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Wie schnell die Aktienmärkte rund um den Globus sich wieder fangen und zu einer Erholung ansetzen konnten, ist wahrlich beeindruckend. Allen Unkenrufen zum Trotz hat die amerikanische Leitbörse ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Mit dem angekündigten Ausbau ihrer Wertpapierkäufe erwischte die Bank of Japan auch die letzten Baissiers eiskalt. Diese hatten in der ersten Hälfte Oktober schon Blut geleckt.
Nach diesem historischen Sieg haben die Haussiers auch in unseren Breitengraden wieder Mut gefasst. Obschon sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter eingetrübt haben, konnten sich die europäische Aktienmärkte weitestgehend von ihrem Rückschlag erholen.
Dass sich die Banken und ihre Aktienstrategen in ihrer positiven Haltung für Aktien jetzt erst recht bestätigt fühlen, liegt da geradezu auf der Hand. Neun von zehn Experten raten ihrer Anlagekundschaft selbst nach der Erholung noch immer zum Einstieg.
Nur bei Kepler Cheuvreux hält man unbeirrt an der schon seit Wochen vorsichtigen Einschätzung der europäischen Aktienmärkte fest. Der für das Cross Asset Research verantwortliche Stratege hält die im Oktober begonnene Korrektur noch nicht für ausgestanden. Diese sei keine Frage von Wochen, sondern viel eher von Monaten. Daran ändere auch die Jubelstimmung an der Börse in New York nichts, so der Experte.
Er schliesst nicht aus, dass die Rekordjagd in Übersee den dortigen S&P-500-Index im Laufe des Novembers in der Spitze bis auf 2050 Punkte klettern lässt. Von dort aus setze dann aber die nächste Phase der Korrektur und ein nächster Rückschlag ein.
Vor dem Hintergrund der äusserst tiefen Teuerung herrsche an den Märkten die allgemeine Grundhaltung vor, dass die führenden Zentralbanken die Sache schon regeln würden. So gelte ein Anleihenrückkaufprogramm durch die Europäische Zentralbank (EZB) als so gut wie sicher, eine Erhöhung der Leitzinsen durch die US-Notenbank im Laufe des nächsten Jahres hingegen nicht.
Der Stratege ist sich sicher, dass diese etwas gar sorglose Grundhaltung früher oder später für Ungemach sorgen wird. Denn Europa sei nicht Japan und die EZB nicht die Bank of Japan.
Der eigenen Anlagekundschaft rät der Experte davon ab, in defensiven Aktien und Sektoren Zuflucht zu suchen. Zum Vermögensschutz bedürfe es konsequenter Gewinnmitnahmen. Beim DJ EuroStoxx 50 Index empfiehlt er, in der Region von 3100 bis 3200 Punkten Geld vom Tisch zu nehmen, beim S&P-500-Index spätestens in der Region von 2050 bis 2060 Punkten.
Auch ich bleibe bei meiner Meinung, dass sich die liquiditätsgetriebene Aktien-Hausse in einem weit fortgeschrittenen Stadium befindet. Die geradezu gefährlich sorglose Haltung der Marktakteure macht die Märkte verletzbar. Dasselbe gilt für die nach wie vor positive wenn nicht gar euphorische Haltung eines Gros der Banken und Aktienstrategen.
Hier noch einmal ein kurzer Zusammenschnitt der jüngsten Aussagen von Instituten wie der Citigroup ("Jetzt Mut beweisen, denn er wird belohnt"), Barclays Capital ("Der jüngste Ausverkauf ist übertrieben"), J. Safra Sarasin ("Jetzige Korrektur könnte zu attraktiver Einstiegsgelegenheit führen"), der Credit Suisse ("Breiter Pessimismus, kurzfristig Raum für eine Gegenbewegung von 10 Prozent"), Julius Bär ("Keine fundamentalen Gründe, die positive Einschätzung der Aktienmärkte in Frage zu stellen"), Morgan Stanley ("Übertrieben scharfe Korrektur zum Zukauf nutzen"), Nomura ("Wenn das mal keine Kapitulation ist") und RBC Capital Markets ("Europäische Politik hat die richtigen Schritte eingeleitet, um die Wachstumsschwäche zu bekämpfen").
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Von wegen träge und unspektakulär: Die Namenaktien von Swisscom widerlegen dieses Vorurteil mit einem satten Plus von 25 Prozent seit Jahresbeginn.
In den letzten Wochen wurden die Papiere von Spekulationen angetrieben. So hiess es beispielsweise, Vodafone sei bereit, sechs Milliarden Franken für Fastweb zu bezahlen. Und weil die italienische Tochter beim im bernischen Ittigen beheimateten Mutterhaus tiefer in den Büchern steht und einen überdurchschnittlich hohen Investitionsbedarf aufweist, weckte dies Dividendenfantasien. Die Briten dementierten allerdings umgehend.
Im Hinblick auf die Veröffentlichung des Zahlenkranzes für die ersten neun Monate am Donnerstag schüren angelsächsische Analysten wie Morgan Stanley oder Merrill Lynch nun Ergebnisspekulationen. Mit anderen Worten: Swisscom wird auf das zurückliegende dritte Quartal bezogen eine besser als erwartete Geschäftsentwicklung zugetraut.
Mit einer weiteren Erhöhung der firmeneigenen Gesamtjahresprognosen ist dennoch nicht zu rechnen, wurden diese doch schon anlässlich der Semesterberichterstattung angehoben.
So tief wie derzeit mussten die Anleger schon eine ganze Weile nicht mehr für Aktien von Swisscom in die Tasche greifen. Mit 3,9 Prozent bleibt die Dividendenrendite zwar vergleichsweise attraktiv. Die Aktionäre werden sich jedoch in Geduld üben müssen, bis das einstige Monopolunternehmen eine grosszügigere Dividendenpolitik einschlagen kann.