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An der Zinsfront haben sich die erhitzten Gemüter in den letzten Tagen spürbar beruhigt, der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrem beherzten Einschreiten sei Dank. Denn als die milliardenschweren Wertpapierkäufe keine Wirkung mehr entfalten wollten, reichte alleine schon die Androhung einer Beschleunigung des Rückkaufprogramms.

Marktakteuren, die sich zuletzt auf steigende Zinsen eingestellt hatten, drückte die EZB damit im übertragenen Sinn die aus dem Gemeinschaftsspiel "Monopoly" bekannte "Zurück auf Start"-Karte in die Finger. Der Haken dabei: Werden die Wertpapierkäufe beschleunigt abgewickelt, können gegen Ende des Programms weniger Schuldtitel gekauft werden.

Nachdem an den europäischen Anleihenmärkten in Folge der verbalen Interventionen Besinnung eingekehrt ist, gehen die Marktakteure wieder ihrer gewohnten Beschäftigung nach - der Suche nach Rendite.

Zu diesem Anlass hat sich die Citigroup in einem aktuellen Strategiepapier auf die Suche nach hoch rentablen Unternehmen mit einer geringen Kapitalbindung und einem ebenso geringen zukünftigen Investitionsbedarf gemacht. Selbstverständlich machen das die Amerikaner nicht ohne Hintergedanken. Schliesslich bleibt so mehr Geld übrig, das diese Firmen über Aktienrückkäufe oder Dividenden an die Aktionäre zurückführen können.

Die Aktienstrategen haben eine 50 Unternehmen starke Liste mit sogenannten "Melkkühen" zusammengestellt. Ernüchternd gestaltet sich die Situation aus Schweizer Sicht. Mit Geberit schafft es nur gerade ein einziger Vertreter aus unseren Landen auf die Liste. Neben Fanuc, Hoya, Keyence, Transurban, Cielo, Norilsk, Infosys, Tata Consult, ABInBev, Pandora, Vivendi, ProSiebenSat1, Reed Elsevier, Experian, Reckitt Benckiser, ITV, Potash Saskatchewan und Canadian Pacific Railroad passen vor allem amerikanische Unternehmen wie 3M, Equifax, Verisk Analytics, McDonald's, Las Vegas Sands, Coca-Cola, Philip Morris, Altria, Brown Forman, C. R. Bard, Medtronic, Intuitive, Mosaic, Walt Disney, Gilead Sciences, Waters, Priceline Group, Texas Instruments, Altera, Xilinx, Oracle, Visa, Mastercard, Intuit, Alliance Data, Fiserv, Paychex, Citrix, Apple, Cisco Systems und Corning in das Schema.

Den Studienverfassern zufolge liegt das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis dieser Firmen auf einen Horizont von zwölf Monaten bei 19,7 und damit über dem weltweiten Durchschnittswert von 18. Allerdings liegt die Ausschüttungsrendite (Dividende und Aktienrückkäufe) mit 4,6 Prozent deutlich über dem Durchschnitt von 3,1 Prozent. Interessant ist, was die Experten zur Zinssensitivität des Aktienkorbs zu sagen haben: Angeblich hat dieser über die letzten Jahre in Phasen steigender Zinsen kaum reagiert.

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Am Freitag vor einer Woche kamen bei Basilea erstmals Gerüchte rund um ein unfreundliches Übernahmeangebot auf. Ein grosses ausländisches Pharmaunternehmen sei bereit, den Publikumsaktionären 180 Franken in bar zu bezahlen, so hiess es.

Von diesen Spekulationen angetrieben, kletterten die Namenaktien auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Dabei wechselten innerhalb von gerade mal zwei Tagen gut 5 Prozent aller ausstehenden Titel die Hand.

Auf das grosszügige Übernahmeangebot warten die Aktionäre bis heute. Vermutlich vergebens, ist seit dem letzten Freitag doch offiziell bekannt, dass HBM Healthcare die Gunst der Stunde genutzt und die Beteiligung von 14,9 auf 9,7 Prozent reduziert hat.

Das macht den Grossaktionär zum "Wiederholungstäter". Denn schon vor zwei Jahren verringerte HBM Healthcare das Aktienpaket im Zuge von Übernahmegerüchten von knapp 25 auf unter 20 Prozent. Damals wurde dem japanischen Partnerunternehmen Astellas ein Interesse an Basilea nachgesagt.

Die Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare wurde vom legendären ehemaligen Roche-Finanzchef Henri B. Meier gegründet. Dieser gilt als profunder Branchenkenner. Allem Anschein nach rechnen Meier und seine Mitstreiter nicht mit einer Übernahme von Basilea, ansonsten wären sie vergangene Woche vermutlich nicht als Verkäufer in Erscheinung getreten.

Das Nachsehen dürfte vor allem der aggressive Käufer der "aus dem Geld" liegenden Call-Warrants BSLUC und BSLWB haben. Die beiden Derivate mit Ausübungspreisen von 135 und 140 Franken verfallen schon kommenden Monat. Eine Übernahmeofferte, wie sie vergangene Woche gerüchtehalber herumgereicht wurde, eilt für diesen Käufer daher.
 

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