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In eigener Sache: In der Zeit vom 24. September bis 7. Oktober 2015 weile ich mit der Familie für zwei Wochen auf Zypern. Die nächste Kolumne erscheint nach meiner Rückkehr am Donnerstag, 8. Oktober 2015, wie gewohnt um 12.30 Uhr.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern eine gute Zeit und etwas weniger turbulente Märkte.

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Am Montag bot sich den Medienschaffenden ein ungewohntes Bild: Die Zurich Insurance Group wartete nicht mit einer, sondern gleich mit zwei Pressemitteilungen auf. In der einen liess man die Öffentlichkeit wissen, dass die Übernahmeverhandlungen mit der britischen Royal Sun & Alliance erfolglos beendet worden seien.

So weit, so gut. Allerdings kam es in der zweiten Mitteilung knüppeldick für die nicht gerade erfolgsverwöhnten Aktionäre. Nach zwei Ergebnisenttäuschungen in Folge wird im laufenden Quartal sogar mit einem Verlust gerechnet.

Neben Kosten im Zusammenhang mit der Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjing von Mitte August macht das Traditionsunternehmen eine schleichende Verschlechterung im Schadenversicherungsgeschäft für den drohenden Quartalsverlust verantwortlich.

Die Börse brauchte einen Moment, bis sie ihr Urteil fällen konnte. Nach einer schwachen Eröffnung konnten sich die Namenaktien der Zurich Insurance Group im Laufe des Vormittags fangen. Im Laufe des Nachmittags kam dann allerdings wieder Verkaufsdruck auf, weshalb bei Handelsende ein Minus von 2,8 Prozent resultierte.

Gestern nun brach eine regelrechte Ausverkaufswelle über die Valoren des Versicherungskonzerns herein. Wie mir aus dem Berufshandel berichtet wird, traten prominente amerikanische Grossinvestoren als Verkäufer in Erscheinung. Rückblickend gingen innerhalb von gerade mal zwei Tagen knapp drei Milliarden Franken an Börsenwert in Rauch auf.

Das ist etwa so viel, wie der Versicherungskonzern im nächsten Frühjahr als Sonderdividende oder über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückführen dürfte. Denn nachdem die milliardenschwere Übernahme von Royal Sun & Alliance vom Tisch ist, müssen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ihren "Plan B" aus der Tasche ziehen. Ansonsten droht die Zurich Insurance Group auch gleich noch die Zielvorgabe einer operativen Eigenkapitalrendite von 12 bis 14 Prozent zu verfehlen.

Früheren Berechnungen der Credit Suisse zufolge könnten so über die reguläre Dividende von 17 Franken je Titel weitere 13 Franken den Weg zurück zu den Aktionären finden. Aus heutiger Sicht entspräche das einer respektablen Gesamtrendite von 12,3 Prozent.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen die Aktionäre und die Aktienanalysten gleichermassen auf dem falschen Fuss erwischt. Alleine in den letzten Jahren war das gleich mehrmals der Fall, was Zweifel am Geschäftsmodell wachwerden lässt.

Dividendenhungrigen Anlegern möchte ich an dieser Stelle nicht von den Aktien der Zurich Insurance Group abraten. Zu offensichtlich sind die Attraktionen des Versicherungskonzerns. Ob sich dieser die Anlegergunst mittels einer Sonderdividende oder eines auf diesem Kursniveau stark gewinnverdichtenden Aktienrückkaufprogramms zurückerkaufen kann, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Ich habe mich deshalb auf die Suche nach Alternativen gemacht und bin bei Swiss Re fündig geworden. Die Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjing von Mitte August dürfte zwar auch das ebenfalls in Zürich beheimatete Rückversicherungsunternehmen gekostet haben. Aus heutiger Sicht dürfte im Frühling jedoch zum dritten Mal in Folge ein Geldregen über die Aktionäre hereinbrechen.

Erst vor wenigen Tagen stufte der bekannte, für die MainFirst Bank tätige Versicherungsanalyst die Aktien von Swiss Re mit einem Kursziel von 95 Franken von "Underperform" auf "Outperform" herauf.

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Zumindest an der Börse ist Charles Vögele nur noch ein Schatten seiner selbst. Gestern fielen die Inhaberaktien des Modekonzerns vorübergehend in die Nähe von 8 Franken und damit auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte.

Von dort aus sprangen die Papiere dann aber innerhalb weniger Minuten wieder auf 8,50 Franken. Dieses im amerikanischen Sprachgebrauch auch "Intraday-Reversal" genannte Phänomen blieb nicht unbemerkt, begann im Berufshandel doch die Gerüchteküche zu brodeln.

Unter anderem hiess es, ein Finanzinvestor könnte sich bei Charles Vögele in Position bringen. Nicht zum ersten Mal würde sich ein solcher die Finger am Modekonzern verbrennen. Die Liste ehemaliger Grossaktionäre liest sich wie das "Wer ist wer" der Finanzwelt. Neben dem Hedgefonds Laxey Partners gab sich in der Vergangenheit auch schon der Tessiner Financier Tito Tettamanti als Aktionär zu erkennen.

Immer wieder wird über den eigentlichen Wert des Unternehmens und seines Liegenschaftenportfolios spekuliert. Fakt ist, dass sich in den letzten Jahren ein tiefrotes Jahresergebnis ans nächste reihte. Vermutlich wurde gestern viel eher ein mehrtägiger Verkaufsauftrag abgeschlossen, wie mir ebenfalls aus dem Berufshandel berichtet wird. Der wegfallende Abgabedruck würde das "Intraday-Reversal" ebenfalls erklären.

Ich lasse auch weiterhin lieber Finanzinvestoren Lehrgeld zahlen und halte mich von den Aktien von Charles Vögele fern. Anleger sind gut beraten, dasselbe zu tun.
 

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