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Heirat wider Willen: Zwei ungewöhnliche Beobachtungen bei den Aktien von UBS und Credit Suisse

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Rund um die erzwungene Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gibt es bei den beiden Aktien gleich zwei ungewöhnliche Beobachtungen. - Und: Kepler Cheuvreux nicht länger pessimistisch für Roche und Co.

22.03.2023   11:45
Von cash Insider
Pressekonferenz des Bundesrates am 19. März 2023 mit Vertretern der UBS und der Credit Suisse.

Pressekonferenz des Bundesrates am 19. März 2023 mit Vertretern der UBS und der Credit Suisse.

Quelle: Screenshot Youtube

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Für die Börse gibt es eine klare Gewinnerin der Zwangsheirat zwischen den beiden Schweizer Grossbanken: Die UBS. Sie mache mit der Übernahme ein Schnäppchen, wie es heisst.

Interessant ist allerdings, dass die Aktien der Braut wider Willen, der Credit Suisse, noch immer einen Aufschlag gegenüber jenen der UBS aufweisen. Am Montagabend kurz vor Börsenschluss waren es in der Spitze sogar fast sieben Prozent. Zur Erinnerung: Die Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse erhalten für jeweils 22,48 eigene Titel eine Aktie der grössten und künftig noch viel grösseren Schweizer Bank.

Dieser Aufschlag für die Credit-Suisse-Aktien überrascht mich schon sehr, machte das "Triumvirat" bestehend aus Bundesrat, Schweizerischer Nationalbank und Eidgenössischer Finanzmarktaufsicht am Sonntagabend doch unmissverständlich klar, dass es an der jetzigen Lösung nichts mehr zu rütteln gibt. Umso mehr müssten sich nun eigentlich mächtige ausländische Arbitrageure in den Aktien der beiden Grossbanken tummeln.

Kursentwicklung der Aktien von Credit Suisse und UBS in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Dennoch gibt es durchaus Erklärungen für den Aufschlag. Da wären etwa die Wetten der Leerverkäufer gegen die Valoren der Credit Suisse. Alleine an der New Yorker Börse wurde zuletzt mit knapp 17 Millionen American Deposit Receipts, kurz ADRs, auf rückläufige Kurse spekuliert. Vermutlich laufen gegen die hiesigen Aktien sogar noch viel üppigere Wetten. Nun, da der Mist geführt ist, dürften die Leerverkäufer ihre Positionen schliessen.

Eine weitere Erklärung wäre, dass gewisse Marktkreise auf eine Nachbesserung des genannten Umtauschverhältnisses spekulieren. Die Erfolgsaussichten eines Gegenangebots erscheinen mir nach den Aussagen von Sonntagabend hingegen äusserst gering.

Nicht weniger interessant ist übrigens, dass die UBS entgegen ihren anders lautenden Beteuerungen die Aktienrückkäufe über die zweite Handelslinie (Ticker: UBSGE) noch nicht eingestellt hat. Bevor damit Schluss war, hat sie in den vergangenen zwei Tagen insgesamt weitere acht Millionen eigene Titel erworben. Das wiederum zeugt von Zuversicht und lässt die Vermutung zu, dass die Credit-Suisse-Übernahme auch in der Teppich-Etage der UBS als ein Quantensprung wahrgenommen wird.

Ich habe gestern Dienstag bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2023 – auch im Wissen um die Diskussionen rund um die 16 Milliarden Franken an nachrangigen Anleihen – vorsorglich aus den Aktien der Credit Suisse in jene der UBS umgeschichtet...

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Die Strategen von Kepler Cheuvreux um Chefdenker Arnaud Girod verspürten in den letzten Wochen und Monaten nur einen sehr geringen Appetit auf europäische Pharmawerte. Mit "Strong Underweight" räumten sie diesem am Schweizer Aktienmarkt prominent vertretenen Titelsegment jedenfalls kaum Platz in ihren Kundenportefeuilles ein. Stattdessen setzten die Strategen auf europäische Bankaktien, welche sie mit "Strong Overweight" einstuften.

Kursentwicklung der Genussscheine von Roche seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Nach den jüngsten Hiobsbotschaften aus der Bankenindustrie dünnen Girod und seine Abteilungskollegen ihre Positionen in diesem Titelsegment jedoch aus und gehen von "Strong Overweight" auf "Overweight" – eine eher feine Nuance. Im Gegenzug stufen sie die europäischen Pharmawerte von "Strong Underweight" auf "Neutral" und die europäischen Nahrungsmittelaktien sogar von "Neutral" auf "Strong Overweight" herauf.

Davon müssten für die zuletzt arg vernachlässigten Valoren von Nestlé, Roche und Novartis eigentlich positive Impulse ausgehen. Allerdings bleibt das Interesse weiterhin eher gering. Da frage ich mich doch, was es denn noch alles braucht, um den hiesigen Indexschwergewichten endlich neues Leben einzuhauchen. Bei mir macht sich langsam aber sicher eine gewisse Ratlosigkeit breit. Was man bei Kepler Cheuvreux vom Schweizer Aktienmarkt hält, ist übrigens nicht bekannt.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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8 Kommentare

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markus

Heirat wider Willen heisst Scheidung mit Anwälten......KKS gehört auf den Mond geschossen.....

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touchdown1

Um Roche / Novartis langfristig wieder zu drehen braucht es „nur“ ein Signal vom Markt, dass weltweit Leitzinsen nicht in den Himmel wachsen und auch sehr schnell wieder fallen können. Dann kommt man wieder zu der Erkenntnis, dass alleine schon langfristig 3.5 - 4.0 % Dividendenrendite top ist! Ergänzend das Potential, dass mit Medikamentenforschung schnell ein Durchbruch einen neuen Blockbuster bringen kann. …manchmal kommt Ereignis X das Leitzinsen über Nacht senkt dann schneller als gedacht.

markus

Ich glaube nicht daran. Es gibt diverse Gründe. Mit einem Medi gegen Alzheimer hat sich Roche total verrannt..... die Nebenwirkungen vom US-Medi gegen Alzheimer waren so negativ, dass Roche diese Forschung einstellen musste....natürlich forschen sie weiter aber bis jetzt erfolglos... auf den Blockbuster müssen wir also noch ein wenig warten.... die Krebsmedi von Roche haben nicht die erwartete Wirkung... also auch warten.... das lässt die englischen Leerverkäufer nicht untätig sein.... ROG bleibt für lange Zeit dort wo er ist......

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matchwinner

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die USA auch die drei Schergewichte kursmässig weiterhin unter Kontrolle haben werden, woher soll deren Kraft denn herkommen?

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markus

Roche wird weit unter 250.00 fallen.... die Engländer verkaufen Leer und das schon seit langer Zeit.............es gibt kein Mittel dagegen..... ausser warten

touchdown1

Das denke ich nicht, siehe mein Kommentar

stormraider

denke auch nicht das es klug ist auf derzeitigen niveau eine short wette gegen roche aufzumachen , kurs ist bereits tief genug und die chancen liegen eher im long bereich da es recht schnell wieder auf 320 drehn kann

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