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In den Handelsräumen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte die Anspannung der letzten Wochen zumindest etwas nachgelassen haben. Zwar pumpt die Europäische Zentralbank (EZB) noch immer Monat für Monat 60 Milliarden Euro in die Märkte. Gerade an der Devisenfront zeigen sich die Akteure davon aber immer weniger beeindruckt, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass die US-Notenbank den ersten Zinsschritt nach hinten verschieben könnte.
Zumindest sprechen die jüngst eher wieder enttäuschenden Nachrichten aus der dortigen Wirtschaft dafür, dass der transatlantische Spagat zwischen der amerikanischen und der europäischen Zins- und Geldpolitik vorerst nicht grösser wird.
Die Marktakteure haben sich längst auf den Euro eingeschworen. Es laufen Wetten in zweistelliger Milliardenhöhe gegen die europäische Einheitswährung, was nicht weiter überrascht. Denn es gibt kaum einen Währungsstrategen, der nicht mit einem Rückschlag unter die Euro-Dollar-Parität rechnet.
Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich der Euro still und leise von seinen Mehrjahres-Tiefstkursen von Mitte März gelöst. Unter 1,05 Dollar liess sich die europäische Einheitswährung schlichtweg nicht drücken. In der Folge setzte sie innerhalb kürzester Zeit zweimal zu einer Gegenbewegung nach oben an. Diese Gegenbewegung lief dann jeweils zwischen 1,1000 und 1,1050 Dollar ins Leere.
Nun nähert sich der Euro zum dritten Mal dieser recht offensichtlichen Widerstandszone. Den Baissiers fällt es immer schwieriger, dem Druck entgegenhalten zu können. Daran ändert weder die ultralockere Geldpolitik der EZB noch das verbale Seilziehen Griechenlands mit den übrigen europäischen Ländern etwas.
Charttechnisch betrachtet hat sich beim Euro seit Anfang März ein sogenannter "doppelter Boden" gebildet. Sofern die zur Schlüsselunterstützung gewordene Marke von 1,0500 Dollar nicht mehr unterschritten wird, steht einer etwas prägnanteren Gegenbewegung nichts mehr im Wege. Interessant wird es, wenn die europäische Einheitswährung über die bereits erwähnte Widerstandszone zwischen 1,1000 und 1,1050 Dollar zu klettern vermag. Spätestens ein solcher Ausbruch würde die Baissiers nämlich dazu zwingen, ihre Position grundlegend zu überdenken. Das wiederum würde mit ziemlicher Sicherheit einen raschen Vorstoss in die Nähe von 1,1500 Dollar bedeuten. Aller guten Dinge sind drei, so will es zumindest der Volksmund wissen.
Mit der Erholung gegenüber dem Dollar ist beim Euro auch ein Angriff auf die Frankenparität in weite Ferne gerückt. Ob unsere SNB zuletzt wieder am offenen Markt intervenieren musste, können vermutlich erst die in gut einer Woche anstehenden Statistiken klären. Nur kurz zur Erinnerung: Ende März lagen die Devisenreserven umgerechnet bei gut 522 Milliarden Franken.
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Noch vor zwei Wochen waren Anleger bereit, tief für Swiss Re in die Tasche zu greifen. Eine Namenaktie kostete fast wieder 100 Franken.
Seither ist neben der regulären Dividende von 4,25 Franken je Aktie auch die Sonderdividende von weiteren 3 Franken abgegangen. Wer wie in den Jahren zuvor mit einer raschen Aufholjagd gerechnet hatte, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Unter dem Strich büssten die Papiere des in Zürich beheimateten Rückversicherungskonzerns sogar etwas mehr als 5 Prozent ein.
Das lässt sich damit erklären, dass jüngst nicht weniger als vier hochkarätige Aktienstrategen den europäischen Versicherungssektor wie eine heisse Kartoffel fallengelassen haben. Die Begründungen ähneln sich, wird neben dem gedrückten Zinsumfeld doch auf Anhaltspunkte für Druck auf die Prämiensätze verwiesen (siehe gestrige Kolumne).
Die Überkapazitäten in der Rückversicherungsindustrie sind kein Geheimnis. Seit gut einem Jahr drücken diese auch bei Swiss Re auf die Prämiengestaltung. Ob die Kombination aus fehlenden Anlagemöglichkeiten und Druck auf die Prämien die zukünftigen Dividendenaussichten wirklich derart eintrüben, wird sich zeigen müssen.
Eine reguläre Dividende auf Vorjahreshöhe von 4,25 Franken je Aktie sollte bei Swiss Re dennoch möglich sein. Davon lässt sich immerhin eine Rendite von 5 Prozent ableiten. Bleiben kostspielige Naturkatastrophen auch in diesem Jahr aus, winkt den Aktionären darüber hinaus eine weitere Sonderdividende.
Wichtige Anhaltspunkte in Bezug auf die Prämiengestaltung verspreche ich mir von der morgigen Quartalsergebnispräsentation. Der Zahlenkranz wird letztendlich denn auch darüber entscheiden, ob die Aktien des Rückversicherungskonzerns weiterhin zu meinen Schweizer Aktienfavoriten zählen (siehe Kolumne vom 26. März). Zumindest aus heutiger Sicht spricht wohl nichts dagegen.
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