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Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den gut drei Jahre zuvor gegenüber dem Euro eingeführten Mindestkurs aufzugeben, liess man im Lager der Baissiers die Korken knallen. Eine Ausverkaufswelle riss den Schweizer Aktienmarkt innerhalb von gerade mal zwei Tagen um mehr als 15 Prozent in die Tiefe.

Spätestens seit die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldschleusen weit geöffnet hat, stehen die Baissiers auch bei uns wieder auf verlorenem Posten. Der breit gefasste Swiss Performance Index hat die Kursscharte von Mitte Januar längst aufgeholt. Bis zur magischen Marke von 10'000 Punkten trennen ihn nur noch knapp 6 Prozent.

Bei einigen Einzelaktien wurden die Baissiers auf dem falschen Fuss erwischt. Das gilt insbesondere für jene unter ihnen, welche in den vergangenen Wochen gegen die Namenaktien von Clariant gewettet hatten.

Spekulationen rund um ein angebliches Interesse seitens des deutschen Rivalen Evonik liessen die Kursnotierungen beim in Basel beheimateten Spezialitätenchemiehersteller steil nach oben schiessen. In der Folge legten die Papiere um gut 15 Prozent zu. Es überrascht deshalb nicht, dass mir Händler seither immer wieder von Panik geprägten Deckungskäufen berichten.

Öl ins Feuer giesst der für J.P. Morgan tätige Experte. In einem Kommentar geht er der Frage nach, ob eine Übernahme von Clariant durch Evonik wirklich Sinn machte. Er kann diese Frage ganz klar bejahen.

Das Basler Unternehmen sei in wachsenden Nischenmärkten tätig und deshalb interessant für einen ausländischen Interessenten. In Erwartung umfassender Kosteneinsparungen und Synergien liessen sich Mehrwerte schaffen, so der Verfasser des Kommentars.

Bei einem Angebot von 23 Franken je Aktie an die Aktionäre von Clariant errechnet der Experte eine Gewinnverdichtung für Evonik von rund 25 Prozent. Mit anderen Worten: Der deutsche Rivale könnte sogar noch tiefer in die Tasche greifen und immer noch Aktionärswerte generieren.

In den letzten Tagen war zwar immer wieder zu hören, dass die ehemaligen Familienaktionäre von Süd-Chemie nicht verkaufswillig seien. Immerhin vereinen sie bei Clariant rund 14 Prozent der Stimmen auf sich. Geht es nach dem Experten von J.P. Morgan, dann könnten die Familienaktionäre nach Süd-Chemie auch bei Clariant zu "Wiederholungstätern" werden.

Hinter dem jüngsten Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 20 Franken steckt aber einiges mehr als blosse Spekulation. In den letzten Tagen gelangten mit UBS und Helvea gleich zwei prominente Banken mit jeweils aggressiven Kaufempfehlungen für die Aktien von Clariant an ihre Anlagekundschaft.

Der für die UBS tätige Experte beziffert das 12-Monats-Kursziel neu mit 24 (19) Franken. Er rechnet im weiteren Jahresverlauf mit Fortschritten bei der Barmittelgenerierung oder aber sieht das Unternehmen unter Druck geraten, sich zu verkaufen. In die gleiche Kerbe schlägt sein Berufskollege von Helvea. Er hält Clariant nicht zuletzt aufgrund der guten Aussichten im Geschäft mit biotechnologischen Chemikalien für ein attraktives Übernahmeziel und erhöht das Kursziel auf immerhin 23 (19) Franken.

Aus dem Berufshandel ist zu hören, dass die Baissiers in den letzten Wochen reihenweise das Handtuch geworfen haben. Angeblich seien nur noch Wetten auf tiefere Kurse im Umfang von knapp 2 Prozent aller ausstehenden Aktien offen, so wird mir berichtet.

Ich werde in den nächsten Tagen vor allem die derivatseitigen Handelsaktivitäten auf Anhaltspunkte für eine sich abzeichnende Übernahme hin im Auge behalten.

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Das zweite Quartal ist mittlerweile zwar schon gut zwei Wochen alt. Ich möchte es mir allerdings nicht nehmen lassen, an dieser Stelle mit etwas Verspätung über die Schweizer Aktienfavoriten der Bank am Bellevue für die kommenden Monate zu schreiben.

Obschon die Schlüsselkaufempfehlungen des Bankinstituts im ersten Quartal hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben sind, kann sich der Leistungsausweis vergangener Tage durchaus sehen lassen.

Neu auf die Liste der Schweizer Aktienfavoriten aufgenommen werden die Valoren von Novartis (mit Kursziel 107 Franken), Helvetia (mit Kursziel 580 Franken) und GAM (mit Kursziel 22 Franken). Platz machen müssen jene von Swiss Re, Geberit und Swatch Group. Weiterhin zuversichtlich ist man bei der Bank am Bellevue für die Papiere von Actelion (mit Kursziel 150 Franken) und Sonova (mit Kursziel 153 Franken).

Bei Novartis rechnen die Experten entgegen anders lautenden Meinungen mit einem starken Zahlenkranz fürs erste Quartal. Für Helvetia sind sie hingegen in Erwartung einer erfolgreichen Integration von Nationale Suisse zuversichtlich. GAM wiederum habe Kosteneinsparungsmassnahmen eingeleitet. Diese sollten in einem weiterhin freundlichen Marktumfeld für ein signifikantes Gewinnwachstum sorgen. Doch auch den beiden in den letzten Monaten im Kurs zurückgebliebenen Aktien von Actelion und Sonova traut man beim Bankinstitut einiges zu.

Bleibt zu hoffen, dass die Bank am Bellevue mit ihren Schlüsselkaufempfehlungen in den kommenden Monaten an den beeindruckenden Leistungsausweis vergangener Tage anknüpfen kann.
 

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