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Die gute Nachricht für Schweizer Aktienanlegerinnen und -anleger zuerst: Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär wähnt den Swiss Market Index (SMI) weiterhin in einem Aufwärtstrend. Die weniger gute Nachricht: Geht es nach dem Chef-Markttechniker der Zürcher Bank, dann tendiert das Börsenbarometer eher gemächlich nach oben.
Ausserdem rechnet er gegenüber dem Goldpreis und dem amerikanischen Aktienmarkt auch weiterhin mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung. Ob währungsbereinigt oder nicht, ist mir allerdings nicht bekannt.
Bei dieser Gelegenheit unterzieht der Experte sein «Swiss Equities Portfolio» grösseren Veränderungen. Mit den Valoren der beiden Pharmakonzerne Roche und Novartis scheiden gleich zwei SMI-Schwergewichte aus. In beiden Fällen realisiert Pocinci gegenüber dem seinerzeitigen Einstandspreis einen Verlust von einigen wenigen Prozenten. Die Kaufempfehlung für die Genussscheine von Roche geht auf Mitte Juli zurück, jene für die Novartis-Aktien sogar erst auf Ende August.
Seit wenigen Wochen bekunden die Bons von Roche wieder Mühe (Quelle: www.cash.ch)
Den freiwerdenden Platz im Musterportfolio erben mit UBS und Partners Group zwei Finanzwerte, genauso wie der Nebenwert SFS Group. Dort stossen sie auf ABB, Alcon, Baloise, Barry Callebaut, Cembra Money Bank, Galderma, Givaudan, Holcim, PSP, Sandoz, Schindler, Straumann, Swiss Prime Site, Swiss Life, Swissquote, Swiss Re, Ypsomed und Zurich Insurance. Insgesamt setzt sich das «Swiss Equities Portfolio» Pocincis aus 21 Aktien zusammen.
Wie schon so oft macht der Chef-Markttechniker der Bank Julius Bär nach der Absetzung der Valoren von Roche und Novartis einen grossen Bogen um die drei SMI-Schwergewichte. In den letzten Jahren lag man mit dieser Strategie meist goldrichtig.
Interessant erscheint mir, dass Pocinci neuerdings wieder auf die Aktien der UBS setzt. Zur Erinnerung: Ende Juli kippte er die Valoren der grössten Schweizer Bank bei Kursen von 26,70 Franken mit einem Gewinn von knapp fünf Prozent gegenüber dem seinerzeitigen Einstandspreis aus seinem Musterportfolio. Die taktische Kaufempfehlung ging damals auf die ersten März-Tage zurück.
Nun steigt der Experte 50 Rappen tiefer also wieder ein. Er argumentiert damit, dass die Grossbankaktien bei Kursen knapp unter 25 Franken Boden finden konnten und zuletzt wieder relative Stärke gegenüber dem Swiss Performance Index (SPI) zeigten. Ausserdem zeichnet sich bei den Momentum-Indikatoren eine Bodenbildung ab. Das alles sind erfolgsversprechende Zutaten, wenn man Pocinci Glauben schenken will.
Kursverlauf der UBS-Aktien im bisherigen Jahresverlauf (Quelle: www.cash.ch)
Die Begründung für die Aufnahme der Valoren von SFS Group und Partners Group ins Musterportfolio liest sich sehr ähnlich. Folglich lässt sich festhalten, dass sich die charttechnische Ausgangslage aller drei Aktien im Grunde genommen ähnelt.
Was die Aktien der UBS anbetrifft, dürfte der Zahlenkranz für das dritte Quartal wegweisend sein – technische Aktienanalyse hin oder her. Diesbezüglich die Katze aus dem Sack lässt die Grossbank am 30. Oktober. Spätestens dann zeigt sich, ob der Wiedereinstieg Pocincis wirklich eine gute Idee war.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die UBS-Aktien auch fester Bestandteil meiner Schweizer Aktienfavoriten für 2024 sind. Im Unterschied zum «Swiss Equities Portfolio» der Bank Julius Bär räume ich den Valoren gar ein Gewicht von acht Prozent ein.
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