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Da staunte ich nicht schlecht, als bei mir gestern Nachmittag eine Unternehmensstudie der Banco Santander für die Namenaktien der Credit Suisse ins Haus flatterte. In der Studie stufte die Verfasserin die Papiere weniger als 48 Stunden vor der Quartalsergebnispräsentation von «Hold» auf «Buy» hoch. Und dies erst noch mit einem neu 33 (20) Franken lautenden Kursziel.
Auch die Begründung liest sich für mich eher abenteuerlich. So schreibt die Analystin, dass die Schweizer Grossbank über eine besser vorhersehbare Ertragsentwicklung als ihre Erzrivalin UBS verfüge. Ausserdem seien die Dividendenaussichten bei der Credit Suisse sehr gut.
Ich kann mir beim besten Willen nicht helfen, aber die hohe Abhängigkeit der Credit Suisse vom Investment Banking spricht nicht gerade für eine gut vorhersehbare Ertragsentwicklung. Und aufgrund der hohen Kapitalintensität dieser Geschäftsaktivitäten schätze ich auch die Dividendenaussichten als nicht übertrieben gut ein.
Interessant ist übrigens, dass die Analystin im Hinblick auf die morgige Ergebnispräsentation mit einer positiven Überraschung rechnet. Unter Ausklammerung ausserordentlicher Rückstellungen für Rechtsfälle liegen die Gewinnschätzungen der Banco Santander um nicht weniger als 13 Prozent über Konsens.
Lassen wir uns also überraschen, ob die Analystin mit ihrer mutigen Kaufempfehlung am morgigen Tag Recht bekommen wird.
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In meiner gestrigen Kolumne schrieb ich, dass sich die Hausse am amerikanischen Aktienmarkt möglicherweise bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium befindet. Dabei stützte ich mich auf die jüngsten Statistiken für auf Kredit getätigte Aktienkäufe ab. Letztere befinden sich auf einem noch nie zuvor beobachteten Rekordstand und zeigen, wie sicher sich die Marktteilnehmer ihrer Sache geworden sind.
Heute Vormittag erreicht mich nun ein Kommentar aus dem amerikanischen Handel von Merrill Lynch. Dem Kommentar entnehme ich, dass sich die institutionellen Kunden der Grossbank schon seit nahezu fünf aufeinander folgenden Wochen aus dem Heimmarkt zurückziehen. Und das mit einer Geschwindigkeit, wie sie noch nie seit der bankinternen Erhebung der Kundenaktivitäten gemessen werden konnte.
Doch damit nicht genug: Auch Hedgefonds seien seit rund zwei Wochen Nettoverkäufer von amerikanischen Aktien. Die Abgaben aus dem Lager der institutionellen Kundschaft und der Hedgefonds würden allesamt von Privatkunden absorbiert. Letztere seien im grossen Stil indirekt über börsengehandelte Aktienfonds als Käufer aktiv.
Diese Beobachtung wird von den jüngsten Statistiken von TrimTabs für börsengehandelte Aktienfonds bestätigt. Amerikanischen Aktienfonds flossen alleine in den ersten drei Wochen des Monats Juli netto 27 Milliarden Dollar zu. Zumindest auf das laufende Jahr betrachtet entspricht dies einem absoluten Rekordwert.
Da es sich bei Merrill Lynch um ein führendes amerikanisches Bankinstitut handelt, darf vermutet werden, dass sich die Situation bei anderen Mitbewerbern sehr ähnlich gestaltet. Es sind nicht nur die auf Kredit getätigten Aktienkäufe, die mir ein bisschen Kopfschmerzen bereiten. Auch, dass sich institutionelle Grosskunden und Hedgefonds aus dem amerikanischen Aktienmarkt zurückziehen, während Privatkunden einsteigen, erinnert sehr stark an die Jahre 2000 und 2007.
Zudem befürchte ich, dass starke Wirtschaftsnachrichten aus Übersee in Zukunft negativ ausgelegt werden. Dies, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Drosselung des Rückkaufprogramms für amerikanische Staatsanleihen und verbriefte Hypotheken durch die US-Notenbank zunimmt. Noch kann und will ich den Teufel allerdings nicht an die Wand malen. Es gibt noch immer gute Gründe, in Aktien investiert zu sein. Und trotzdem behalte ich die weiteren Entwicklungen in Übersee genaustens im Auge.
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Bei Holcim gehen die Meinungen im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung von Mitte August weit auseinander. Denn für den Zementhersteller wird die hohe Abhängigkeit von den Schwellenländern zumindest auf kurze Sicht immer mehr zum Bumerang.
Einen ersten Vorgeschmack dürften diese Woche die Quartalsausweise der beiden indischen Tochtergesellschaften ACC und Ambuja Cement liefern. Ambuja Cement wird heute schon im Laufe des Nachmittags das Ergebnis vorlegen. Jenes von ACC folgt dann morgen.
Einem Kommentar aus dem Hause Merrill Lynch entnehme ich, dass die beiden indischen Tochtergesellschaften beim Ostschweizer Mutterhaus für geschätzte 17 Prozent des Umsatzes und 20 Prozent des EBITDA verantwortlich sind.
Aufgrund des in diesem Jahr ungewöhnlich frühen und starken Monsuns dürfte das Indien-Geschäft nicht so recht in Fahrt gekommen sein. Darüber hinaus wird auch die schwache Rupie Spuren im Ergebnisbeitrag hinterlassen haben. Holcim droht Mitte August deshalb höchst wahrscheinlich eine weitere Enttäuschung.
Vor diesem Hintergrund ist der gestern bekannt gewordene Einstieg des US-Fonds Harris Associates mit 3,04 Prozent ziemlich mutig.