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Noch bis vor wenigen Tagen sah alles danach aus, als ob der Euro die Hürde von 1,10 Franken mit der Leichtigkeit und Eleganz einer Gazelle überspringt. Heute wissen wir: Es lauerten zu viele Jäger in der Savanne, die nur darauf warteten, abzudrücken.

Der Ausflug der europäischen Einheitswährung auf den höchsten Stand seit der überraschenden Aufgabe des Mindestkurses von Mitte Januar war nur von kurzer Dauer und bei 1,1050 Franken bereits wieder zu Ende.

Grosse Verkaufsaufträge aus dem angelsächsischen Raum hätten das jüngste Aufbäumen des Euro vereitelt, so lasse ich mir von alten Devisenfüchsen sagen. Es dürfte mehr als nur ein Zufall sein, dass ausgerechnet J.P. Morgan heute beim EUR-CHF-Währungspaar zu Gewinnmitnahmen drängt.

Diese Empfehlung würde nicht halbwegs so hohe Wellen schlagen, käme sie von jemand anderem als der amerikanischen Grossbank. Denn die Währungsstrategen von J.P. Morgan warnten als einzige ihrer Berufsgilde schon Monate vor der Aufgabe des Mindestkurses vor einer drohenden Kapitulation der Schweizerischen Nationalbank (SNB).

Panik ist allerdings nicht angebracht, handelt es sich beim Aufruf zu Gewinnmitnahmen doch um eine taktische Empfehlung der Experten. Ihr liegen vielmehr markttechnische und weniger fundamentale Gegebenheiten zugrunde. Auf längere Sicht erwartet man bei der amerikanischen Grossbank auch weiterhin einen nachgebenden Franken.

Auch wenn sich die Entscheidungsträger bei der SNB in den letzten Jahren viel Kritik gefallen lassen mussten, haben sie rückblickend vieles richtig gemacht. Der Euro befindet sich mittlerweile in komfortabler Distanz zur Franken-Parität und auch der Dollar hat sich kräftig vom Rückschlag von Mitte Januar erholt.

Anders als in der Vergangenheit dürften sich finanzkräftige Hedgefonds vor Wetten auf den Franken hüten, haben solche in den letzten Wochen doch nur Verluste eingebracht. Das entschiedene Vorgehen unserer Währungshüter hatte jedoch seinen Preis: Mittlerweile haben sich Fremdwährungsreserven im Gegenwert von nicht weniger als 540 Milliarden Franken angehäuft.

Diese Reserven wollen irgendwann wieder abgebaut werden, was unsere SNB vor eine neue Herausforderung stellt. Denn noch ist unklar, wie die Marktakteure reagieren werden, sollte sich herumsprechen, dass unsere Währungshüter beim Franken als Käufer in Erscheinung treten. Kommt dazu, dass sie sich mit der Veröffentlichung der Fremdwährungsstatistiken einmal im Monat in die Karten blicken lassen müssen. Das Ganze macht die Reduktion der aufgeblähten Bilanz zu einer sehr delikaten Angelegenheit für die SNB und ihre Entscheidungsträger.

Der Damm beim Franken scheint gebrochen, weshalb sich dieser über die nächsten Wochen und Monate weiter abschwächen dürfte. Die angebliche Flucht aus unserer Heimwährung scheint mir dennoch übertrieben (siehe Kolumne vom 18. September).

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Noch Anfang August wähnten die Auguren den Swiss Performance Index (SPI) unmittelbar vor dem Sprung auf über 10'000 Punkte. Rückblickend wissen wir: Es sollte alles anders kommen.

Interessant ist, dass sich das Börsenbarometer zu diesem Zeitpunkt schon einige Wochen in einer schleichenden Korrektur befand. Nur wurde die Schwäche bei den konjunkturabhängigen Aktien von den drei Indexschwergewichten Nestlé, Roche und Novartis übertüncht.

Die Jahre des schnellen Geldes gehören an den Börsen vermutlich der Vergangenheit an. In Zukunft ist mit einem deutlich selektiveren Handelsgeschehen zu rechnen. Mit anderen Worten: Geld verdient nur, wer auf die richtigen Aktien setzt.

Diesen Ansatz verfolgen auch die Strategen von Helvea. Seit nahezu drei Jahren führen sie eine Liste mit Schlüsselkaufempfehlungen für den deutschsprachigen Raum - und das mit Erfolg. In dieser Zeit liess sich mit den empfohlenen Aktien ein Gewinn von etwas mehr als 48 Prozent erzielen und den breit gefassten Stoxx Europe 600 Index um knapp 13 Prozent schlagen.

Aus Schweizer Sicht sind derzeit die Valoren von Schindler, Swatch Group, Dätwyler, Swiss Life, Tamedia, Rieter und neuerdings auch die Aktien von Komax zu finden. Darüber hinaus setzt sich die Liste aus den Papieren von Beiersdorf, Aurelius, Lanxess, Patrizia Immobilien, Heidelberger Druck, Jenoptik, VTG, zooplus, voestalpine und PORR zusammen.

Bleibt zu hoffen, dass die Strategen mit diesen Schlüsselkaufempfehlungen an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen können.
 

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