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Die Börsenturbulenzen der letzten Tage gingen auch an Lonza nicht spurlos vorüber. Knapp 6 Prozent büssten die Aktien des Pharmazulieferers aus Basel im Wochenvergleich ein.
Beklagen dürften sich die Aktionärinnen und Aktionäre trotzdem nicht. Schliesslich zählen die Valoren mit einem Kursplus von knapp 18 Prozent zu den diesjährigen Überfliegern aus dem Swiss Market Index (SMI).
Doch auch das hält UBS Fund Management nicht davon ab, ihr Aktienpaket nahe den Jahreshöchstkursen auszubauen. Wie aus einer Beteiligungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervorgeht, hält die Fondstochter der grössten Schweizer Bank erstmals seit Dezember 2018 wieder mehr als 3 Prozent am Pharmazulieferer.
Mit dem Ausbau des Lonza-Pakets leisten die Fondsmanager der UBS denn auch der Meinung des hauseigenen Analysten Patrick Rafaisz Folge. Rafaisz preist die Valoren momentan mit einem 12-Monats-Kursziel von 680 Franken zum Kauf an.
Kursentwicklung der Lonza-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Erst vor wenigen Wochen zeigte sich der UBS-Analyst nach einer Road-Show mit Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux und dessen Finanzchef Philippe Deecke einmal mehr von seiner zuversichtlichen Seite. Er geht davon aus, dass die Nachfrage noch auf Jahre hinaus stärker wächst als die Produktionskapazitäten ausgebaut werden können.
Die Fondsmanager der UBS sind übrigens nicht die einzigen, welche sich im Aktionariat der Basler tummeln. Auch der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock macht schon seit Monaten regelmässig mit Beteiligungsveränderungen von sich reden...
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Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne werden sich daran erinnern, dass ich in den letzten Jahren immer mal wieder von taktischen Kaufempfehlungen aus den Handelsräumen der Credit Suisse berichtet habe. Einige dieser Empfehlungen waren von Erfolg gekrönt, andere nicht.
Zuletzt häuften sich allerdings die Erfolge. Erst stieg der Aktienkurs von Weltmarktführer Holcim innerhalb kürzester Zeit in die Zielregion von 53,75 bis 55,20 Franken, dann sorgte ausgerechnet die Rivalin Julius Bär mit einer Kaufempfehlung dafür, dass die Rechnung der Credit Suisse auch beim Börsendebütanten Accelleron aufging. Es war nämlich genau diese Kaufempfehlung, welche die Valoren der ehemaligen ABB-Tochter in die Zielregion von 22,55 bis 23,58 Franken vorstossen liess.
Kursentwicklung der Genussscheine von Roche im mehrjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch)
Nun zeichnet sich für die Nummer zwei unter den Schweizer Grossbanken wieder eine Niederlage ab, fiel doch der Kurs der Genussscheine von Roche noch vor dem Wochenende in die Nähe von 263 Franken. Das liegt sogar etwas unter der Mitte Februar definierten Kurszone von 274 bis 265 Franken.
Ich schrieb schon unmittelbar nach der Platzierung eines grösseren Aktienpakets von Mitte Februar, dass diese taktische Empfehlung unter keinem guten Stern stehe. Nun ja – an dieser Stelle muss ich mich selber an der Nase nehmen, zählen die Genussscheine von Roche doch zu meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2023. Mit einem Minus von rund 9 Prozent seit Jahresbeginn bleibt das Schwergewicht aus dem SMI meinen Erwartungen leider vieles schuldig.
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1 Kommentar
Ist ja tröstlich zu vernehmen, dass sogar der C.I. ab und zu einen "Schuh voll rausziehen muss". Aber vielleicht ist ja gerade dieses Unberechenbare, welches das "Börselen" erst recht interessant macht und uns zum Denken zwingt.