1. Home
  2. News
  3. Top News
  4. Insider
  5. Aktien: Eine Liebesbekundung für die Schweiz - mit grossem «Aber»
Kaufempfehlung

Eine Liebeserklärung an den Schweizer Markt - Julius Bär setzt auf diese Aktien

Teilen

Merken

Drucken

Kommentare

Google News

Nur wenige Tage nachdem Vontobel bei Schweizer Aktien auf «Underweight» ging, macht sich die Bank Julius Bär stark für den Schweizer Aktienmarkt. Was für Vorbehalte sie macht - und auf welche Einzeltitel sie setzt.

27.06.2024   12:10
Von cash Insider
Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Quelle: cash

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Es gilt als ein offenes Geheimnis, dass an den Aktienmärkten die Karten kurz vor oder unmittelbar nach einem grossen Derivat-Verfall neu mischen. So gesehen vor wenigen Tagen, als die Strategen der Bank Vontobel etwa den Schweizer Aktienmarkt im Hinblick auf die zweite Jahreshälfte von "Neutral" auf "Underweight" herunterstuften. Mit dem Verkaufserlös bauten sie bei ihren Kundenportefeuilles die übrigen europäischen Aktienbestände aus – sehen sie in der jüngsten Kursschwäche rund um die anstehenden Neuwahlen in Frankreich doch eine Übertreibung.

Nun melden sich die Berufskollegen der Bank Julius Bär unter Chefdenker Matthieu Racheter zu Wort. Sie räumen zwar ein, dass der Schweizer Aktienmarkt in den ersten Monaten dieses Jahres eine schwere Zeit durchlebt hat und sich unterdurchschnittlich entwickelte. Sie machen einerseits die Dominanz der defensiven Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis mit ihren hausgemachten Problemen, andererseits aber auch fehlende Nutzniesser der Euphorie rund um die jüngsten Errungenschaften bei der künstlichen Intelligenz hierfür verantwortlich. Anders als die Vontobel-Strategen messen Racheter und seine Abteilungskollegen dem Schweizer Aktienmarkt auch weiterhin ein überdurchschnittliches Gewicht in ihren Kundenportefeuilles ein.

Ihres Erachtens ragen die börsenkotierten Schweizer Unternehmen in Bezug auf ihre Bilanzstärke, ihre geringen Gewinnschwankungen sowie ihrer grosszügigen Ausschüttungspolitik im internationalen Vergleich heraus. Einen möglichen Kurstreiber sehen sie auch im Franken, gehen die hauseigenen Ökonomen gegenüber dem Euro und dem Dollar doch von einem schwächeren Franken aus. Das mag auch damit zu tun haben, dass man schon im September mit einer weiteren Leitzinsreduktion durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) rechnet.

SMI-Schwergewicht Nestlé bekundet seit Jahresbeginn sichtlich Mühe (Quelle: www.cash.ch)

Wer hinter dieser Liebesbekundung für den Schweizer Aktienmarkt auch eine für die Valoren von Nestlé, Roche und Novartis vermutet, der irrt jedoch. Denn stattdessen setzen Racheter und seine Mitstrategen auf solche mittelgrosser Unternehmen aus der Schweiz. Gleich sechs Aktien haben es ihnen ganz besonders angetan: Georg Fischer (Kursziel 79 Franken, aktuell 61 Franken), PSP (Kursziel 125 Franken, aktuell 115 Franken), Sandoz (Kursziel 39 Franken, aktuell 32,50 Franken), SGS (Kursziel 95 Franken, aktuell 81 Franken), SoftwareOne (Kursziel 22,50 Franken, aktuell 17 Franken) sowie Stadler Rail (Kursziel 40 Franken, aktuell 25,50 Franken). Erwähnenswert erscheint mir, dass die Valoren von Sika nicht auf dieser Liste zu finden sind. Erst vor knapp drei Wochen wurden diese vom zuständigen Analysten Philipp Lienhardt von "Hold" auf "Buy" heraufgestuft (Kursziel 310 Franken, aktuell 261 Franken). Eigentlich würde auch der Bauchemiehersteller ins "Beuteschema" passen.

Kursentwicklung der Sika-Aktien im mehrjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch)

Obwohl als langweilig und träge verschrien, erhält der Schweizer Aktienmarkt in Bankenkreisen momentan vorwiegend Zuspruch. Neben der Bank Julius Bär setzen etwa auch die Bank of America oder die Citigroup auf Aktien aus der Schweiz.

Ich möchte insbesondere die beiden Empfehlungen aus dem amerikanischen Raum relativieren. Bei der Citigroup räumt man den Schweizer Aktien im europäischen Vergleich zwar eine überdurchschnittliche Gewichtung ein. Erst kürzlich stufte die Grossbank die europäischen Aktienmärkte allerdings von "Overweight" auf "Neutral" herunter. Letzteres lässt auf wenig Überzeugung der Amerikaner schliessen. Und bei der Bank of America wähnt man den Schweizer Aktienmarkt bereits seit mehr als zwei Jahren in der Favoritenrolle. In etwa gleich lange warnen die Strategen um ihren Chefdenker Sebastian Rädler vor einer Börsenkorrektur in Europa im Umfang von 15 Prozent. Eine solche würde vermutlich auch hierzulande tiefe Spuren in der Kursentwicklung hinterlassen...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
 

Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.

Das könnte Sie auch interessieren
 
 
 
 
 
 
 
 
SMI
NameAktuell+/-%
12'049.61+0.47%
91.88+0.17%
250.10+0.24%
96.72+0.57%
0.9699+0.65%
3'850.00-2.04%
255.10-0.82%
60.30+0.08%
115.20-0.09%
32.45-0.28%
80.10+0.13%
16.98+0.47%
Ausgewählte Produkte von UBS
ProduktBasiswert(e)StrikeVerfallHebel
UBS Call Warrant SMI14000.0027.12.24803.79
UBS Call Warrant SMI13500.0027.12.24301.42
UBS Put Warrant SMI10000.0027.12.24267.93
Presented by UBS KeyInvestDies ist keine Produktempfehlung. Weitere Produkte finden Sie auf UBS KeyInvest.
News