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Unterhaltungselektronik

Logitech-Aktie unter Druck: Wird der Produktionsstandort China zum Bumerang?

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Logitech produziert vorwiegend in China. Ein Analyst warnt nun vor möglichen Nebenwirkungen. Eigentlich lauert aber noch eine ganz andere Gefahr. – Und: Kauft Accelleron schon bald eigene Aktien zurück?

05.09.2024   11:35
Von cash Insider
Eine Tastatur von Logitech.

Eine Tastatur von Logitech.

Quelle: imago/CTK Photo

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Erst vor wenigen Tagen bekannte sich die Logitech-Chefin Hanneke Faber gegenüber den Kollegen der "Schweiz am Wochenende" zum Hauptsitz in der Schweiz. In hiesigen Börsenkreisen waren Spekulationen über eine Sitzverlegung laut geworden, nachdem Faber kürzlich von Lausanne ins weit entfernte Silicon Valley umzog.

Während der Hauptsitz im beschaulichen Lausanne bleiben dürfte, lässt der Unterhaltungselektronikhersteller zwischen 75 und 85 Prozent seiner Produkte in China fertigen. Das lassen zumindest Schätzungen des für die UBS tätigen Analysten Joern Iffert vermuten – wobei rund die Hälfte davon an dortige Auftragsfertiger ausgelagert ist.

Der wichtigste Absatzmarkt ist allerdings nicht etwa China. Vielmehr sind es die USA mit einem von Iffert geschätzten Umsatzanteil von bis zu 30 Prozent. Dieses Geschäftsmodell – in China gefertigte Produkte in andere Weltregionen zu liefern – könnte sich rächen, sollte in wenigen Wochen doch noch der republikanische Kandidat Donald Trump das Präsidentschaftsrennen machen. Denn Trump liess schon während des Wahlkampfs mehrfach durchblicken, dass er Produkte aus China wieder mit Strafzöllen belegen will.

Die Logitech-Aktien hatten in den letzten Tagen einen schweren Stand (Quelle: www.cash.ch)

Der UBS-Analyst will verstanden wissen, dass die US-Präsidentschaftswahlen noch nicht entschieden sind und im Fall eines Wahlsieges Trumps auch die Höhe der Strafzölle noch nicht feststehen. Ausserdem würden auch viele andere Rivalen von Logitech in China produzieren lassen.

Ein direkter Wettbewerbsnachteil muss daraus nicht erwachsen, wie er weiter schreibt. Dennoch warnt Iffert vor möglichen Folgen für Logitech und stuft die Aktien der Lausanner wie bis anhin mit "Sell" und einem 12-Monats-Kursziel von 65 Franken.

Im Wissen, dass dem Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Wahl stehen, um mögliche finanzielle Folgen zu dämpfen, wenn nicht gar abzuwenden, mache ich mir da um die Ausgabefreudigkeit amerikanischer Privathaushalte sehr viel mehr Sorgen.

Erst kürzlich fragte ich mich im Insider Briefing, ob der Konsument für die Aktienmärkte nicht zum Spielverderber wird? Ich stützte mich dabei auf ein Strategiepapier der niederländischen Rabobank ab. Wie in diesem nachzulesen ist, haben die amerikanischen Privathaushalte inzwischen sämtliche Ersparnisse aus der Zeit der Covid-Pandemie – wir sprechen hier von einer Summe von nicht weniger als 2200 Milliarden Dollar – vollständig "aufgebraucht".

Mittlerweile ist die Sparquote auf den tiefsten Stand seit unmittelbar vor Ausbruch der Finanzkrise der Jahre 2007/08 gefallen. Ich könnte mir deshalb gut vorstellen, dass auch den Kundinnen und Kunden von Logitech das Geld künftig nicht mehr ganz so locker in der rechten hinteren Hosentasche sitzen wird.

Folglich vermute ich weniger die Querelen zwischen dem Verwaltungsrat und dem einstigen Firmengründer Daniel Borel, als vielmehr Wachstumsängste hinter dem Kursdebakel vom späten gestrigen Mittwoch...

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In wenigen Wochen jährt sich der Börsengang von Accelleron bereits zum zweiten Mal. Aus der Sicht der Aktionärinnen und Aktionäre darf die Abspaltung vom ehemaligen Mutterhaus ABB als voller Erfolg bezeichnet werden. Die Selbständigkeit bekommt dem Hersteller von Abgasturboladern für Dieselgrossmotoren offensichtlich gut, wie ein Blick auf die eindrucksvolle Aktienkursentwicklung der vergangenen knapp zwei Jahre verrät.

Nach einer Road-Show mit dem Finanzchef und dem IR-Verantwortlichen ist die Bank of America voller Lobes. Wie der zuständige Analyst Alexander Virgo in einem Kommentar an seine Anlagekundschaft schreibt, hält er die mittelfristigen Wachstumsaussichten für intakt.

Kursentwicklung der Aktien von Accelleron seit der Abspaltung von ABB (Quelle: www.cash.ch)

Virgo rechnet nicht nur mit steigenden Dividenden, er sieht auch Raum für ein Aktienrückkaufprogramm und fühlt sich dadurch in seiner Kaufempfehlung für die Aktien bestärkt. Das Kursziel veranschlagt er neuerdings übrigens mit 47 (zuvor 41) Franken.

Die Verselbständigung von Accelleron ist eine Erfolgsgeschichte, die in der hiesigen Börsenlandschaft ihresgleichen sucht. Nach der grundlegenden Neubeurteilung und -bewertung der letzten Jahre muss das Unternehmen nun jedoch aufpassen, nicht zu hohe Erwartungen zu schüren.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

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