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Weltgrösster Vermögensverwalter reduziert Credit-Suisse-Paket deutlich - was steckt dahinter?

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Die amerikanische Blackrock hat bei der Credit Suisse im grossen Stil Aktien veräussert. Was sich dahinter verbergen könnte. - Und: Auf der Suche nach den Gründen für die Freitags-Schwäche bei Meyer Burger.

05.06.2023   11:45
Von cash Insider
Konzernzentralen von UBS und Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich.

Konzernzentralen von UBS und Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich.

Quelle: cash

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Blackrock hat das Credit-Suisse-Paket auf 2,8 Prozent reduziert. Das geht heute Montag aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervor. Noch vor wenigen Wochen hielt der weltgrösste Vermögensverwalter gut 5 Prozent an der Grossbank. Mit anderen Worten: Die Amerikaner haben im grossen Stil Aktien veräussert. Als Verkäufer mussten sie sich nur deshalb zu erkennen geben, weil der Stimmenanteil zuletzt unter den Schwellenwert von 3 Prozent fiel.

Die 2,8 Prozent an der Credit Suisse hält Blackrock in der Form von Aktien. Hinzu kommen etwas mehr als 0,6 Prozent an Stimmen, welche dem Vermögensverwalter von Drittaktionären weiterdelegiert wurden. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Amerikaner in den letzten Wochen grössere Aktienpakete auf den Markt geworfen haben.

Dass die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS unaufhaltsam näher rückt – vermutlich ist schon am kommenden Montag mit einem Vollzug zu rechnen – lässt die Beweggründe hierfür erahnen. Angeblich liegt der Ball bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC. Gibt letztere grünes Licht, könnten die Aktien der Credit Suisse tags darauf dekotiert werden.

Kursentwicklung der Credit-Suisse-Aktien seit Januar (Quelle: www.cash.ch)

Womöglich hat Blackrock die Credit-Suisse-Beteiligung im Rahmen sogenannter Arbitrage-Transaktionen ausgedünnt. Sprich: Der Vermögensverwalter hat sich im Gegenzug Aktien der künftigen Mutter UBS angelacht. Vielleicht sorgt in diesem Zusammenhang ja schon bald eine weitere Offenlegungsmeldung für Gewissheit.

Am Freitag schrieb ich von einer weiteren Schmach für die Credit Suisse. Die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken wurde von der New York Stock Exchange (NYSE) darüber informiert, dass die dort gehandelten Anteilscheine die Mindestanforderungen für die Kotierung nicht mehr erfüllen. Ausschlaggebend ist der Kurs der in New York gehandelten Stücke, welcher beharrlich unter einem Dollar liegt.

Die bevorstehende Dekotierung der Credit-Suisse-Aktien könnte auch für die Leerverkäufer zum Thema werden, wetten diese in New York doch noch immer mit 34,6 Millionen Titeln auf tiefere Kurse. Vor wenigen Wochen liefen in der Spitze sogar Wetten im Umfang von 64 Millionen Aktien gegen das Sorgenkind. Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich gerade einmal um die 7 bis 8 Millionen Titel.

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Die Aktien von Meyer Burger gaben am Freitag in einem freundlichen Börsenumfeld zeitweise deutlich nach. Anziehend waren einzig die Umsätze. Bei Handelsende resultierte dann noch ein Minus von gut 3 Prozent. Auch zu Wochenbeginn bekunden die Valoren sichtlich Mühe.

Losgetreten haben dürfte die Abgaben ein Kommentar aus dem Hause UBS. Darin richtete sich der Autor Bosco Ojeda nach einem Kontakt mit Firmenchef Gunter Erfurt an die Anlagekundschaft der grössten Schweizer Bank.

Nachdem chinesische Solarunternehmen ihre Preise seit Januar gesenkt haben, sah sich Meyer Burger eigenen Angaben zufolge ebenfalls zu Preiskonzessionen gezwungen. Es dürfte vor allem diese Aussage Erfurts gewesen sein, welche am Freitag an der Börse ganz offensichtlich für Verstimmung sorgte.

Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Dass der Firmenchef dank nachlassenden Rohmaterial- und Waferkosten dennoch von stabilen Bruttomargen ausgeht, wie ebenfalls aus dem Kommentar hervorgeht, blieb hingegen ungehört. Vielleicht war es aber auch der Hinweis des UBS-Analysten, wonach die Solarindustrie höchst komplex sei und die Gewinnentwicklung künftig starken Schwankungen unterliegen könnte, der für Verunsicherung sorgte.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass Ojeda seine Umsatz- und Gewinnschätzungen für die nächsten Jahre wie gehabt beibehält und diese über den durchschnittlichen Annahmen seiner Berufskollegen bei anderen Banken liegen. Dieser Umstand kommt allerdings weder beim "Neutral" lautenden Anlageurteil, noch beim 12-Monats-Kursziel von 61 Rappen so richtig zum Tragen...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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