Als kurzfristiges Ziel der "Empfehlung der Woche" nennt die Grossbank 1,1833 Franken. In dieser Region liegen denn auch die Mehrjahreshöchststände. Eine Stop-Loss-Limite setzen die Briten hingegen bei 1,1503 Franken.
Interessant liest sich vor allem die Begründung, weshalb der Franken wieder schwächer werden sollte. Einerseits rechnet die Grossbank gegebenenfalls wieder mit Interventionen seitens der SNB und andererseits sieht sie die Europäische Zentralbank (EZB) noch vor Jahresende die Leitzinsen erhöhen.
Entwicklung des EUR/CHF (rot) sowie des JPY/CHF (grün) über die letzten 12 Monate. (Quelle: www.cash.ch)
Unangenehme Fragen müssen sich die Währungsstrategen von Merrill Lynch gefallen lassen, raten sie ihrer Kundschaft seit einer gefühlten Ewigkeit zum Kauf von japanischen Yen gegen Franken. Der Yen-Franken-Kurs will allerdings so gar nicht wie die Strategen und stieg in den letzten Tagen gar auf den tiefsten Stand seit vergangenem Sommer.
Den Franken sieht man bei der mächtigen amerikanischen Investmentbank nur dann weiter erstarken, sollte es in Europa wieder zu politischen Querelen kommen.
Wichtiger als die Frage, ob der Euro gegenüber dem Franken jetzt ein paar Rappen höher oder tiefer notiert scheint mir, wie die SNB ihre auf 793 Milliarden Franken angeschwollene Bilanz wieder auf ein vernünftiges Mass zurückzufahren gedenkt.
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