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Mit der Veröffentlichung der Umsatzzahlen läutet der Bauchemiehersteller Sika hierzulande schon in wenigen Wochen die Jahresberichterstattung ein – gefolgt von Zahlenkränzen des Sanitärtechnikkonzerns Geberit und des Risikokapitalspezialisten Partners Group wenige Tage später.

So lange wollen die Strategen der Bank of America allerdings nicht warten. Sie kommunizieren schon heute ihre heissesten Zahlenwetten. Unter den zehn Unternehmen, denen man bei der amerikanischen Investmentbank ein besser als erwartet ausfallendes Ergebnis zutraut, ist mit Richemont nur gerade eines aus der Schweiz zu finden. Vermutlich spiegelt sich diese Erwartungshaltung bereits im 200 Franken lautenden Kursziel für die mit "Buy" eingestuften Aktien.

Auf der Liste derjenigen Unternehmen, denen eine Ergebnisenttäuschung nachgesagt wird, ist die Schweiz hingegen gleich dreimal vertreten. Darf man den Strategen der Bank of America Glauben schenken, dann ist den Aktionärinnen und Aktionären von Schindler ein enttäuschendes Schlussquartal so gut wie sicher. Die bankeigenen Gewinnschätzungen für dieses Jahr liegen um 10 Prozent unter den Markterwartungen, jene für das kommende Jahr sogar um 15 Prozent darunter. Unnötig zu erwähnen, dass die Partizipationsscheine des Aufzugs- und Rolltreppenherstellers durch den zuständigen Analysten mit einem Kursziel von 195 Franken zum Verkauf angepriesen werden.

Diesjähriger SMI-Gewinner Richemont (rot) im 12-Monats-Vergleich mit dem diesjährigen SMI-Schlusslicht Credit Suisse (grün) (Quelle: www.cash.ch)

Ebenfalls schlecht schneiden der Uhrenkonzern Swatch Group und die Grossbank Credit Suisse ab. Letztere sieht man das laufende Jahr sogar mit einem leichten Verlust abschliessen. Zur Erinnerung: Im April setzte die Grossbank im Zuge des Archegos-Debakels rund fünf Milliarden Franken in den Sand.

Ich bin neugierig, ob sich diese Wetten tatsächlich bezahlt machen. Denn nicht selten wird der Erwartungshaltung an der Börse ein ungleich grösseres Gewicht als den harten Fakten beigemessen. Will heissen: Wenn die halbe (Börsen-)Welt bei Schindler, Credit Suisse und Co. mit einer Zahlenenttäuschung rechnet, muss diese nicht zwingend noch einmal rückläufige Kurse nach sich ziehen. Aber lassen wir uns doch überraschen...

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Kosteten die Aktien des Pharmazulieferers Bachem Mitte Oktober in der Spitze noch 850 Franken und mehr, waren es zuletzt keine 630 Franken mehr. Rückblickend nahm das Vorzeigeunternehmen aus Bubendorf gerade noch rechtzeitig neues Eigenkapital zur Finanzierung des künftigen Wachstums auf. 778 Franken je Stück erzielte es im Zuge eines beschleunigten Bieterverfahrens für die 750'000 neugeschaffenen Titel. Das Nachsehen hat, wer damals eine Zuteilung erhielt.

Zumindest bei Mirabaud Securities gibt man sich diesbezüglich allerdings ziemlich entspannt. In einem mir zugespielten Kommentar erhöht Autor Dani Jelovcan sein Kursziel für die Aktien kräftig. Nach einer Erhöhung seiner Gewinnschätzungen um bis zu 16,9 Prozent gibt der bekannte Medizinaltechnikanalyst dieses neuerdings mit 1000 (zuvor 600) Franken an. Das Anlageurteil lautet denn auch wie bis anhin "Buy".

Diese Aktienkaufempfehlungen stechen an der Schweizer Börse ziemlich heraus

Jelovcan begründet seinen Optimismus einerseits mit dem geradezu beeindruckenden Tagesgeschäft in der ersten Jahreshälfte, andererseits aber auch mit ermutigenden Aussagen seitens des Unternehmens in Bezug auf die Umsatzentwicklung im Geschäft mit Oligonukleotiden.

Kursentwicklung der Aktien von Bachem seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Seines Erachtens ist der seit Mitte Oktober zu beobachtende Kursrückschlag übertrieben und bietet günstige Einstiegsgelegenheiten. Dass Bachem noch immer mit nicht weniger als dem Siebzigfachen des nächstjährigen Gewinns bewertet wird, scheint ihn nicht in seinem Optimismus zu bremsen.

Bis vor wenigen Wochen hätte eine derart kräftige Kurszielerhöhung vermutlich noch ein Kursfeuerwerk gezündet. Doch die Pferde – so scheint es zumindest – wollen nicht länger saufen.

 

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