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Zwei Tweets des amerikanischen Präsidenten Donald Trump reichten aus, um den Swiss Market Index (SMI) in den letzten Tagen um mehr als 300 Punkte zurückfallen zu lassen. Und mit diesem Minus kam das Börsenbarometer noch vergleichsweise gut davon.
Die beiden Tweets hatten es denn auch in sich, drohte Trump der Regierung in Peking doch offen mit einer kräftigen Erhöhung der Strafzölle. Seit Donnerstagnacht wissen wir: Es sollte nicht bei Worten bleiben. Zuvor mit 10 Prozent besteuerte chinesische Waren im Gegenwert von 200 Milliarden Dollar werden neuerdings mit Strafzöllen von 25 Prozent belegt. Die Regierung in Peking droht ihrerseits mit Vergeltungsmassnahmen.
Wer nun aber denkt, dass die Anleger verschnupft auf diese offensichtliche Eskalation reagieren, der irrt. Im Einklang mit anderen Aktienindizes erholt sich der SMI um 1 gutes Prozent von den Verlusten der vorangegangenen Tage - zuvor überdurchschnittlich stark abgestrafte Aktien wie jene von AMS, Ems Chemie oder ABB sogar noch mehr.
Eines haben diese Unternehmen übrigens gemeinsam: Sie alle zählen für die UBS zu den am stärksten von einem Handelsstreit betroffenen Firmen aus der Schweiz.
Weshalb die Grossbank nicht auch gleich noch U-blox auf die Liste setzt, ist mir allerdings schleierhaft. Denn der einzige reine Schweizer Vertreter des Internets-der-Dinge war vor einem Jahr im Zuge des Handelsstreits sogar zu einer Reduktion der eigenen Zielvorgaben gezwungen. Ausserdem empfiehlt die UBS die Papiere von U-blox mit einem Kursziel von gerade mal 70 Franken zum Verkauf.
Vermutlich geben sich die Anleger nur deshalb so entspannt, weil sie ahnen, dass die amerikanische Regierung mit der Erhöhung der Strafzölle im Vorfeld der Gespräche vom Wochenende bloss eine Drohkulisse errichten will. Sprich: Am Montag könnte die Nachrichtenlage schon wieder ganz anders aussehen.
Beeindruckende Entwicklung des SMI seit Jahresbeginn. (Quelle: cash.ch)
Wie die Strategen um Nick Nelson von der UBS vorrechnen, nahmen die Aktienkurse in Europa Ende Dezember eine Kürzung der diesjährigen Gewinnschätzungen um durchschnittlich 18 Prozent vorweg. Nach der Kurserholung der letzten Monate sind es noch moderatere 7 Prozent. Nelson und seine Abteilungskollegen erachten die aktuellen Gewinnerwartungen an die europäischen Unternehmen jedoch als weitestgehend realistisch.
Ob der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China weiter eskaliert, werden wir spätestens am Montag wissen. Vermutlich dürfte der SMI schon nächste Woche die Weichen für die Sommermonate stellen. Zumindest aus charttechnischer Sicht bedarf es unbedingt eines Vorstosses auf über 9800 Punkte, damit das Börsenbarometer die Aufwärtsbewegung wieder aufnimmt. Kritisch wird es hingegen, sollte der SMI unter das Zwischentief von Anfang März bei 9230 Punkten fallen.
Ich halte bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für das Börsenjahr 2019 vorerst jedenfalls eisern an der taktischen Barmittelquote von gut 25 Prozent fest.
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Der Höhenflug der Aktien von AMS ist nicht zu bremsen. Selbst die Eskalation im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China setzte den Papieren nur kurz zu.
Nachdem der Sensorenhersteller aus Unterpremstätten neben den Leerverkäufern auch mehrere Analysten auf dem falschen Fuss erwischte, scheuen zumindest die Leerverkäufer die Aktien wie der Teufel das Weihwasser.
Doch auch bei den Analysten scheint der Pessimismus verflogen. Als einziger seiner Berufsgruppe empfiehlt nur noch Achal Sultania von der Credit Suisse die Papiere von AMS mit "Underperform" zum Verkauf. Allerdings erhöht auch er sein Kursziel kräftig. Dieses lautet neu 35,50 (zuvor 18,50) Franken.
Kursentwicklung der Aktien von AMS über die letzten drei Wochen. (Quelle: cash.ch)
Man kann Sultania vieles vorwerfen. Beispielsweise, dass er die Auftragslage und die Kapazitätsauslastung des Unternehmens völlig falsch eingeschätzt hat. Was man dem Analysten jedoch nicht vorwerfen kann, ist Wankelmütigkeit - scheint er sich mit seiner Verkaufsempfehlung doch an AMS festgebissen zu haben.
Nach dem Kursfeuerwerk der letzten Wochen ist es nun der Sensorenhersteller, der in der Pflicht steht. Es bedarf nämlich einer weiteren Belebung des Tagesgeschäfts, um das aktuelle Kurs- und Bewertungsniveau der Aktien zu rechtfertigen.
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