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Es gibt Tage, an denen herrscht am Schweizer Aktienmarkt Nachrichtenflaute. Und dann gibt es Tage wie den heutigen Dienstag mit einer geballten Ladung an Aktien-Umstufungen.

Für Gesprächsstoff sorgt dabei insbesondere die Kehrtwende von Kepler Cheuvreux bei den Papieren der UBS. Analyst Nicolas Payen streicht diese nicht nur von der wenig ruhmreichen "Least Preferred List", sondern stuft sie auch gleich mit einem Kursziel von 13 Franken von "Hold" auf "Buy" herauf.

Trotz der Unsicherheiten rund um das milliardenschwere Urteil gegen die grösste Schweizer Bank in Frankreich wähnt der Analyst die Dividende in trockenen Tüchern. Eine Meinung, die längst nicht alle Börsenakteure teilen. Von einem hohen Misstrauen zeugt auch die mit 6,3 Prozent optisch ziemlich hohe Dividendenrendite.

Die Aktien der UBS haben seit wenigen Tagen kräftig Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Wie Payen weiter schreibt, zeichnen sich bei der UBS grössere Veränderungen ab. Er spielt damit auf die kürzlich bekannt gewordene "Frischzellenkur" für die Geschäftsleitung sowie die jüngsten Spekulationen rund um eine Restrukturierung des Investment Bankings an.

Einen Favoritenwechsel vollzieht der für Vontobel tätige Analyst Simon Fössmeier. Er begeht fast schon einen Tabubruch und stuft die bei Anlegern beliebten Aktien von Swiss Life von "Buy" auf "Hold" herunter. Das 495 Franken lautende Kursziel behält Fössmeier unverändert bei.

Obwohl der Analyst einräumt, dass sich die Papiere des Lebensversicherungskonzerns in den letzten Jahren fantastisch entwickelt haben und das Management hohe Glaubwürdigkeit geniesst, gibt er neuerdings jenen des Rivalen Bâloise den Vorzug. Fössmeier hebt sein Anlageurteil denn auch von "Hold" auf "Buy" an. Das Kursziel gibt er mit 205 (zuvor 170) Franken an.

Wie mir Händler berichten, stecken die Papiere von Swiss Life die Herunterstufung überraschend gut weg. Die Verkäufe würden bisweilen gut absorbiert, so ist zu hören.

Mut beweist die amerikanische Investmentbank Jefferies in einer Studie über die europäischen Hörgerätehersteller. Darin stuft Autor Kit Lee nämlich die Aktien von Sonova in der Nähe des Rekordhochs mit einem Kursziel von 265 (zuvor 180) Franken von "Hold" auf "Buy" herauf.

Dank der neuen Technologieplattform Marvel rechnet der bekannte Medizinaltechnikanalyst zukünftig mit einer kräftigen Wachstumsbelebung. Zudem findet er sichtlich Gefallen am strategischen Vorstoss in den Einzelhandel.

Wie andere Papiere aus dem Gesundheitssektor profitierten in den vergangenen Monaten auch jene von Sonova von sogenannten "Safe-Haven"-Käufen. Sprich: Mächtige angelsächsische Grossinvestoren suchten darin Schutz vor dem von Unsicherheiten geprägten Börsenumfeld.

Seit wenigen Tagen berichten mir jedoch mehrere voneinander unabhängige Quellen davon, dass dieselben Grossinvestoren erstmals wieder Gelder aus dem Gesundheitssektor abziehen. Ob der Zeitpunkt für die Kaufempfehlung weise gewählt ist, wage ich deshalb zu bezweifeln.

Ähnliches liesse sich von der Erstabdeckung der Aktien des Pharmazulieferers Siegfried mit "Outperform" und einem Kursziel von 470 Franken sagen - wobei die Grossbank die Papiere des Rivalen Bachem neuerdings mit "Underperform" und einem Kursziel von 124 Franken mitverfolgt.

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Als sich Sensirion im März vor einem Jahr dem Publikum öffnete, beauftragte der Sensorenhersteller aus Stäfa neben J.P. Morgan und Vontobel auch die Credit Suisse mit dem Börsengang.

Nur wenige Wochen später nahm die Schweizer Grossbank die Erstabdeckung der zu 36 Franken ausgegebenen Aktien mit "Neutral" und einem Kursziel von 42 Franken auf. Nach dem starken Börsendebüt sehe er kaum Raum für höhere Kurse, so schrieb Analyst Michael Inauen damals. Gleichzeitig liess er allerdings durchblicken, dass er den Papieren des Sensorenherstellers unter günstigsten Umständen - im Fachjargon spricht man auch von einem "Blue-Sky"-Szenario - einen Vorstoss bis auf 57 Franken zutraue. Was Inauen nicht ahnte: Im September desselben Jahres stiegen sie in der Spitze gar auf über 72 Franken.

Aufstieg und Fall der Sensirion-Aktien seit dem Börsengang vom März 2018 (Quelle: www.cash.ch)

Seither hat sich der Börsenwert von Sensirion nahezu halbiert. Nun legt sein Abteilungskollege Patrick Laager nach und nimmt die Wiederabdeckung der Aktien mit einer "Underperform" lautenden Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von gerade mal 28 Franken auf. Das entspräche aus heutiger Sicht noch einmal einem Rückschlagspotenzial um rund 25 Prozent - und damit weit unter dem einstigen Ausgabepreis.

Interessant ist, dass Laager vor einem möglichen Markteintritt deutlich grösserer Sensorenhersteller sowie vor den Folgen des rasanten technologischen Wandels warnt.

Dass genau diese Risiken im Vorfeld des Börsengangs und in den Monaten danach für die Banken und ihre Analysten fast schon vernachlässigbar schienen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie...

 

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