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Mit diesen Aktien-Tipps tanzt Barclays ziemlich aus der Reihe

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Die britische Barclays wartet mit einer 30 Namen starken Liste von Aktien auf, bei welchen sie die Meinung anderer Banken so gar nicht teilt. - Und: Wird der Teuerungsschub bei Nahrungsmitteln unterschätzt?

24.05.2023   11:50
Von cash Insider
Geschäft der Swatch-Marke Omega im Pekinger Einkaufsquartier Wangfujing.

Geschäft der Swatch-Marke Omega im Pekinger Einkaufsquartier Wangfujing.

Quelle: imago images/Imaginechina-Tuchong

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Es gibt Aktien, bei denen sind sich die Banken und ihre Analysten einig. Eine dieser Aktien ist jene des Luxusgüterherstellers Richemont. Wie Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zeigen, preisen von 22 Analysten nicht weniger als 18 die Valoren zum Kauf an. Es ist ein Spitzenwert, der bei den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) seinesgleichen sucht. Und wenn wir schon beim Thema sind: Wer nach Verkaufsempfehlungen sucht, der sucht vergebens.

Etwas anders verhält es sich bei der Branchennachbarin Swatch Group. Für Barclays-Analystin Wendy Liu sind die Inhaberpapiere des Uhrenherstellers ein Verkauf mit "Underweight" und einem Kursziel von 295 Franken. Es handelt sich hierbei um eine relative Empfehlung. Sprich: Die Analystin gibt anderen Luxusgüteraktien den Vorzug – eben nicht zuletzt auch jenen von Richemont.

Dennoch sind die Valoren der Swatch Group in einem 25 Seiten starken Strategiepapier aus der Feder der Barclays-Strategen gleich auf zwei Listen von Aktien zu finden, bei welchen die hauseigenen Analysten mit ihren Empfehlungen aus der Reihe tanzen.

Kursentwicklung der Inhaberaktien der Swatch Group im mehrjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch)

Einmal muss der Uhrenhersteller für eine Liste von Unternehmen herhalten, bei welchen das Tagesgeschäft besonders arg unter einem zyklischen Wirtschaftsabschwung leiden würde. Ein weiteres Mal ist er dann auch noch auf einer Liste von Aktien zu finden, bei welchen sich die Barclays-Analysten gegen ihre Berufskollegen bei anderen Banken stellen.

Diese Liste umfasst nicht weniger als 30 Titel. Unter positiven Vorzeichen sind Diageo, Danone, Hargreaves Landsdown, Kingfisher, H&M, Admiral Group, Future, Universal Music, Norsk Hydro, Anglo American, Bayer, UCB, TeamViewer, Acciona, Verbund und Doc Martens zu finden. Alle diese Aktien werden bei Barclays mit "Overweight" angepriesen. Andere Banken sind da teilweise deutlich zurückhaltender. Bei Renault, Danske Bank, Siemens, Solaria Energia, Solvay, OMV, Trainline, Vonovia, Aedifica, Moller-Maersk, Wizz Air, Chemring, Vesuvius und eben auch der Swatch Group verhält es sich gerade umgekehrt. Diese Valoren werden – bei allem Optimismus seitens anderer Banken - mit "Underweight" eingestuft.

Zugegeben: Bei den Aktien von Richemont zahlte es sich in den letzten Wochen und Monaten nicht aus, sich gegen die geradezu euphorisierenden Kaufempfehlungen und Kursziele der Analysten zu stemmen. Es gibt allerdings auch immer wieder anders lautende Beispiele...

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Auch wenn der starke Franken den Teuerungsschub bei Nahrungsmitteln etwas abfedert, so geht es dem lieben Portemonnaie momentan doch auch bei uns in der Schweiz ganz schön an den Kragen. Mit Warren Ackerman hat der Nahrungsmittelanalyst der britischen Barclays für uns Konsumentinnen und Konsumenten nun sowohl eine gute, als auch eine schlechte Nachricht auf Lager.

Die gute Nachricht ist, dass der Anstieg bei den Nahrungsmittelpreisen zumindest in Europa den Höhepunkt durchschritten haben dürfte. Die Preise dürften zwar auch weiterhin steigen, allerdings nicht mehr ganz so rasant wie bisher.

Und doch hat Ackerman auch eine eher schlechte Nachricht mit im Gepäck: Wer mit einer raschen Entspannung bei den Nahrungsmittelpreisen rechnet, könnte in den kommenden Wochen und Monaten enttäuscht werden.

Ausserdem warnt der Barclays-Analyst vor möglichen Folgen des Wetterphänomens "El Niño". Er befürchtet, dass die Dürre in Nordamerika zu Ernteausfällen führt und die Preise für Mais, Getreide und Sojabohnen dadurch hartnäckig hoch bleiben könnten.

Kursentwicklung der Nestlé-Aktien seit Januar (Quelle: www.cash.ch)

Was schlecht ist für uns Konsumentinnen und Konsumenten ist gut für die Nahrungsmittelhersteller. So geht Ackerman etwa davon aus, dass Nestlé die Bruttomarge im Jahresverlauf um 400 Basispunkte steigern kann. Das schlägt sich übrigens auch in der "Overweight" lautenden Kaufempfehlung sowie im Kursziel von 135 Franken für die Valoren des Nahrungsmittelmultis aus Vevey nieder.

Wenige Wochen ist es nun her, dass der für die Société Générale tätige Stratege Albert Edwards die Unternehmenswelt nichts Geringerem als der Preistreiberei bezichtigte. Wie seine Erhebungen damals zeigten, waren die Absatzpreise nämlich schneller gestiegen als die Herstellungskosten es taten. Mit anderen Worten: Eigentlich waren diese Preiserhöhungen schlichtweg nicht gerechtfertigt. Und weil die blanke Gier um sich griff, sprach der Stratege damals sogar von "Gier-flation".

Ich kommentierte diesen Vorwurf damals wie folgt:

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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