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Vor knapp zwei Wochen berichtete ich an dieser Stelle von Verkäufen aus der Geschäftsleitung von UBS und Credit Suisse in den eigenen Aktien.

Seither meldete die Credit Suisse eine weitere Transaktion im Gegenwert von 570000 Franken. Bei der UBS wartete man hingegen vergeblich auf weitere Verkäufe.

Ganz anders die Bank Vontobel, welche seither in nicht weniger als 15 Transaktionen den Verkauf von 97853 Aktien im Gegenwert von 3,5 Millionen Franken offenlegte.

Nicht nur bei den beiden Schweizer Grossbanken, auch bei der Zürcher Privatbank nehmen die Führungskräfte den jüngsten Kursanstieg zum Anlass, um im grossen Stil Kasse zu machen.

Allerdings dürften auch diese Transaktionen nicht überbewertet werden. Denn in den Wochen vor der Ergebnisveröffentlichung schliesst sich auch bei der Bank Vontobel das Fenster für Aktienverkäufe. Dementsprechend aktiv sind Mitglieder des Verwaltungsrats oder der Geschäftsleitung in der Zeit unmittelbar danach. Trotzdem könnte von den vorliegenden Transaktionen Signalwirkung für die Märkte ausgehen, sollten im Laufe der Woche weitere solche Transaktionen bekannt werden.

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Seit vergangener Woche hat Kühne + Nagel einen neuen CEO. Dass sich das Innerschweizer Transportunternehmen ausgerechnet für einen Nachfolger aus den eigenen Reihen entschieden hat, sorgt nicht nur in Analystenkreisen für überraschte Gesichter.

Detlef Trefzger ist im März dieses Jahres zu Kühne + Nagel gestossen und war seither für den Bereich Contract Logistics verantwortlich. Und genau dort liegt das Problem: Obschon Trefzger aufgrund seiner beruflichen Laufbahn über gute Branchenkenntnisse verfügt, ist er zumindest aus Aktionärssicht noch ein unbeschriebenes Blatt. Ausserdem stammten seine Vorgänger vorwiegend aus dem deutlich wichtigeren Seefrachtbereich.

In einem Kommentar schreibt der für Merrill Lynch tätige Verfasser, dass er unter dem neuen CEO nicht mit grösseren Veränderungen rechne. Mit der bisherigen Strategie sei Kühne + Nagel über weite Strecken gut gefahren. Ausserdem habe es in der Vergangenheit keine grösseren strategischen Manöver gegeben.

Aufgrund der stolzen Bewertung und in Erwartung eines strukturell tieferen Wachstums und dünnerer Margen empfiehlt der Experte die Aktien von Kühne + Nagel mit «Underperform» und einem Kursziel von gerademal 91 Franken zum Verkauf.

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Mit einem soliden Halbjahresergebnis konnte Swiss Life die Zweifler einmal mehr in ihre Schranken verweisen, mich eingeschlossen. Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Sondereinflüsse wurden die Markterwartungen substanziell übertroffen.

Da der in Zürich niedergelassene Lebensversicherungskonzern diese Einflüsse nicht näher quantifiziert, lässt sich die effektive Geschäftsentwicklung zwar nur schwer nachvollziehen. Allerdings gibt es keinen Zweifel daran, dass diese in den ersten sechs Monaten richtig gut war.

An der anschliessenden Analystenkonferenz bekräftigten die Firmenverantwortlichen zudem, dass sie die Eigenkapitalbasis bis Ende 2015 kontinuierlich stärken wollen. Swiss Life rechnet bis dahin denn auch mit einer Ausschüttungsquote am unteren Ende der Zielbandbreite von 20 bis 40 Prozent des Reingewinns.

Goldman Sachs schreibt in einem Kommentar, dass sich der Dividendenausblick aufgrund steigender Zinsen schon früher aufhellen könnte.

Ich für meinen Teil habe das Ergebnisverbesserungspotenzial bei Swiss Life von Grund auf unterschätzt. Die Aktien des Lebensversicherungskonzerns aufgrund von Dividendenhoffnungen zu kaufen, scheint dennoch ziemlich abstrus. Derzeit lässt sich eine Dividendenrendite von gerademal 2,5 Prozent ableiten. Andere Schweizer Versicherungswerte weisen hingegen Dividendenrenditen von bis zu 7 Prozent auf – ohne konkrete Namen nennen zu wollen.