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Alleine schon der Name von Martin Ebner liess Anfang der Neunzigerjahre selbst die Führungsetagen grosser Schweizer Weltkonzerne erzittern. Über seine dem Publikum zugänglichen Beteiligungsgesellschaften stieg der Financier zum gefürchteten Grossaktionär und Firmenschreck auf. Allerdings verspekulierte sich Ebner mit der Zeit, was ihn zum Verkauf seiner Beteiligungsgesellschaften an die kreditgebenden Banken zwang.
Nach einer längeren Pause meldete sich Ebner in den vergangenen Jahren still und leise zurück. Gemeinsam mit seiner Frau Rosmarie nistete er sich über seine Beteiligungsgesellschaft Patinex bei mittelständischen Unternehmen wie Galenica, Ypsomed und Temenos ein. Und wie schon in den Neunzigerjahren riefen die Beteiligungsnahmen unzählige Trittbrettfahrer auf den Plan, was bei einigen dieser Unternehmen wie damals zu Bewertungsexzessen führte.
Ein gutes Beispiel für einen solchen Exzess liefern die Namenaktien von Galenica. Im Frühsommer 2011 gab sich Patinex beim in Bern beheimateten Pharmaunternehmen erstmals mit einem Stimmenanteil von 3,17 Prozent als Aktionär zu erkennen und baute diesen in den darauffolgenden Jahren kontinuierlich auf 12,42 Prozent aus. Auch seine Trittbrettfahrer waren in dieser Zeit nicht untätig, kletterten die Papiere doch von unter 400 Franken vorübergehend auf 950 Franken. Dieser Höhenflug ging mit einer deutlichen Höherbewertung des Unternehmens einher.
Und das zu Unrecht, befürchtet man bei Kepler Cheuvreux. In einer Studie wird Galenica als überschätzt und überbewertet bezeichnet, was die zuvor für die UBS tätige Verfasserin zu einer Rückstufung der Aktien von "Hold" auf "Reduce" veranlasst. Vom Kursziel von 770 Franken lässt sich gegenüber dem gestrigen Schlusskurs ein Abwärtspotenzial von mehr als 12 Prozent ableiten.
Der Markt überschätze das kurzfristige Umsatzpotenzial des Eisenpräparats Injectafer. Sie stelle die Einsatzmöglichkeiten ausserhalb der Dialyse zwar nicht in Frage, so die Analystin. Sich diese neuen Anwendungsgebiete zu erschliessen, bedürfe allerdings Zeit und sei mit Kosten verbunden. Gleichzeitig werde der Wettbewerb für das Medikament Velphoro unterschätzt, verliere doch mit Renagel schon in wenigen Monaten ein Konkurrenzpräparat seinen Patentschutz. Dies habe negative Folgen, sowohl in Bezug auf die Preisgestaltung als auch auf die Marktdurchdringung. Und auch bei Cellcept rechnet die Analystin mit rückläufigen Lizenzeinnahmen. Mit ihren Umsatzschätzungen für das Pharmageschäft von Galenica liegt sie auf die Jahre 2014 und 2015 bezogen deshalb um bis zu 20 Prozent unter den optimistischsten Schätzungen ihrer Berufskollegen.
Seit dem Einstieg Ebners wurde beim Berner Unternehmen immer wieder auf eine Abspaltung des Pharmageschäfts spekuliert. Einem solchen Abenteuer stehen die Firmenverantwortlichen allerdings skeptisch gegenüber. Vor dem Hintergrund der verhaltenen Wachstumsaussichten, Kepler Cheuvreux rechnet über die kommenden Jahre gerade mal mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 6 Prozent, scheinen mir die Aktien recht stolz bewertet. Und das, obschon sie mittlerweile etwas von ihren Anfang Januar erklommenen Höchstständen zurückgefallen sind. Auch wenn die Firmenverantwortlichen von Galenica über die letzten Jahre vieles richtig gemacht haben und es Martin Ebner und seine Trittbrettfahrer möglichweise anders sehen, bergen die Aktien meines Erachtens ein nicht unbeträchtliches Enttäuschungspotenzial.
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Schon seit Wochen fristen die Namenaktien von Sonova ein Mauerblümchendasein. Vermutlich auch deshalb, weil der Weltmarktführer für Hörgeräte seinen Jahresabschluss erst in der zweiten Hälfte Mai vorlegen und bis dahin noch viel Wasser in den Zürichsee fliessen wird.
Erste Anhaltspunkte liefert heute nun ausgerechnet Cochlear. Der vom australischen Rivalen veröffentlichte Zahlenkranz fällt überraschend verhalten aus, ist dieser im Geschäft mit Hörimplantaten doch von einem prozentual zweistelligen Umsatzrückgang geprägt. In diesem Zusammenhang sieht man sich bei Cochlear zu einer weiteren Warnung gezwungen.
Dass die Aktien von Sonova nicht für die Ergebnisenttäuschung und die Warnung des Rivalen in Sippenhaft genommen werden, überrascht mich nicht sonderlich. Zum einen scheinen die Probleme der Australier hausgemacht und zum anderen liefert der heute früh veröffentlichte Zahlenkranz Anhaltspunkte für Marktanteilsverluste an die Konkurrenz, vermutlich sogar an Sonova.
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Noch im vorbörslichen Handel hatten die Namenaktien von Holcim heute einen eher schweren Stand. Denn im Ausblick auf die für Ende Monat angekündigte Jahresergebnispräsentation warnt der für die Zürcher Kantonalbank tätige Verfasser vor einem akzentuierten Gegenwind aus den Schwellenländern.
Die Währungen verschiedenster dieser Länder hätten sich in den letzten Wochen und Monaten weiter abgeschwächt. Alleine das schmälere den diesjährigen Umsatz um 6 Prozent. Nach einer Abwärtsrevision seiner Gewinnschätzungen um 5 Prozent liegt der Experte mit den neuen Annahmen um rund 10 Prozent unter den Konsensschätzungen seiner Berufskollegen.
Der Experte geht nicht davon aus, dass Holcim anlässlich der Jahresergebnispräsentation grossen Optimismus für das laufende Jahr versprühen wird. Er stuft die Namenaktien deshalb von "Übergewichten" auf "Marktgewichten" zurück.
Vor allem der Zeitpunkt, zu dem der viel beachtete Experte sein Handtuch wirft, sorgt im Berufshandel heute für Gesprächsstoff. Denn mit der Rückstufung schürt die Zürcher Kantonalbank sowohl die Angst vor einer drohenden Ergebnisenttäuschung als auch vor einem möglicherweise vorsichtigen Ausblick.
Regelmässige Leserinnen und Leser meiner Kolumne wissen, dass ich die Aktien von Holcim Ende Dezember auf meine Liste der Schweizer Aktienfavoriten für 2014 gesetzt habe. Obschon sich das Währungsumfeld beim Ostschweizer Zementhersteller seither noch einmal eingetrübt hat, bleibe ich bei meinen damaligen Aussagen. Ich traue der Führungsriege um CEO Bernard Fontana weiterhin einen erfolgreichen Turnaround zu und erachte die Erwartungshaltung des Marktes im Hinblick auf die anstehende Jahresergebnispräsentation als wenig ambitioniert.