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Genauso schnell und überraschend wie der Rückschlag setzte in den letzten Tagen an den europäischen Aktienmärkten auch die Erholung ein. Dieser konnte selbst der erschreckend schwache Einkaufsmanager-Index aus den USA nichts anhaben. Und das, obschon die Erhebung als zuverlässiger Frühindikator für die amerikanische Wirtschaft gilt.
Rückblickend bewies der für das Cross Asset Research verantwortliche Chefstratege von Kepler Cheuvreux eine gute Nase. Er riet der eigenen Anlagekundschaft in die allgemeine Schwäche hinein zum Ausbau der Aktienengagements.
In einem aktuellen Kommentar schreibt der Experte, dass der in einer Korrektur mündende Überenthusiasmus vergangene Woche eine günstige Gelegenheit zum Wiedereinstieg geschaffen habe. Anlagekunden, die diese Gelegenheit verpasst haben, werden bei Kepler Cheuvreux vertröstet. Zum Monatesende hin gebe es noch einmal Kaufgelegenheiten, so der Stratege.
Seine Botschaft ist unmissverständlich: Auch wenn es an den europäischen Aktienmärkten noch einmal zu einer Schwäche komme, spreche weiterhin alles für Aktien. Kopfzerbrechen bereite den Anlegern weder das angespannte Finanzsystem noch die Wirtschaft. Zu einem Problem werde viel eher die zuletzt überdurchschnittliche Entwicklung risikobehafteter Nebenwerte und der Aktien von Unternehmen mit einem hohen Ergebnisbeitrag aus dem Heimmarkt. Viele Anleger hätten diese Entwicklung verschlafen und seien vom im Januar beobachteten Rückschlag bei den Aktien grosser und aufs internationale Geschäft ausgerichteter Unternehmen auf dem falschen Fuss erwischt worden.
Der Stratege schliesst in diesem weitestgehend von der Wirtschaftsentwicklung unabhängigen Bereich eine Fortsetzung der jüngsten Bewertungskorrektur nicht aus. Die derzeitigen Gewinner seien nicht zwingend jene der Jahre 2007 bis 2012.
Bei den Branchenpräferenzen sieht sich der Experte nur eine Woche nach den letzten Veränderungen zu weiteren Anpassungen gezwungen. Er stuft den Softwaresektor von "Overweight" auf "Neutral" zurück. Im Gegenzug hebt er den Immobiliensektor von "Underweight" auf "Neutral" an. Die Akzente setzt Kepler Cheuvreux bei Aktien aus den Bereichen zyklische Konsumgüter, Finanzen, Industrie, Technologie und Telekommunikation. Untergewichtet werden hingegen Aktien aus den Bereichen nicht-zyklischer Konsum, Energie und Versorgung.
Keine Veränderung erfahren hingegen die Länderpräferenzen des Bankinstituts, und beim mit "Neutral" eingestuften Schweizer Aktienmarkt bleibt alles beim Alten. Damit befinden sich die hiesigen Dividendenpapiere in bester Gesellschaft mit jenen anderer europäischer Länder wie Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien oder Schweden.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass die von den Turbulenzen in den Schwellenländern eingeleitete Korrektur noch nicht ausgestanden ist. Die Erholung der letzten Tage ist einfach erklärt: Wie mir berichtet wird, haben einige grosse Institutionelle nicht im vollen Umfang an der Hausse europäischer Aktien mitgemacht. Dieses Lager sei deshalb in den jüngsten Rückschlag hinein als Käufer in Erscheinung getreten. Ob die Distributionsphase damit bereits abgeschlossen ist, wage ich zu bezweifeln.
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Von wegen langweilig und träge: Mit einem Kursplus von 7 Prozent seit Jahresbeginn haben die Namenaktien von Swisscom jene vieler anderer SMI-Gesellschaften weit hinter sich gelassen. Seit letztem Sommer ist der Börsenwert des in Bern beheimateten Telekommunikationsunternehmens sogar um 30 Prozent gestiegen.
Zwar liess die Reaktion auf den überzeugenden Zahlenkranz von vergangener Woche zu wünschen übrig. Überzeugend deshalb, weil er nicht nur von einer Wachstumsbeschleunigung im Heimmarkt Schweiz, sondern auch von einer Erholung bei der italienischen Tochter Fastweb geprägt war. Allerdings sorgten der vorsichtig gefasste Ausblick und die Aussagen zur zukünftigen Dividendenpolitik für überraschte Gesichter.
Vermutlich dürfte CEO Urs Schäppi bei den firmeneigenen Jahresprognosen vergangene Woche absichtlich tiefgestapelt haben. Das glaubt zumindest der für die Citigroup tätige Experte. Und er ist bei weitem nicht der einzige seiner Berufsgilde, der diesen Verdacht hegt. Der Experte sieht im Jahresverlauf auf Stufe EBITDA ein Aufwärtspotenzial von gut 2 Prozent. Denn der Investitionsbedarf werde seinen Höhepunkt schon bald durchschreiten und sich positiv in der Erfolgsrechnung des ehemaligen Monopolunternehmens niederschlagen. Von der unverändert beibehaltenen Dividende von 22 Franken je Aktie lasse sich eine Rendite von 4,4 Prozent ableiten. Der Free Cashflow lasse eine solche Ausschüttungspolitik ohne Probleme zu, selbst auf dem Höhepunkt des Investitionszyklus. Bei der Citigroup werden die Aktien von Swisscom deshalb weiterhin mit einem Kursziel von 600 Franken zum Kauf empfohlen.
Über die hohe Qualität und die noch immer ansehnliche Dividendenrendite der Papiere braucht man mit mir nicht zu streiten. Dass die im zurückliegenden vierten Quartal beobachtete Wachstumsbeschleunigung im Laufe dieses Jahres weiter Konturen annimmt, diesen Beweis muss Swisscom allerdings erst noch antreten. Bei Kursen über 500 Franken wird die Luft allmählich dünn für die Aktien. An Wachstum interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten meines Erachtens eher auf Titel internationaler ausgerichteter Schweizer Unternehmen setzen.