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Gestern Mittwoch stand meine Kolumne ganz im Zeichen eines 15 Seiten starken Strategiepapiers der Bank Julius Bär. Aus Sicht der Autoren bietet der Schweizer Aktienmarkt den Anlegerinnen und Anlegern momentan "die Beste aller Welten". Von den einzelnen Kurszielen der hauseigenen Analysten für die 20 Indexkomponenten trauen sie dem Swiss Market Index (SMI) gar einen Anstieg von 15 Prozent zu – wobei es den Experten die Valoren von ABB, Lonza, Nestlé, Roche, Swiss Life und UBS ganz besonders angetan haben.

Bank Julius Bär: Auf diese sechs Schweizer Aktien sollten Anleger jetzt setzen


Und selbst wenn die Autoren es im mir vorliegenden Strategiepapier nicht explizit schreiben, so lassen sie zumindest durchblicken, dass sich für Anlegerinnen und Anleger mit diesen fünf Titeln auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nachts ruhig schlafen lässt.

Als hätte man sich mit den Berufskollegen der Bank Julius Bär abgesprochen, melden sich nun auch jene der UBS zu Wort. Wie die Strategin Sutanya Chedda schreibt, ist die Aktienbewertung in Europa zuletzt zwar weiter gefallen. Die Anzahl derjenigen Aktien, welche noch immer über ihrem Durchschnitt der letzten zehn Jahre notieren, sei geschmolzen und bewege sich nun sogar im Rahmen früherer Rezessionen.

Allerdings traut man den Gewinnerwartungen für europäische Unternehmen bei der grössten Schweizer Bank momentan nicht über den Weg. Verständlich, lässt sich von diesen für die kommenden 12 Monate doch auf ein Gewinnwachstum von nicht weniger als 17 Prozent schliessen. Das erscheint selbst dann übertrieben, wenn Europa um eine Rezession herumkommt.

Die Befürchtung der UBS-Strategin: Die Gewinnerwartungen könnten sich als zu optimistisch erweisen und über die nächsten Wochen und Monate mit dem dicken Korrekturstift zusammengestrichen werden. Die Aktienbewertung würde dann selbst bei stagnierenden Kursnotierungen deutlich steigen.

Sie wartet deshalb mit einer Liste mit 23 Aktien auf, die einem solchen Börsenumfeld eigentlich trotzen sollten. Dabei konzentriert sich die Strategin auf Valoren von Qualitätsunternehmen, die an ihrem Kurs-Buchwert-Verhältnis gemessen vernünftig bewertet sind und deren Bewertung schon heute einen Wirtschaftseinbruch vorwegnimmt.

Aus Schweizer Sicht sind die Aktien des Baustoffproduzenten Holcim, des Pharmaherstellers Novartis sowie des Sanitärtechnikspezialisten Geberit mit von der Partie. Gerade im Wissen, dass es am hiesigen Aktienmarkt Qualitätsaktien wie Sand am Meer gibt, ist diese Ausbeute schon ziemlich enttäuschend. Ich schliesse daraus, dass es viele dieser Papiere aus Bewertungsgründen nicht auf die Liste schafften.

Mir erscheint die Titelauswahl der UBS um einiges "offensiver" als jene von Julius Bär. Neugierig wie ich bin, werde ich sämtliche der genannten Aktien jedenfalls mal ein bisschen im Auge behalten...

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Die gute Nachricht für die nicht gerade erfolgsverwöhnten Aktionärinnen und Aktionäre von Stadler Rail zuerst: J.P. Morgan preist die Valoren des Zugbauers aus dem thurgauischen Bussnang auch weiterhin mit "Overweight" zum Kauf an – wenn auch mit einem etwas realistischeren Kursziel von 40,50 (zuvor 46) Franken. Die schlechte Nachricht: Die amerikanische Investmentbank warnt davor, dass das Unternehmen die Mittelfristziele kassieren könnte.

Analyst Akash Gupta geht neuerdings noch von einer operativen Marge (EBIT) zwischen 7 und 8 (zuvor 8 bis 9) Prozent aus. Darauf abgestützt streicht er seine operativen Gewinnschätzungen für Stadler Rail um bis zu 15 Prozent zusammen. Da die neuen Annahmen um bis zu 6 Prozent unter den durchschnittlichen Erwartungen seiner Berufskollegen liegen, ist anzunehmen, dass auch andere Analysten ihre Korrekturstifte bald ansetzen werden.

Die Aktien von Stadler Rail hatten in den letzten Tagen einen schweren Stand (Quelle: www.cash.ch)

Wenn nicht vor der Veröffentlichung des Halbjahresresultats vom 31. August und dem Investorentag am 1. September weitere Schätzungs- und Kurszielreduktionen für die Valoren des Zugbauers eintreffen, dann bestimmt in der Zeit unmittelbar danach.

Gestern Mittwoch reichte alleine schon der Hinweis seitens von J.P. Morgan, dass der Zugbauer bei den Mittelfristzielen zurückkrebsen könnte, um dessen Aktienkurs um 5 Prozent absacken zu lassen. Aber vielleicht verhält es sich ja wie so oft an der Börse: Sell the Rumor – buy the News.

 

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