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Wie immer zu dieser Zeit des Jahres sprudeln am Schweizer Aktienmarkt die Dividenden. Doch die Dividenden, sie sprudeln nicht ganz so üppig wie in anderen Jahren.

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie und ihren noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen schalten Unternehmen auch hierzulande immer öfter in den Selbsterhaltungsmodus: Man fährt die Produktion zurück, schickt die Belegschaft in die Kurzarbeit und kassiert die erst wenige Wochen zuvor kommunizierten Jahresvorgaben. Selbst die Aktionäre kriegen ihr Fett weg: Denn auch die Dividendenpläne werden laut überdacht - und öfters mal verworfen.

Jüngstes Beispiel ist hierzulande die in der Augenheilkunde tätige Alcon. Die einstige Novartis-Tochter kippt ihre diesjährigen Ziele und legt die Dividende auf Eis. Meine Vermutung: Alcon wird nicht das letzte Schweizer Unternehmen bleiben, das in den Selbsterhaltungsmodus schaltet.

Mit Emmanuel Cau von der britischen Barclays muss nun sogar ein erster bekannter Aktienstratege über die Bücher. Die Dividendenkürzungen und -streichungen lassen sich nicht länger ignorieren. Cau geht neuerdings davon aus, dass die im breit gefassten Stoxx Europe 600 Index vertretenen Unternehmen im laufenden Jahr durchschnittlich einen Gewinneinbruch in Höhe von 40 Prozent erleiden werden. Das ist etwas mehr als seine Berufskollegen bei UBS und Credit Suisse schätzen. Sie gehen von einem wenn auch nur unwesentlich überschaubareren Gewinnrückgang zwischen 32 und 33 Prozent aus.

Und auch bei der Dividendensumme geht der Barclays-Stratege von einer ähnlich rückläufigen Entwicklung aus. Er stuft den europäischen Energiesektor von "Marketweight" auf "Underweight" und - aus Schweizer Sicht fast noch wichtiger - den europäischen Bankensektor von "Overweight" auf "Marketweight" herunter. Gleichzeitig rät er im Gesundheits- sowie im Telekommunikationssektor zu Zukäufen.

Gerade bei den europäischen Bankaktien kommt dieser Schritt einer Kapitulation gleich, hatten Cau und seine Abteilungskollegen ihren Anlagekunden über die letzten Monate doch genau diese immer wieder angepriesen. Alleine schon auf regulatorischen Druck hin dürften viele Banken bei ihren Dividenden zurückbuchstabieren.

Interessantes entnehme ich einem Strategiepapier aus der Feder des Credit-Suisse-Chefstrategen Andrew Garthwaite. Von den Dividenden-Futures auf den Stoxx Europe 600 Index schliesst er gar auf eine um 60 Prozent tiefere Dividendensumme.

Im Wissen, dass Dividenden je nach Betrachtungszeitraum mehr als 60 Prozent zur Gesamtrendite von Aktien beisteuern, sind Dividenden in diesen Tagen von zentraler Bedeutung. Über die Ausschüttungspolitik entscheidet übrigens nicht nur die Gewinnentwicklung, sondern auch die sogenannte Ausschüttungsquote. Sie misst in Prozent, wie viel des Jahresgewinns an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Erhebungen der UBS zufolge führten europäische Unternehmen in den letzten Jahren einen überdurchschnittlich hohen Anteil des Jahresgewinns über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurück. Das rächt sich nun...

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Der Teppichetage von Logitech wird eine gute Nase für die eigene Aktie nachgesagt. Und tatsächlich: Gerade wenn Firmenchef Bracken Darrell sich in den letzten Jahren von Titeln trennte, waren die Höchstkurse oft nicht mehr weit entfernt.

Vor wenigen Tagen machte ein nicht namentlich bekanntes Geschäftsleitungsmitglied auf Aktien mit einem Marktwert von knapp 1,8 Millionen Franken Kasse. Verübeln kann man es ihm nicht, haben sich die Papiere des Peripheriegerätespezialisten aus Lausanne nach einem Rücksetzer auf unter 26 Franken zuletzt wieder bis auf 45 Franken vorgetastet. Dank dem starken Standbein im Geschäft mit Konsolenspielzubehör wird das Unternehmen denn auch als ein Profiteur von Home-Office, Ausgangssperre und Co. gefeiert.

Kursentwicklung der Logitech-Aktien über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Apropos Coronavirus-Pandemie: Wenn die gut informierten Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder in den Aktien des eigenen Mandats- oder Arbeitgebers handeln, während viele Mitaktionäre im trüben Fischen, ist das in diesen Tagen nicht ganz unproblematisch.

Zumindest Logitech ist diesbezüglich fein raus: Anders als in der Vergangenheit liegt der jüngsten Ausübung von Mitarbeiteroptionen mit anschliessendem Verkauf ein im vergangenen Juni ins Leben gerufenes Programm zugrunde. Dieses Programm sieht Titelverkäufe nach damals vordefinierten Kriterien vor.

 

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