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Schon seit Wochen treffen beinahe täglich neue Ausblicke auf das Börsenjahr 2014 ein. In den Publikationen beschränken sich die Prognosen der Verfasser auf die Börsenentwicklung im allgemeinen sowie auf die zukünftige Entwicklung der Unternehmensgewinne.
Nur in den wenigsten Ausblicken lassen sich die Verfasser auf die Äste hinaus und kommunizieren konkrete Aktienfavoriten. Wenig überraschend präsentiert heute wenigsten Kepler Cheuvreux die Favoriten für das Börsenjahr 2014. Schon in den letzten Jahren kommunizierten die damals noch unabhängig voneinander tätigen Bankinstitute auf den Jahreswechsel hin ihre Titelempfehlungen für das neue Jahr.
Auf der sogenannten «Swiss Selected List» führt Kepler Cheuvreux derzeit die Aktien von Actelion (Kursziel 85 Franken), Clariant (Kursziel 20 Franken), OC Oerlikon (Kursziel 15 Franken), Richemont (Kursziel 110 Franken) und Swiss Re (Kursziel 98 Franken). Die Papiere von Clariant und OC Oerlikon sind zudem auf der «European Small & Midcaps Selected List» des Bankinstituts zu finden.
Ausserdem verweisen die Verfasser im Ausblick auf Aktien von Branchenfavoriten wie Aryzta (Kursziel 70 Franken), Basilea (Kursziel 160 Franken), Credit Suisse (Kursziel 32 Franken), Schindler (Kursziel 145 Franken) und Zurich Insurance Group (Kursziel 295 Franken). Diese hätten es nicht auf die Empfehlungsliste geschafft, seien aber dennoch attraktiv.
Seit wenigen Wochen sind die Experten von Kepler Cheuvreux neutral für den Schweizer Aktienmarkt gestimmt. Zuvor gab sich das Bankinstitut aufgrund des hohen Anteils an Aktien aus den defensiven Sektoren Nahrungsmittel und Gesundheit negativ für unseren Heimmarkt.
Was mir auffällt ist, dass es sich bei den kommunizierten Aktienfavoriten nahezu ausschliesslich um solche von konjunkturabhängigen Unternehmen handelt. Ich werde meine Schweizer Aktienfavoriten für 2014 an Heiligabend vorstellen. Und so viel sei schon mal verraten: Es werden auf meiner Liste mehr defensive Indexschwergewichte als bei Kepler Cheuvreux zu finden sein.
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Die Namenaktien von Logitech sind nicht zu bremsen. Auch heute klettern die Papiere des schon vor Jahren in Ungnade gefallenen Westschweizer Börsenlieblings wieder auf neue Jahreshöchststände.
Den Grund liefert ein Kommentar aus dem hiesigen Aktienhandel der UBS Investment Bank. Im Kommentar verweisen die Verfasser auf ermutigende Absatzzahlen des PC-Herstellers Quanta. Dieser ist unter anderem für Dell und Hewlett-Packard tätig.
Quanta erzielte im November einen gegenüber dem Vormonat um 25,3 Prozent höheren Umsatz. Im Jahresvergleich resultiert immerhin ein Zuwachs von 9,8 Prozent. Der UBS zufolge ist der November damit der erste Monat in diesem Jahr mit einer gegenüber dem Vorjahr positiven Absatzentwicklung. Davon zieht man bei der Schweizer Grossbank auch positive Rückschlüsse auf den Absatz von Logitech im Kerngeschäft mit PC-Peripheriegeräten.
Die Baissiers geraten beim Westschweizer Unternehmen immer mehr in Erklärungsnot. Und ich muss offen zugeben: Eine gesunde Portion Schadenfreude kann ich mir dabei nicht verkneifen.
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Was macht ein Aktienanalyst, wenn er bei einem Unternehmen schon seit Monaten chronisch falsch liegt – er stellt die Abdeckung ein. So geschehen in diesen Tagen bei Galenica.
Nach schwächer als erwarteten Umsatzzahlen sah sich der für Merrill Lynch tätige Experte im Januar 2012 beim Berner Pharmaunternehmen zu einer Rückstufung der Namenaktien von «Neutral» auf «Underperform» veranlasst, was einer Verkaufsempfehlung gleichkommt. Gleichzeitig kürzte er das Kursziel auf 500 (540) Franken und damit unter den damaligen Aktienkurs.
Das Kurs- und Bewertungsniveau nehme eine Marktzulassung des Eisenmedikaments Ferinject in den USA mehr als vorweg. Eine Zulassung sei aber noch alles andere als sicher. Ausserdem halte er die zukünftige Gewinnentwicklung aufgrund höherer Kosten in der Forschung und Entwicklung und einem gewaltigen Investitionsbedarf ins Marketing für nur schwer vorhersehbar, so der Experte damals.
Doch selbst als die US-Gesundheitsbehörde FDA Ferinject im Juli dieses Jahres die Marktzulassung erteilte, sah man sich bei Merrill Lynch nur zu einer Anhebung des Kursziels auf 520 (500) Franken veran Aktien von Galenica in Erklärungsnot.lasst. Schon damals kostete die Aktie wohlverstanden 760 Franken.
Ende November gelang Galenica mit der Marktzulassung des Phosphatbinders Velphoro ein weiterer wichtiger produktseitiger Meilenstein, was viele Baissiers endgültig in die Knie zwang und den Aktien ein weiteres Kursfeuerwerk bescherte. Und das obschon die Zulassung des Präparats in den USA weitestgehend antizipiert worden war.
Es dürfte mehr als ein Zufall sein, dass Merrill Lynch die Abdeckung von Galenica nach einer Überprüfung des Anlageuniversums aus heiteren Himmel plötzlich einstellt.
Interessant ist übrigens, dass der Verfasser in diesem Zusammenhang ein letztes Mal vor zu hohen Erwartungen an die beiden Medikamente Injectafer und Velphoro warnt und Zweifel an der Nachhaltigkeit der Gewinnentwicklung der letzten Jahre anmeldet.
An dieser Stelle muss ich mich im Übrigen selber ein bisschen an der Nase nehmen. Denn rückblickend habe auch ich die Aktien von Galenica grundlegend unterschätzt. Das vorliegende Beispiel zeigt, dass auch ich nur mit Wasser koche.