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Kürzlich stellte die Bank Vontobel ihre Schweizer Aktienfavoriten für 2025 vor. Anders als in den letzten Jahren umfasst die Empfehlungsliste «bloss» elf Einzeltitel von «A» wie Adecco über «S» wie Sandoz oder Sika bis «U» wie UBS. In der Vergangenheit war die Zürcher Bank – soweit ich mich richtig erinnern kann - auch schon mit 25 Aktienfavoriten unterwegs.
Heute Montag kommuniziert nun auch Kepler Cheuvreux die «Swiss Top Picks» für das kommende Börsenjahr. Neu auf die Favoritenliste aufgenommen werden die Aktien von Geberit (Kursziel 630 Franken, aktuell 548 Franken), Givaudan (Kursziel 4550 Franken, aktuell 3930 Franken) und Julius Bär (Kursziel 64 Franken, aktuell 59 Franken). Dort treffen sie auf Burckhardt (Kursziel 750 Franken, aktuell 664 Franken), Inficon (Kursziel 1410 Franken, aktuell 1020 Franken), Nestlé (Kursziel 95 Franken, aktuell 75,60 Franken) und Novartis (Kursziel 104 Franken, aktuell 89,30 Franken).
Finden die Aktien von Nestlé 2025 wieder in die Erfolgsspur zurück? (Quelle: www.cash.ch)
Mit Nestlé, Givaudan und Novartis setzt der Broker gleich auf drei Unternehmen mit einem weitestgehend von der konjunkturellen Entwicklung unabhängigen Tagesgeschäft und einer soliden Bilanz. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die geringe Verletzlichkeit, sollte die künftige Regierung in Washington zu Strafzöllen greifen.
Neben der Favoritenliste legen die Analysten um den Chefdenker Torsten Sauer wie üblich auch eine Liste von Aktien vor, um welche man in den nächsten zwölf Monaten besser einen grossen Bogen macht. Neben den Valoren von Flughafen Zürich (Kursziel 171,50 Franken, aktuell 220 Franken), Landis+Gyr (Kursziel 60 Franken, aktuell 61 Franken) und Sonova (Kursziel 270 Franken, aktuell 298 Franken) sind neu auch Oerlikon (Kursziel 3,50 Franken, aktuell 3,65 Franken) und Partners Group (Kursziel 1170 Franken, aktuell 1310 Franken) auf dieser Liste zu finden.
Auch diese Unternehmen haben eines gemeinsam: Sie sind allesamt den Launen des Wirtschaftsumfelds ausgesetzt. Ausserdem werden die fünf Aktien von den hauseigenen Analysten mit «Reduce» eingestuft.
Nach der Bank Vontobel und Kepler Cheuvreux dürften in den nächsten Tagen und Wochen weitere Banken die nachrichtenarme Adventszeit nutzen, um ihre Aktienfavoriten für 2025 zu präsentieren. Anders als Kepler Cheuvreux setzt die Bank Vontobel vorwiegend auf konjunkturabhängige Unternehmen und Aktien. Ich bin jetzt schon neugierig, welches der beiden Lager mehr Zulauf erhält...
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Seit wenigen Tagen sind die Aktien von Sandoz wieder für weniger als 40 Franken zu haben. Firmenspezifische Gründe für die jüngste Kursschwäche gibt es eigentlich keine. Vielmehr fielen auch andere gut gelaufene Valoren aus der Gesundheitsindustrie Gewinnmitnahmen zum Opfer.
In einem mir zugespielten Kommentar verleiht der für die Bank of America tätige Analyst Graham Parry seiner Kaufempfehlung für den Hersteller von Nachahmermedikamenten einmal mehr Nachdruck. Er veranschlagt neuerdings ein Kursziel von 47 Franken. Das letzte mir bekannte Kursziel Parrys lautete 35 Franken.
Der Analyst geht zwar davon aus, dass Sandoz anlässlich der Jahresergebnisveröffentlichung von Anfang März bei den nächstjährigen Finanzzielen eher tief stapelt und ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich bei einer operativen Marge (EBITDA) von rund 21 Prozent anstrebt. Im weiteren Jahresverlauf sieht Parry das Unternehmen diese Vorgaben dann aber erhöhen. «Beat and rise» nennt sich dieses vertrauensfördernde Vorgehen.
Die Sandoz-Aktien sind zuletzt etwas vom Rekordhoch nach unten zurückgefallen (Quelle: www.cash.ch)
Will man dem Analysten Glauben schenken, dann wird 2025 ein wichtiges Jahr für die einstige Novartis-Tochter. In den USA stehen mit eigenen Versionen des Psoriasismittels Stelara, des Osteoporosemedikaments Prolia und des MS-Mittels Tysabri gleich mehrere wichtige Produkteinführungen an. Jedem dieser drei Biosimilars wird in Analystenkreisen ein hohes kommerzielles Potenzial nachgesagt, sofern Sandoz dieses denn auszuschöpfen vermag.
Kürzlich erhöhte schon sein Berufskollege James Gordon von J.P. Morgan sein Kursziel mit Verweis auf eben diese anstehenden Produkteinführungen auf 48 (zuvor 43) Franken. Auch Gordon preist die Aktien mit «Overweight» zum Kauf an.
Mit einem Kursplus von 40 Prozent seit Jahresbeginn ist Sandoz auf der Liste der diesjährigen Börsengewinner weit oben zu finden. Selbst das hält mich allerdings nicht davon ab, die Aktien auch 2025 zu meinen Favoriten zu zählen. So viel sei an dieser Stelle schon mal verraten.
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