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Wie mir Händler berichten, treten bei den Namenaktien der UBS seit Donnerstagnachmittag im grossen Stil ausländische Grossinvestoren als Käufer in Erscheinung.

Seit Anfang dieses Monats ist bekannt, dass sich die Schweizer Grossbank anlässlich der Quartalsergebnispräsentation von Anfang Mai auch zur zukünftigen Strategie äussern wird. Am Markt wird deshalb munter drauflos spekuliert.

Auch die MainFirst Bank stellt in einem Kommentar erste Spekulationen an. Die Botschaft des Verfassers an die eigene Anlagekundschaft ist unmissverständlich: Die mit «Outperform» und einem Kursziel von 22 Franken empfohlenen Aktien seien im Vorfeld eine Wette wert.

In Bezug auf die Kosteneinsparungen sei die UBS noch nicht am Ziel angelangt, so der Experte. Ambitiösere Zielsetzungen seien vorerst zwar nicht zu erwarten. Er erhoffe sich jedoch konkrete Anhaltspunkte, was die geplanten Massnahmen anbeträfen.

Eigenen Angaben zufolge wolle die Schweizer Grossbank den Aktionären mindestens die Hälfte des Jahresgewinns als Dividende entrichten, sobald die Kernkapitalquote bei 13 Prozent angekommen sei. Auch in diesem Zusammenhang gebe es noch immer Klärungsbedarf. Der Experte schliesst nicht aus, dass die Firmenverantwortlichen auch noch eine Zielgrösse für das Leverage Ratio nachreichen werden. Dadurch könnten sich die satten Dividenden auf der Zeitachse leicht nach hinten verschieben.

Obschon die Zielsetzungen für die Bruttomarge in diesem Geschäftsbereich weit über der derzeitigen Marge liegen würden, werde die Schweizer Grossbank höchst wahrscheinlich daran festhalten. Der Experte rechnet mit Anhaltspunkten, inwiefern sich die Zinsentwicklung und die Kundenaktivitäten auf die Gewinnentwicklung auswirken sollten.

Ich bin mir nicht sicher, ob der Markt Anfang Mai dem Zahlenkranz oder den Aussagen zur zukünftigen Strategie mehr Gewicht beimessen wird. Denn das laufende Quartal gilt für die UBS als das stärkste des ganzen Jahres. Und darf man Merrill Lynch Glauben schenken, dann ist das Jahr 2014 den Erwartungen bisher einiges schuldig geblieben.

In einem Kommentar berichten die Amerikaner von einem schwierigen Umfeld im Handel mit Festverzinslichen, Devisen und Rohstoffen. Gleichzeitig krebsen sie bei den über den Konsensschätzungen liegenden Annahmen für die Entwicklung der Bruttomarge und für den Nettoneugeldzufluss im Wealth Management zurück. Dennoch empfiehlt Merrill Lynch die Aktien der UBS unverändert mit einem Kursziel von 20,90 Franken zum Kauf.

Für eine Wette im Hinblick auf die Quartalsergebnispräsentation von Anfang Mai ist mir bei den Papieren der Schweizer Grossbank zu wenig Fleisch am Knochen. Ich bin mir nicht sicher, ob die zur zukünftigen Strategie zu erwartenden Aussagen über einen vermutlich durchzogenen Zahlenkranz hinwegtrösten können.

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Die Situation beim Euro hat sich in den letzten Tagen zwar etwas entspannt. Für die auf wackeligen Beinen stehende Wirtschaft bleibt die Einheitswährung dennoch zu stark. Wer auf Interventionen der Europäischen Zentralbank gehofft hatte, wurde bisher jedoch enttäuscht.

Darf man den viel beachteten Strategen von UniCredit Glauben schenken, dann haben die Währungshüter einer weiteren Erstarkung des Euros gar nicht viel entgegenzustellen.

Rückblickend seien die Folgen der im Juli 2012 gemachten Aussagen und des einen Monat später ins Leben gerufenen geldpolitischen Schutzschirms unterschätzt worden. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen habe sich seit damals wieder jener deutscher Anleihen angeglichen. Das zeige, dass die Finanzmärkte wieder Vertrauen in die Euro-Zone hätten.

Der Euro lasse sich nur durch quantitative geldpolitische Lockerungsmassnahmen schwächen, so die Währungsstrategen. Zu solchen sei die Europäische Zentralbank allerdings nicht bereit. Die Experten erhöhen deshalb ihre diesjährige Prognose für den Euro auf 1,45 Dollar, jene für das kommende Jahr sogar auf 1,50 Dollar.

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Wie viele andere Schweizer Unternehmen auch sitzt Tecan auf gewaltigen Barmittelreserven. Letztere will der in Männedorf beheimatete Laborausrüster für ergänzende Übernahmen verwenden. Allerdings blieb es bisher bei reinen Lippenbekenntnissen.

Darf man dem Experten der Berenberg Bank Glauben schenken, dann könnte sich das schon bald ändern. In seinem Bewertungsmodell geht er gerade mal von einer Rendite von 1 Prozent auf den Barmitteln aus. Dennoch errechnet der Experte ein Kursziel von 125 Franken für die zum Kauf empfohlenen Namenaktien.

Nicht auszudenken was wäre, wenn Tecan endlich Wort halten und Übernahmen tätigen würde.