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Aktienfonds sind innerhalb von gerade einmal einer Woche unter dem Strich 58 Milliarden Dollar zugeflossen. Das zeigen die neusten Statistiken von Merrill Lynch. Es ist dies der höchste jemals gemessene Wert. Doch damit nicht genug. 10 der 58 Milliarden Dollar stammen aus Geldmarktfonds – auch das ein Rekord für die Geschichtsbücher.
Und darf man der amerikanischen Investmentbank Glauben schenken, dann ist ein Ende nicht absehbar. Die Umtauschoperationen aus Anleihen- und Geldmarktfonds in Aktienfonds sei erst auf halbem Weg. Dasselbe gelte für solche aus den Wachstums- in die Substanzwerte, so schreibt der Stratege Manish Kabra.
Kabra und seine Abteilungskollegen räumen zumindest aber ein, dass im Kurs zurückgebliebene Aktien von Gewinnern des Börsenbooms mittlerweile ziemlich Mangelware sind.
In ihrem neusten Strategiepapier nennen sie deshalb sieben europäische Aktien, welche eigentlich zu den Gewinnern des Börsenbooms und der besagten Umtauschoperationen zählen sollten, von den Fondsmanagern jedoch sträflich vernachlässigt werden. Auf der Liste sind neben CNH Industrial, Deutsche Bank und Kinnevik mit Credit Suisse, UBS, Glencore und Julius Bär gleich vier Vertreter aus der Schweiz zu finden – wobei die Valoren des Rohstoffriesen Glencore nicht in Zürich, sondern in London gehandelt werden.
Kursentwicklung der Aktien von UBS (rot), Credit Suisse (grün) und Julius Bär (gelb) über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)
Dass es sich bei drei von vier Vertretern aus der Schweiz um Grossbanken handelt, dürfte kein Zufall sein. Von den Dreien hat nur gerade Julius Bär den Beweis angetreten, auf lange Sicht Aktionärswerte schaffen zu können. Man darf den Fondsmanagern deshalb keinen Vorwurf machen, wenn sie einen Bogen um die Aktien dieser Unternehmen machen.
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Am Freitag liess das "Wall Street Journal" eine Bombe platzen: Die Behörden würden Hinweisen nachgehen, wonach eigentlich Profi- und gar nicht Kleinstanleger hinter dem Kursfeuerwerk bei Aktien wie GameStop oder AMC Entertainment stünden, so will das renommierte Wirtschaftsblatt erfahren haben.
Mit anderen Worten: Angeblich haben hier mächtige Hedgefonds unter dem Deckmantel dieses Massenphänomens Jagd auf Leerverkäufer aus den eigenen (Profi-)Reihen gemacht – mit tatkräftiger Unterstützung unzähliger Kleinstanleger.
Zur Erinnerung: Über soziale Netzwerke hatten sich Kleinstanleger verabredet, um mit geballter Kraft die Leerverkäufer in die Knie zu zwingen. Das Rezept war dabei denkbar einfach: Man nehme ein Unternehmen, bei dem bekannt ist, dass umfangreiche Wetten gegen dessen Aktien laufen und treibe den Kurs kräftig nach oben. Irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht. Die Leerverkäufer kapitulieren dann und müssen Aktien zukaufen, um ihre Wetten zu schliessen – was dann erst recht eine Aufwärtsspirale in Gang setzt.
Aufstieg und Fall der GameStop-Aktien über die letzten Wochen (Quelle: www.cash.ch)
Und tatsächlich verdichten sich die Hinweise, dass unzählige Kleinstanlegern einigen mächtigen Hedgefonds im Zuge dieser Bewegung auf den Leim gegangen sein könnten und nun auf schmerzhaften Kursverlusten sitzen. Sollte sich dieser Verdacht verdichten, wäre das von Ironie kaum zu überbieten. Denn eigentlich wurde den Kleinstanlegern diese Jagd auf die ach so verhassten Leerverkäufer ja als Kampf von "David gegen Goliath" verkauft.
Am 28. Januar schrieb ich zu diesem Thema...
...und nur wenige Tage später...
Damals ahnte ich allerdings noch nicht, wie richtig ich mit meiner Vermutung liegen würde.
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