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Der Ausverkauf bei europäischen Qualitätsaktien hat unseren Swiss Market Index (SMI) in den letzten Wochen unzählige Indexpunkte gekostet. Schliesslich fallen mit Nestlé, Roche und Novartis alle drei Indexschwergewichte in diese Titelkategorie.
Zumindest für die beiden Pharmakonzerne Roche und Novartis fällt mit der für viele Beobachter überraschenden Wahl des Republikaners Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ein nicht unwesentlicher Unsicherheitsfaktor weg. Eine staatlich verordnete Beschränkung der ausufernden Medikamentenpreise ist zwar noch nicht endgültig vom Tisch, aber zumindest sehr unwahrscheinlich geworden. Gerade deshalb erstaunt, dass der bei den Qualitätsaktien beobachtete Dammbruch auch vor diesen Indexschwergewichten nicht haltmacht.
Die Aktien von Nestlé tauchten in den vergangenen Tagen auf unter 70 Franken und damit sogar unter den Stand vor der Nominierung von Ulf Mark Schneider zum Nachfolger von Konzernchef Paul Bulcke.
Kursentwicklung der Aktien von Nestlé rund um die Personalrochade herum; Quelle: www.cash.ch
Der Verkaufsdruck bei den Aktien aus der zweiten Reihe, beispielsweise bei jenen des Backwarenherstellers Aryzta oder der auf Milchprodukte spezialisierten Emmi lassen kaum Zweifel daran, dass es sich um eine Schwäche im europäischen Nahrungsmittelsektor handelt. Gerade angelsächsische Grossinvestoren kennen wie gewohnt kein Pardon und verkaufen alles, was Rang und Namen hat - selbst firmenspezifische Gegebenheiten verkommen da völlig zur Nebensache.
Während europäische Pharmawerte weiterhin mit "Overweight" zum Kauf empfohlen werden, stufen die Studienautoren die europäischen Nahrungsmittelaktien unverändert mit "Underweight" ein. Allerdings nutzen sie den jüngsten Kursrückschlag zur Reduktion dieses Untergewichts.
Für gewöhnlich dauern Trends wie die Umschichtungstransaktionen weg von Qualitätsaktien länger als gedacht. Noch haben die hiesigen Indexschwergewichte die Talsohle vermutlich nicht durchschritten. Gerade die Valoren von Roche und Novartis könnten zum Jahresende hin "Window Dressing"-Verkäufen zum Opfer fallen.
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Das einstige Vorzeigeunternehmen Leonteq zeigt eindrücklich, wie schnell eine bei Anlegern beliebte Aktie in Ungnade fallen kann. Wurde der Anbieter strukturierter Produkte im Sommer letzten Jahres an der Börse noch mit knapp 4 Milliarden Franken bewertet, sind es mittlerweile nur noch gut 900 Millionen Franken.
Morgen lädt die ehemalige Tochter von EFG International nach Zürich zum diesjährigen Investorentag ein. Auf die Firmenvertreter wartet keine einfache Aufgabe, müssen sie die Anwesenden doch vom Erfolg des einst gefeierten Geschäftsmodells überzeugen. Gelingt dieses Vorhaben, winkt den Aktien wieder ein Aufbruch in höhere Kurssphären.
In einem Ausblick auf den morgigen Tag warnt der für die Credit Suisse tätige Analyst nun aber vor enttäuschenden Aussagen zum zurückliegenden dritten Quartal. Aufgrund geringer Kursschwankungen und der Lustlosigkeit der Anleger rechnet er mit Anhaltspunkten für eine schwache Geschäftsentwicklung. Selbst einen Stellenabbau im Umfang von 9 bis 13 Prozent der Belegschaft schliesst der Verfasser des Ausblicks nicht aus. Er empfiehlt die Leonteq-Aktien deshalb weiterhin mit "Underperform" und einem 52 Franken lautenden Kursziel zum Verkauf.
Tatsächlich steht den Aktionären morgen ein richtungsweisender Tag bevor. Als Absicherung gegen unliebsame Überraschungen sichere ich die im Rahmen meiner Schweizer Aktienfavoriten empfohlene Aktienposition über den Put-Warrant LEOFJB vorübergehend ab.
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Alleine in diesem Jahr hat Meyer Burger gleich mehrere hochkarätige Grossaktionäre vergrault. Platinum, der Hedgefonds des australischen Milliardärs Kerr Neilson, warf im Juni das Handtuch - gefolgt von der mächtigen Fondsgesellschaft Capital Group einen Monat später.
Und obschon das einstige Vorzeigeunternehmen aus dem bernischen Gwatt erst kürzlich einen Massnahmenkatalog zur Stärkung der Bilanz vorgestellt hat, bleiben berechtigte Zweifel.
Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger seit Jahresbeginn; Quelle: www.cash.ch
Diese Zweifel lassen nun einen weiteren langjährigen Grossaktionär die Notbremse ziehen. Wie sich einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX entnehmen lässt, hat in den letzten Tagen nun auch Lancaster Investment Management die Reissleine gezogen und die Beteiligung von 3,14 auf 1,97 Prozent reduziert. Meldepflichtig wurden die Briten am 8. November und damit just am Tag der Bekanntgabe der jüngsten Bilanzsanierung.
Bleibt von den einstigen Grossaktionären nur noch Generation Investment übrig, die auf nachhaltige Anlagen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft des ehemaligen amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore. Ob diese die ihr zugeteilten Bezugsrechte ausüben wird, bleibt allerdings fraglich.
Denn je tiefer die Aktien von Meyer Burger jetzt noch fallen, desto mehr schlechtes Geld müssen Aktionäre wie Generation Investment dem guten nachwerfen. Lachende Dritte sind die ausländischen Leerverkäufer, die sich in den letzten Tagen wieder gegen das Solarzulieferunternehmen eingeschworen haben.
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