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Darf man Börsenspekulationen Glauben schenken, dann hat sich in den letzten Jahren das "Wer ist wer" der Pharmaindustrie die Zähne an Actelion ausgebissen. Dem britischen Rivalen Shire ging es dabei nicht besser als zuvor dem mächtigen amerikanischen Biotechnologiekonzern Amgen. Und auch Gilead Sciences, dem führenden Hersteller von Hepatitis-Medikamenten zeigte das aufstrebende Unternehmen aus Allschwil angeblich die kalte Schulter.
Seit dem späten Freitagnachmittag ist nun offiziell, was sich zuvor nur auf vagen Gerüchten abstützte: Der amerikanische Mischkonzern Johnson & Johnson hat ein Auge auf Actelion geworfen.
Angeblich hat das Unternehmen die amerikanische Investmentbank Merrill Lynch mit dem Aufbau eines Abwehrdispositivs beauftragt. Anders als in vergangenen Tagen werden Konzernchef und Mitgründer Jean-Paul Clozel und seine für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung verantwortliche Ehefrau Martine den ungewollten Interessenten diesmal wohl nicht mehr ganz so einfach wieder los.
Im Hinblick auf die Einführung billigerer Nachahmerpräparate für den vom Patentablauf bedrohten Hauptumsatzträger Tracleer dürfte die Bereitschaft bei den Publikumsaktionären gross sein, Kasse zu machen.
Rein finanziell wäre der Kauf einer strategischen Beteiligung für Roche denn auch ohne weiteres zu stemmen. Mit einem Kauf der bei Novartis zum Verkauf stehenden Inhaberaktien und einer anschliessenden Vereinfachung der Kapitalstruktur liessen sich jedoch wesentlich mehr Aktionärswerte schaffen.
Zumindest für den Pharmaexperten von Bryan Garnier steht fest: Sollten sich neben Johnson & Johnson weitere Interessenten wie Sanofi oder Roche zu erkennen geben, liegen bei Actelion eventuell sogar Angebote von bis zu 250 Franken je Aktie drin.
Jetzt noch auf den rollenden Zug aufzuspringen, ist höchst spekulativ. Denn weder Johnson & Johnson, noch einer der anderen genannten Pharmakonzerne wird es sich leisten können, einen Fantasiepreis für Actelion zu bezahlen. Die Verhandlungen können folglich auch immer noch an zu unterschiedlichen Preisvorstellungen scheitern.
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Noch bis vor wenigen Jahren ein Vorzeigeunternehmen, verkommen die Aktien von Meyer Burger immer mehr zu einem Spielball ausländischer Spekulanten.
Der Beratungsfirma Markit zufolge liefen Ende Oktober Wetten im Umfang von 12 Prozent aller ausstehenden Titel gegen den finanziell angeschlagenen Solarzulieferer aus dem bernischen Gwatt. Im Hinblick auf die geplante Bezugsrechtsemission dürften es in den vergangenen zwei Wochen vorübergehend sogar deutlich mehr gewesen sein.
Mit der Verpflichtung des Turnaround-Managers Hans Brändle als Nachfolger für den erfolglosen Konzernchef Peter Pauli und den ehemaligen Applied-Materials-Führungsmann Michael Splinter als zukünftigen Verwaltungsratspräsidenten dürften die Leerverkäufer schon am Freitag zweimal leer geschluckt haben.
Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger in den letzten 14 Tagen; Quelle: www.cash.ch
Nun bringt sie auch noch die Citigroup in arge Bedrängnis. Mit einer Heraufstufung der Aktien von "Sell" auf "Neutral" zündet der für die amerikanische Investmentbank tätige Analyst heute ein Kursfeuerwerk.
Anders als seine Berufskollegen schätzt er die Situation der Wertschöpfungskette von Meyer Burger entlang überraschend optimistisch ein. Gleichzeitig spiegle sich bereits sehr viel Negatives in der Kursentwicklung wider, so ergänzt der Experte.
An dieser Stelle sei allerdings gewarnt: Die Aktien des Solarzulieferers bleiben im Hinblick auf die geplante Bezugsrechtsemission mit beträchtlichen Risiken verbunden und höchst spekulativ. Noch muss sich zeigen, ob die bisherigen Aktionäre wirklich bereit sind, dem schlechten Geld eine ganze Menge gutes nachzuwerfen. Der Erfolg der Bezugsrechtsemission steht somit noch immer in den Sternen.
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