Lässt ein Analyst die Aktien des diesjährigen Börsenschlusslichts fallen?

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Die Aktien von Blackstone Resources liefern sich ein knappes Rennen mit jenen von Talenthouse – wenn auch eines unter negativen Vorzeichen. Beim Rennen geht es nämlich um nichts Geringeres als darum, welchem der beiden Unternehmen denn nun die undankbare Rolle des diesjährigen Börsenschlusslicht zuteil wird.

Mit einem Minus von 73 Prozent seit den ersten Januar-Tagen hat Blackstone Resources die Nase momentan ganz knapp vorn. Dieses Minus hält den für AlphaValue tätigen Analysten Varun Sikka allerdings nicht davon ab, seine Kaufempfehlung für die Valoren des Batteriemetall-Förderers einer grundlegenden Überprüfung zu unterziehen. Und auch das bei knapp 12 Franken liegende 6-Monats-Kursziel sei nicht länger in Stein gemeisselt, wie sich einem mir zugespielten Kommentar entnehmen lässt.

Der Analyst reagiert damit auf das Ergebnis eines Verfahrens, welches wegen Verletzung von Marktverhaltensregeln durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht, kurz Finma, gerügt wurde. Diese stellte ihrerseits Marktmanipulationen und Verstösse gegen Offenlegungspflichten fest.

Kurszerfall bei den Aktien von Blackstone Resources über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Im Urteil finden unter anderem auch gesponserte Kaufempfehlungen mit Kurszielen weit über den tatsächlich bezahlten Börsenkursen Erwähnung. Die Finma hält fest, dass sich diese Empfehlungen teilweise auf unzutreffende Informationen abstützen.

Unklar ist, ob damit die Kaufempfehlung gemeint ist, von der ich Anfang Februar berichtet habe. Ich schrieb damals:

In einer nicht weniger als 45 Seiten starken Unternehmensstudie preist [...AlphaValue-Analyst Varun Sikka...] die Aktien des selbsterklärten Batteriespezialisten Blackstone Resources mit einem 6-Monats-Kursziel von 12,20 Franken zum Kauf an. Das entspräche gegenüber dem Schlussstand von gestern Montag mehr als einer Vervierfachung.

...und weiter...

Nach dem Verkauf einer Beteiligung an einer Tochtergesellschaft im Bereich Edelmetalle kurz vor Jahresende kommt der AlphaValue-Analyst neuerdings sogar auf einen Nettoinventarwert von 25,40 (zuvor 24,50) Franken - je Aktie, versteht sich. Dennoch dümpeln die Papiere des Unternehmens aus dem steuergünstigen Baar seit Tagen bei gerade mal 2,30 Franken. Das wiederum könnte damit zu tun haben, dass Sikka bei Blackstone Resources nunmehr schon seit mehr als eineinhalb Jahren immer wieder mit aufsehenerregenden Kurszielen auf sich aufmerksam macht. Vielleicht spielt aber auch der Umstand mit hinein, dass AlphaValue die Aktien im Auftrag des Unternehmens selbst mitverfolgt.

Interessant war dann aber vielmehr, dass Blackstone Resources die besagte Kaufempfehlung zwei Wochen später zum Herzstück einer Medienmitteilung machte. Man freue sich bekannt zu geben, dass das Kauf-Rating von AlphaValue, welches das Unternehmen im Januar 2022 erhalten habe, erneut erhöht und bestätigt worden sei. Dieses Update durch das AlphaValue-eigene Research Team sei auf der Grundlage der neusten Entwicklungen des Unternehmens erfolgt, wie es in der Mitteilung weiter hiess.

Blackstone Resources auf cash.ch:

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ist es bei uns in der Schweiz ziemlich ungewöhnlich, wenn ein Unternehmen in einer Medienmitteilung mit einer Kaufempfehlung für die eigene Aktie hausiert. Ein ziemlich eigenwilliger Versuch von Blackstone Resources also, den eigenen Aktien neues Leben einzuhauchen. Kosteten die Aktien Mitte Februar noch knapp 2 Franken, waren es zuletzt keine 80 Rappen mehr.

Diese spannende Geschichte wäre um ein weiteres Kapitel reicher, sollte der AlphaValue-Analyst die Valoren nun wie eine heisse Kartoffel fallenlassen und sich von seiner Kaufempfehlung abwenden.  Umso mehr deshalb, weil es sich ja um sogenanntes "Sponsored Research" handelt. Gemeint ist damit, dass AlphaValue vom Unternehmen selbst mit der Mitverfolgung der Aktien beauftragt worden ist. Mehr dazu vermutlich demnächst in diesem Kino...