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Freitagmittag berichtete ich von millionenschweren Titelverkäufen aus dem Verwaltungsrat des Dentalimplantateherstellers Straumann. Insgesamt hatte sich ein nicht namentlich bekanntes Mitglied des Verwaltungsrats – ich tippe auf den Ankeraktionär Thomas Straumann – von zwei Aktienpaketen mit einem Verkehrswert von rund 34 Millionen Franken getrennt. Mittlerweile sprechen wir sogar von vier Aktienpaketen im Gesamtwert von fast 75 Millionen Franken.

Dass der Ankeraktionär – nehmen wir mal an die veräusserten Titel stammen aus seinem Besitz – seine Schäfchen ins Trockene bringt, überrascht mich nicht. Schliesslich haben sich die Aktien des Dentalimplantateherstellers in den letzten 12 Monaten im Kurs mehr als verdoppelt. Sie kosteten zuletzt sogar mehr als unmittelbar vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Bekanntlich blieb letztere nicht ohne Folgen für den Weltmarktführer aus Basel.

Was mich allerdings erstaunt ist, dass die verkauften Aktien einfach so mir-nichts-dir-nichts absorbiert wurden. Womöglich kam dem Straumann-Verwaltungsrat eine zeitnah durchgeführte Road-Show des Finanzchefs und seinem Investors-Relations-Verantwortlichen vor Investoren nicht ungelegen.

Kursentwicklung der Straumann-Aktien über die letzten 5 Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Er ist übrigens in guter Gesellschaft. Auch bei einigen anderen Schweizer Börsenüberfliegern wurden der Börsenbetreiberin SIX in den letzten Tagen Titelverkäufe aus dem Verwaltungsrat oder der Geschäftsleitung gemeldet.

So beispielsweise bei der Partners Group. Beim Risikokapitalspezialisten aus dem steuergünstigen Baar übten zwei Geschäftsleitungsmitglieder ihre Mitarbeiteroptionen aus und trennten sich von den diesen zugrundeliegenden Aktien im Gegenwert von fast 10 Millionen Franken. Davon entfallen gut 7 Millionen Franken auf ein zuvor vereinbartes Verkaufsprogramm.

Wie der Kurs der Aktien von Straumann ist auch jener der Partners Group kräftig gestiegen. Rückenwind verlieh den Papieren zuletzt der deutlich besser als erwartet ausgefallene Zahlenkranz für das vergangene Jahr. Satte erfolgsabhängige Gebühren liessen die Kasse klingeln – nachträglich auch die der Geschäftsleitung.

Sogar Aktien mit einem Marktwert von 16 Millionen Franken warfen Mitglieder der Swissquote-Geschäftsleitung auf den Markt. Und das gut verpackt in mehreren leichtverdaulichen Happen. Die Online-Bank aus Gland profitiert momentan von den freundlichen Finanzmärkten sowie vom Höhenflug von Bitcoin und Co.

Bedanken müssen sich die verkaufswilligen Geschäftsleitungsmitglieder nicht zuletzt auch bei Analyst Farhad Moshiri von AlphaValue. Im Zuge einer geradezu spektakulären Kehrtwende stufte dieser die Papiere erst vor wenigen Tagen mit einem 6-Monats-Kursziel von 149 (zuvor 114) Franken von "Reduce" auf "Add" herauf und sorgte so für Abnehmer.

Dass sich Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder zu dieser Zeit des Jahres von Aktien des eigenen Arbeit- oder Mandatgebers trennen, ist nicht unüblich. Verhält es sich wie in anderen Jahren, ziehen sich die Verkäufe noch bis in den Frühsommer hinein.

Signalwirkung geht denn auch nur dort von solchen Titelverkäufen aus, wo diese üppiger als in der Vergangenheit ausfallen – wie bei Straumann, Tecan oder Swissquote.

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Ziemlich genau drei Wochen ist es her, dass der für Mirabaud Securities tätige Analyst Daniel König die Aktien von Meyer Burger von "Hold" auf "Buy" heraufstufte und ein Kursziel von 0,60 (zuvor 0,35) Franken veranschlagte.

Nun meldet er sich wieder zu Wort, was auch damit zu tun haben könnte, dass die Papiere zwischenzeitlich mehr als 10 Prozent eingebüsst haben.

Wie König festhält, befindet sich die Transformation des Solarzulieferers hin zu einem vollintegrierten Anbieter auf Kurs. Er geht davon aus, dass Ende Mai die ersten Solarzellen vom Fliessband gehen. Auch die vorgezogene Erschliessung des amerikanischen Solarmarktes begrüsst der Analyst und sieht sich in seiner Kaufempfehlung bestätigt.

Die Aktien von Meyer burger hatten zuletzt einen schweren Stand (Quelle: www.cash.ch)

Im Vergleich mit Jefferies-Analyst Constantin Hesse ist König mit seinem Kursziel schon fast bescheiden. Denn Hesse traut den Aktien von Meyer Burger einen Vorstoss auf 0,67 Franken zu. Unter gewissen Umständen hält er sogar Kurse von fast einem Franken für möglich.

Da die Papiere des Solarunternehmens zu meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2021 zählen, bin auch ich neugierig, ob Ende Mai tatsächlich die ersten Solarzellen und –module vom Fliessband gehen.

 

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