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Die Aktien der Cembra Money Bank konnten zuletzt zwar Boden gutmachen. Mit einem Minus von fast 40 Prozent seit Jahresbeginn zählt der Kreditkartenspezialist allerdings weiterhin zu den diesjährigen Börsenverlierern.

Das wiederum ruft nun einen genauso bekannten wie auch beliebten deutschen Börsenbrief auf den Plan. In seiner neusten Ausgabe preist er die dividendenstarken Valoren als "heisse Comeback-Spekulation" zum Kauf an. Der oder die nicht namentlich bekannten Autoren rechnen dabei gar mit einer Rückkehr zu dreistelligen Kursen – was aus heutiger Sicht einem Aufwärtspotenzial um nicht weniger als 50 Prozent entspräche.

Darüber, ob das nun realistisch ist oder nicht, entscheidet nicht zuletzt, in welchem Ausmass und mit welcher Geschwindigkeit die bisherigen Geschäftsvolumen mit der Migros ab dem kommenden Jahr wegbrechen werden. Der "orange Riese" hatte die langjährige Zusammenarbeit erst im August überraschend aufgekündigt.

Kursentwicklung der Aktien der Cembra Money Bank seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Erst kürzlich liess Cembra Money Bank anlässlich des diesjährigen Investorentages durchblicken, künftig neue Partner suchen zu wollen. Zudem kündigte das Unternehmen an, dass es an der bisherigen Dividendenpolitik festhält und jährlich mindestens 3,75 Franken je Aktie ausschütten werde. Wir sprechen da zu aktuellen Kursen immerhin von einer Rendite von knapp 6 Prozent.

Obschon man die Papiere momentan nicht überzahlt, glaube ich nicht, dass wir so schnell wieder Kurse von 100 Franken oder mehr sehen werden. Sofern der Kreditkartenspezialist sein Dividendenversprechen einhalten kann, wird man als Aktionärin und Aktionär fürs Warten wenigstens grosszügig entschädigt. Das ist doch schon mal was.

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Ziemlich genau eine Woche ist es her, als sich in meiner Kolumne alles um das Thema Zur Rose drehte. Kurz zuvor hatte die Versandapotheke 650'000 neue Aktien aus genehmigtem Kapital geschaffen und zu 290 Franken das Stück bei Investoren untergebracht.

Und genau diese Investoren schienen zu diesem Zeitpunkt die grossen Gewinner zu sein, was ich wie folgt kommentierte:

...und...

Am letzten Freitag erwischten die Aktien dann allerdings einen rabenschwarzen Tag, wurden zeitweise doch Kurse unter dem Platzierungspreis von 290 Franken bezahlt. Bei Börsenschluss resultierte dann noch ein Minus von 3 Prozent.

Zeitweise wurden bei den Aktien von Zur Rose am Freitag Kurse von 288 Franken bezahlt (Quelle: www.cash.ch)

Aufgrund negativer Vorgaben aus New York hatten die Valoren von Rivalin Shop Apotheke zwar ebenfalls einen schweren Stand – jedoch nicht annähernd so schmerzhafte Kursverluste zu beklagen wie jene von Zur Rose.

Mit der frühmorgens bekannt gewordenen Beteiligungsreduktion von 3,32 auf unter 3 Prozent durch American Century Investment Management alleine lässt sich diese Diskrepanz nicht erklären.

Neugierig wie ich bin habe ich mich deshalb ein bisschen herumgehört und bin auf einen Kommentar der amerikanischen Citigroup gestossen. Darin preist der Autor Ajay Nandal die Zur-Rose-Aktien wie bis anhin mit einem Kursziel von 385 Franken zum Kauf an.

Nur bei genauerem Hinschauen fällt auf, dass der Analyst bei seinen Umsatzschätzungen den Rotstift ansetzt und von deutlich höheren Fehlbeträgen ausgeht. Für das laufende Jahr geht er neuerdings von einem operativen Verlust (EBITDA) in Höhe von 129 (zuvor 83) Millionen Franken, für das kommende Jahr immerhin noch von einem 62 (zuvor 39) Millionen Franken schweren Verlust aus.

Da überrascht nicht, wenn sich Zur Rose mal eben noch ein paar Franken an zusätzlichem Eigenkapital sichert...

 

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