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Genauso rasant, wie es für den Schweizer Aktienmarkt in der ersten Hälfte letzter Woche nach unten ging, geht es seither wieder rauf. Ob die Hoffnungen auf eine längere Waffenruhe in der Ukraine gerechtfertigt sind oder nicht, wird sich zeigen müssen. Es hängt viel davon ab – vor allem auch unzählige Menschenleben.
Ich schrieb am Freitag:
...und...
Aber wenden wir uns nun dem hiesigen Börsengeschehen zu.
Mir fällt auf, dass hierzulande einige wenige Aktien seit Tagen Mühe bekunden und kaum an der Kurserholung teilnehmen können – etwa jene von Nestlé, Givaudan oder der Swisscom. Das kommt nicht von ungefähr, haben diese drei Aktien eines doch gemeinsam: Sie alle gelten als "sichere Häfen", wenn wirtschaftlich und geopolitisch die Wogen hochgehen.
Kursentwicklung der Aktien von Nestlé (rot), Givaudan (grün) und Swisscom (gelb) seit Anfang März (Quelle: www.cash.ch)
Auch in der ersten Hälfte letzter Woche wurden diese drei Aktien ihrem Ruf des Felsens in der Brandung mehr als gerecht. Doch nun müssen genau sie als Geldquelle für andere Aktieninvestments herhalten, wie mir Händler berichten. Mit anderen Worten: Es wird aus den Valoren von Swisscom, Nestlé und Co in Zykliker sowie in Finanzwerte umgeschichtet.
Ich bin jetzt schon neugierig, ob auch in den nächsten Tagen wieder solche Umschichtungen beobachtet werden können – oder ob es sich bloss um ein Strohfeuer handelt. Das gilt insbesondere fürs Schwergewicht Nestlé, welches heute Montag von einer Heraufstufung von "Neutral" auf "Outperform" bei einem Kursziel von 135 Franken durch BNP Paribas profitiert. Ich erhoffe mir nichts Geringeres als wichtige Anhaltspunkte in Bezug auf die von vielen Marktakteuren herbeiersehnte Bodenbildung am Schweizer Aktienmarkt. Mit anderen Worten: Mit jedem Tag, an dem die genannten Aktien Mühe bekunden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Aktienmärkte die Talsohle durchschritten haben könnten.
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Die Leerverkäufer haben ihre Wetten gegen Zur Rose zuletzt ausgedünnt. Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktien der Versandapotheke immer mehr zum Spielball der Spekulanten verkommen – ganz zum Missmut von Firmengründer Walter Oberhänsli.
Nichtsdestotrotz scheinen die Papiere zumindest für die Capital Group noch immer salonfähig. Im September letzten Jahres bei Kursen von 380 Franken und mehr mit 3 Prozent eingestiegen, hat der mächtige Vermögensverwalter zuletzt kräftig Aktien zugekauft. Als Käufer mussten sich die Amerikaner gegenüber der Schweizer Börse SIX nur deshalb zu erkennen geben, weil ihnen nach dem Überschreiten der 5-Prozent-Schwelle eine Meldepflicht erwuchs.
Egal ob die Citigroup, Jefferies oder die Bank of America – es gibt im angelsächsischen Raum kaum eine Bank, welche die Aktien von Zur Rose bis vor wenigen Wochen nicht lautstark zum Kauf anpries. Jefferies bekräftigte dabei sogar das 515 Franken lautende Kursziel. Diese Stimmen hört man jedoch kaum mehr.
Kurszerfall der Zur-Rose-Aktien während den letzten 12 Monaten (Quelle: www.cash.ch)
Man kennt das ja: Zur Rose ist nicht das erste börsenkotierte Unternehmen aus der Schweiz, das von Banken in englischsprachigen Ländern erst hochgejubelt und dann einfach so fallengelassen wird. Und es wird wohl auch nicht das letzte sein.
Umso mehr ist schön zu sehen, dass wenigstens die Capital Group ans Geschäftsmodell und die an längerfristigen Aussichten des in Ungnade gefallenen Börsenüberfliegers glaubt. Auch ich habe am vergangenen Montag bei Zur Rose im Zuge des vorgezogenen Rebalancing bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2022 Aktien zugekauft und die Gewichtung von 5 auf 7,5 Prozent erhöht.
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