Nobel Biocare ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell man als Unternehmen an den Märkten in Ungnade fallen kann. Nach mehreren Ergebnisenttäuschungen und Gewinnwarnungen in Folge verkam das einst gefeierte Wunderkind zum Prügelknaben. Daran hat sich trotz mehreren Wechseln an der Konzernspitze bis zum heutigen Tag nichts geändert.

Am kommenden Dienstag wird der Hersteller von Dentalimplantaten den Beweis antreten müssen, dass die unter CEO Richard Laube in der jüngeren Vergangenheit eingeleiteten Kosteneinsparmassnahmen endlich greifen. Denn von den Absatzmärkten ist aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wohl noch immer nicht allzu viel zu erwarten. Dies lassen zumindest die bereits veröffentlichten Ergebnisausweise breit abgestützter amerikanischer Medizinaltechnikunternehmen wie Biomet oder Zimmer Holdings vermuten.

Überschattet wird die Ergebnisveröffentlichung für das Geschäftsjahr 2012 bei Nobel Biocare von der jüngsten Yen-Schwäche. Alleine im Schlussquartal hat die japanische Währung gegenüber dem Franken mehr als 12 Prozent eingebüsst. Und nach der Bekanntgabe weiterer quantitativer geldpolitischer Lockerungsmassnahmen durch die Bank of Japan rutschte der Yen seit Jahresbeginn um weitere 7 Prozent ab.

Dass sich die Firmenverantwortlichen von Nobel Biocare Anfang Oktober aufgrund einer Nachfrageschwäche in Japan zu einer Gewinnwarnung veranlasst sahen, zeigt die Relevanz dieses Absatzmarktes für das Unternehmen. Es würde mich deshalb nicht überraschen, wenn die Yen-Schwäche im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung vom kommenden Donnerstag in Analystenkreisen aufgegriffen und mit Umsatz- und Gewinnschätzungsreduktionen quittiert wird.

Ich für meinen Teil gebe den Aktien des Erzrivalen Straumann aufgrund der glaubwürdigen Kostensenkungsmassnahmen und der starken Marktstellung in den Schwellenländern weiterhin ganz klar den Vorzug. Auch wenn der Hersteller von Premiumimplantaten ebenfalls unter dem schwachen Yen leidet.

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Die Namenaktien von Swisscom haben sich in den letzten Wochen erfolgreich über 400 Franken etabliert. Selbst die auf Stufe EBITDA eher vorsichtigen firmeneigenen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr liessen die Papiere nur vorübergehend zurückfallen.

In einem Kommentar bricht der für JP Morgan tätige Verfasser denn auch eine weitere Lanze für die mit «Overweight» und einem neu 450 (415) Franken lautenden Kursziel empfohlenen Aktien. Eigenen Angaben zufolge werde das einstige Monopolunternehmen in den kommenden Monaten mehr als 1,7 Milliarden Franken in den Ausbau des neuen Mobilfunkstandards LTE sowie in jenen des Glasfasernetzes investieren. 2013 werde deshalb zu einem weiteren Übergangsjahr, so der Experte. Die Investitionstätigkeit sei allerdings weit fortgeschritten, weshalb der Experte in den darauf folgenden Jahren auf Stufe EBITDA wieder mit anziehenden Gewinnen rechnet.

Meines Erachtens spricht auch die mit 5,4 Prozent weiterhin sehr attraktive Dividendenrendite für die Aktien von Swisscom. Allerdings schränkt der hohe Investitionsbedarf den finanziellen Spielraum des Unternehmens für künftige Dividendenerhöhungen ein. Ob die Papiere innerhalb nützlicher Frist in die Nähe des von JP Morgan errechneten Kursziels vorstossen werden, wage ich deshalb zu bezweifeln. Dass zumindest der Anfang April anstehende Dividendenabgang wieder wettgemacht wird, ist aus heutiger Sicht dennoch wahrscheinlich.

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Im Berufshandel sorgt heute Nomura mit einer Studie zum Schweizer Versicherungssektor für Aufsehen. In der Studie tritt der viel beachtete Verfasser der seit Wochen zu verspürenden Angst vor einem intensiveren Wettbewerb im Sachversicherungsgeschäft entgegen.

Der Experte macht kürzlich abgegebene Kommentare des für die Zurich Insurance Group tätigen CEO für die Ängste verantwortlich. Dass die Versicherungsgruppe im Heimmarkt einen Preiskampf lostritt, sei allerdings unwahrscheinlich. Denn das Unternehmen habe in der Vergangenheit eine hohe Disziplin bei der Prämiengestaltung an den Tag gelegt. Anderen Mitbewerbern wie der Allianz sei es hierzulande in den vergangenen Jahren nur durch Abstriche bei der Rentabilität gelungen, Marktanteile zu gewinnen. Wenig überraschend hätten diese Mitbewerber diese Strategie wieder aufgegeben.

Mit einem starken Jahresergebnis rechnet der früher für die Berenberg Bank tätige Experte vor allem bei Bâloise. Das Unternehmen sei besonders gut aufgestellt um vom freundlichen Umfeld im Heimmarkt profitieren zu können. Der Experte erhofft sich für den 19. März deshalb einen starken Ergebnisbeitrag aus dem Schweizer Sachversicherungsgeschäft. Dennoch hätten die sich Aktien des Basler Traditionsunternehmens in den vergangenen drei Monaten um nahezu 4 Prozent schlechter als der gesamte Sektor entwickelt. Der Experte hält den Bewertungsabschlag von mittlerweile 20 Prozent nicht zuletzt aufgrund der attraktiven Dividendenrendite von 5,6 Prozent für nicht gerechtfertigt und empfiehlt die Aktien von Bâloise deshalb weiterhin mit einem Kursziel von 97 Franken zum Kauf.