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Aus London trifft eine Heraufstufung für Roche ein. Die Gesundheitswertespezialisten von Intron Health stufen die Genussscheine des Pharma- und Diagnostikunternehmens aus Basel von «Sell» auf «Hold» herauf. Das Kursziel lautet neuerdings 260 (zuvor 200) Franken.
Wie dem mir zugespielten Kommentar entnommen werden kann, könnte die Wachstumsflaute nächstens ausgestanden sein. Eine Verkaufsempfehlung erscheint dem Autor Naresh Chouhan vor diesem Hintergrund nicht mehr gerechtfertigt.
Die Verkaufsempfehlung geht auf den letzten Dezember zurück. Damals stufte der Analyst die Genussscheine von «Hold» auf «Sell» herunter. Gleichzeitig stutzte er das Kursziel auf 200 (zuvor 300) Franken zurecht. Nun macht der Analyst diesen Schritt zu nur unwesentlich höheren Kursen wieder rückgängig.
So weit, so gut. Allerdings haben mit J.P. Morgan, Deutsche Bank und Goldman Sachs noch immer einflussreiche Banken Verkaufsempfehlungen für die Genussscheine von Roche ausstehend. Nun frage ich mich, ob nicht auch der eine oder andere Pharmaanalyst dieser Banken seine Empfehlung im Hinblick auf eine Wachstumsbelebung im kommenden Jahr überdenken könnte.
Kursentwicklung der Bons von Roche seit Januar dieses Jahres (Quelle: www.cash.ch)
Denn der ebenfalls in London beheimatete Analyst Sachin Jain von der Bank of America kürt das SMI-Schwergewicht neuerdings sogar zum «Contrarian Call». Anders als seine drei Berufskollegen preist er dieses mit einem Kursziel von 340 Franken zum Kauf an.
Jain geht davon aus, dass die Phase rückläufiger Gewinnerwartungen bei den Baslern ausgestanden ist. Folglich sieht er das Pharma- und Diagnostikunternehmen im kommenden Frühjahr mit erfreulichen Finanzzielen aufwarten und rechnet sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn je Aktie/Genussschein mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Sollte der Analyst mit dieser Annahme richtig liegen, müssten nicht eben wenige seiner Berufskollegen bei anderen Banken ihre Schätzungen unter positiven Vorzeichen überarbeiten. Ich denke da etwa an jene von J.P. Morgan, Deutsche Bank und Goldman Sachs...
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Als sich «Rich» Pzena im Mai dieses Jahres mit gut drei Prozent bei AMS Osram einnistete, zog der Aktienkurs kräftig an. Nicht ohne Grund – stellte der amerikanische Substanzinvestor doch schon mehrfach eine gute Nase für unterbewertete Unternehmen unter Beweis.
Allerdings bleibt ihm der Erfolg beim Sensorenhersteller wohl vergönnt. Wie aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervorgeht, hat Pzena sein Aktienpaket zuletzt nämlich auf unter drei Prozent reduziert. Noch ist zwar nicht klar, ob er sogar ganz ausgestiegen ist.
Eigentlich sah es im Juli bereits danach aus, als ob es das mit dem Gastspiel des amerikanischen Substanzinvestors gewesen wäre. Doch nur wenige Wochen später meldete er sich wieder im erlauchten Kreis der bedeutenden Aktionäre zurück.
Kurszerfall bei den Aktien von AMS Osram über die letzten Jahre (Quelle: www.cash.ch)
Wurden rund um die ursprüngliche Beteiligungsnahme von Mitte Mai noch Kurse von 13 Franken und mehr bezahlt, sind die Aktien von AMS Osram mittlerweile für weniger als die Hälfte zu haben. Das heisst: Selbst, wenn Pzena sein Aktienpaket während den Sommermonaten aktiv bewirtschaftet haben und seinen Einstandspreis reduziert haben sollte, dürfte er ziemlich in den Miesen liegen.
Ich begegnete der Beteiligungsnahme im Mai mit folgenden Worten:
...und weiter...
Mich selber halten vor allem die hohen Fremdkapitalkosten von einem Einstieg beim Sensorenhersteller ab. Rückblickend erkaufte sich der neue Firmenchef Aldo Kamper die Bilanzsanierung ja bekanntlich teuer. Und nun gilt: Je schwieriger das Umfeld, desto erdrückender die hohen Fremdkapitalkosten.
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