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Die Gesamtmarktschwäche der letzten Tage hat die Namenaktien von Transocean besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile trennen sie nur noch wenige Franken von den Jahrestiefstkursen von Mitte März. Damals fielen die Papiere des im steuergünstigen Zug beheimateten Ölserviceunternehmens auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte.
Nicht nur die leidgeplagten Publikumsaktionäre, auch der Grossaktionär Carl Icahn dürfte den jüngsten Kurszerfall mit Argusaugen beobachten. Der US-Milliardär hält seit gut eineinhalb Jahren eine Beteiligung in der Grössenordnung von 5,39 Prozent. Wie vermutet wird, liegt der Einstand Icahns bei rund 40 Dollar je Aktie. Unter Ausklammerung von Dividenden hat die Beteiligung den erfolgsverwöhnten Grossaktionär bisher rund 200 Millionen Dollar gekostet.
Und darf man der Deutschen Bank Glauben schenken, dann droht den Aktien von Transocean ein weiterer substanzieller Rückschlag. Nicht nur, dass die Verfasser die Papiere in einer Studie über die amerikanische Ölserviceindustrie von "Hold" auf "Sell" zurückstufen. Sie streichen gleichzeitig auch das Kursziel zusammen. Dieses wird neu gerade mal mit 27 (45) Dollar angegeben, was vom gestrigen Schlussstand noch einmal einem Abwärtspotenzial von mehr als 30 Prozent entspräche.
Was die Experten in der Studie schreiben, liest sich alles andere als ermutigend. Auf lange Sicht seien die Aussichten im Bereich der Ölförderung auf Hoher See zwar gut. Dank der Inbetriebnahme neuer und technologisch sehr fortschrittlicher Förderkapazitäten trenne sich die Spreu allerdings immer stärker vom Weizen. Gerade Unternehmen mit einer veralteten Flotte würden zunehmend Mühe bekunden. Insbesondere deshalb, weil die weltweiten Kapazitäten über die kommenden drei Jahre noch einmal um 26 Prozent steigen sollten.
Davon betroffen ist auch Transocean. In der Folge reduzieren die Experten ihre diesjährigen Gewinnschätzungen für das Unternehmen um 18 Prozent und jene für das kommende Jahr sogar um 32 Prozent. Pikant dabei ist, dass die gut 34 Prozent unter Konsens liegenden nächstjährigen Prognosen nicht mal mehr die Dividende von 3 Dollar je Aktie decken.
Über die Beweggründe für den Einstieg von Carl Icahn lässt sich nur spekulieren. Vermutlich fand der US-Milliardär Gefallen an der guten Substanz und an der überdurchschnittlich hohen Barmittelgenerierung. Beide Faktoren stellen die Studienverfasser der Deutschen Bank nun jedoch in Frage.
Die Aktionäre dürften sich vom jüngsten Börsengang von Teilen der alten Förderflotte bei Transocean rückblickend deutlich mehr erhofft haben. Bleibt nun abzuwarten, ob sich das Unternehmen nicht doch noch zu einem umfassenderen strategischen Schritt durchringen kann und wie der inzwischen vermutlich genervte Grossaktionär auf den unaufhaltsamen Kurszerfall reagieren wird.
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Darf man Marktgerüchten Glauben schenken, dann klopfte am Hauptsitz von Actelion in Allschwil in den letzten Jahren mehr als ein Interessent an. Allerdings dürfte die Antwort des Biotechnologieunternehmens immer dieselbe gewesen sein: kein Interesse.
In den Medien auf die Möglichkeit eines Firmenverkaufs angesprochen, machte CEO und Gründungsmitglied Jean-Paul Clozel denn auch nie ein Geheimnis daraus, um jeden Preis an der Eigenständigkeit festhalten zu wollen. Der Erfolg mit dem Tracleer-Nachfolger Opsumit und dem ebenfalls vielversprechenden Selexipag scheint ihm recht zu geben.
Davon unbeeindruckt zählen die Experten von Kepler Cheuvreux das Unternehmen in einer mir aus dem Handel zugespielten Sektorenstudie zu den erklärten Zielen einer Übernahme aus Übersee. Actelion verfüge über eine tiefe Steuerbelastung und über Raum für Margenverbesserungen, was das Interesse eines grossen amerikanischen Rivalen wecken könnte.
Und tatsächlich drängt die Zeit. Der Studie entnehme ich, dass sich Demokraten und Republikaner einig sind, dass gegen die Steuerflucht amerikanischer Unternehmen vorgegangen werde müsse. Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen habe die Politik bisher jedoch noch keine konkrete Einigung erzielt. Die Experten halten eine solche jedoch schon im Laufe des nächsten Jahres für möglich.
Actelion gehört zweifelsfrei zu den europäischen Branchenvertretern mit einer sehr tiefen Steuerbelastung. Auch das von Kepler Cheuvreux genannte Margensteigerungspotenzial oder die reichlich vorhandenen Nettobarmittel sind nicht von der Hand zu weisen.
Egal, ob freundlich oder nicht, dürfte man bei den Allschwilern mit einem Übernahmeangebot auf Granit beissen. Das Unternehmen verfügt über eine Giftpille, die es ihm erlaubt, neue Aktien auszugeben. Für Anleger sollte bei den Aktien von Actelion deshalb nicht unbedingt die Fantasie einer Offerte aus Übersee im Vordergrund stehen.