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Gestern berichtete ich von einem zermürbenden Kurszerfall bei beliebten Schweizer Aktien (siehe "Schleichender Kurzerfall bei beliebten Aktien").
Bei den einen liegen die Gründe für die Kursschwäche auf der Hand, bei den anderen nicht. Das wiederum bietet Spekulationen und Mutmassungen einen idealen Nährboden.
Solche ranken sich in diesen Tagen auch um den einstigen Überflieger Leonteq. Alleine seit dem letzten Freitag hat der Anbieter von strukturierten Produkten knapp 7 Prozent seines Börsenwerts eingebüsst - ohne, dass Neuigkeiten bekanntgeworden wären. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen gilt gar als einer der Gewinner des Kryptowährungs-Booms.
Eine Erklärung sehen Händler in der noch immer hängigen Beteiligungsreduktion durch die Raiffeisen Gruppe. Um rund einen Drittel wolle sie ihr Aktienpaket reduzieren, so lässt die Ankeraktionärin durchblicken.
Kursentwicklung der Leonteq-Aktien über die letzten Wochen (Quelle: www.cash.ch)
Wurde der ehemalige UBS-Verwaltungsrat und Mitaktionär Rainer-Marc Frey nach seinem Einstieg von Mitte März letzten Jahres als möglicher Käufer ins Spiel gebracht, ist man sich dessen inzwischen nicht mehr ganz so sicher.
Sollte die Raiffeisen Gruppe auf die Schnelle keinen strategischen Käufer für die zur Disposition stehenden Aktien finden, bliebe bloss der Weg über ein beschleunigtes Buchbildungsverfahren - was kurzfristig auf den Aktienkurs drücken könnte.
Das wiederum würde erklären, weshalb ausländische Leerverkäufer ihre Wetten gegen die Valoren von Leonteq zuletzt angeblich wieder erhöht haben.
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Das hatte man sich bei Aryzta womöglich anders vorstellt: Sowohl Verwaltungsratspräsident Gary McGann als auch Konzernchef Kevin Toland hätten im Anschluss an die Halbjahresergebnispräsentation vom Montag eigene Aktien erworben, so liess der hochverschuldete Backwarenhersteller die Öffentlichkeit gestern wissen.
Verknüpft man die Informationen aus der Medienmitteilung mit der Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX, ergibt sich folgendes Bild: McGann erwarb 4930 Aktien zu je 23 Franken. Toland hatte eine etwas weniger glückliche Hand und erwarb 5043 Aktien zu je 24,67 Franken. Das wiederum liegt in unmittelbarer Nähe zu den Tageshöchstkursen.
Ein Blick auf den Kursverlauf der letzten zehn Jahre zeigt: Die Aryzta-Aktien befinden sich in einem Stimmungstief (Quelle: www.cash.ch)
Die beiden Transaktionen weisen einen Gesamtwert von rund 240'000 Franken auf. Damit setzen McGann und Toland einen Bruchteil des Verwaltungsratshonorars beziehungsweise des Jahressalärs auf die eigene Aktie. Überzeugung sieht anders aus.
Gleichentags trennte sich der beim Unternehmen ausscheidende Pat Morrissey übrigens von 133'569 Aktien im Gegenwert von mehr als 3 Millionen Franken.
Dementsprechend unterkühlt fiel gestern die Börsenreaktion aus. Als trendverstärkend erwies sich ein Kommentar aus dem Hause UBS. Darin äusserte Autor Joern Iffert seine Zweifel an der Erreichbarkeit der angestrebten Kosteneinsparungen – nicht ganz unberechtigt, wie ich finde.
Der Versuch von McGann und Toland, mit dem Kauf eigener Aktien Vertrauen zu wecken, lief rückblickend so ziemlich ins Leere.
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Aufatmen bei den Aktionären von U-blox: Der gestern Abend veröffentlichte Zahlenkranz kann sich sehen lassen.
Mit 403,7 Millionen Franken bewegt sich der Umsatz im Rahmen der Analystenerwartungen. Mit einem operativen Gewinn (EBIT) von 65,1 Millionen Franken und einem Reingewinn von 51,3 Millionen Franken übertrifft der einzige reine Schweizer Vertreter des Internets-der-Dinge gar die optimistischsten Prognosen.
Der Teufel liegt allerdings im Detail. Denn wie Torsten Sauter von Kepler Cheuvreux schreibt, aktivierte U-blox alleine im vergangenen Jahr Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von fast 54 Millionen Franken. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Interessant ist, dass mit Telit Communications erst gestern ein direkter Rivale von U-blox ankündigte, Forschungs- und Entwicklungskosten nicht länger bilanztechnisch aktivieren, sondern diese in Zukunft erfolgswirksam verbuchen zu wollen.
Meines Erachtens ist die heutige Gewinnüberraschung bei U-blox jedenfalls mit Vorsicht zu geniessen. Ähnlich verhält es sich mit dem soliden Ausblick des Unternehmens für das laufende Jahr.
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