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Über die letzten Wochen floss viel ausländisches Geld in die Aktien von Unternehmen wie Straumann, Lonza oder Givaudan. Aus weiser Vorahnung, wie sich nun herausstellt. Denn alle diese Unternehmen verfügen über ein weitestgehend von der Wirtschaftsentwicklung unabhängiges Geschäftsmodell. Dementsprechend bieten ihre Papiere einen gewissen Schutz vor Börsenturbulenzen.
Allerdings bietet sich den erfolgsverwöhnten Aktionären seit wenigen Tagen ein eher ungewohntes Bild: Die Kurse fallen und fallen.
Die Aktien von Lonza und Givaudan sind gut 20 Prozent von ihrem Rekordhoch vom Februar nach unten zurückgefallen, jene von Straumann sogar um mehr als 30 Prozent. Genauso wie diese Börsenstars von angloamerikanischen Analysten und Grossinvestoren hochgejubelt wurden, lassen diese sie nun zusehends wieder fallen.
Die Aktien von Straumann erwischte es in den letzten Tagen besonders heftig (Quelle: www.cash.ch)
In meiner Kolumne vom 20. Februar warnte ich davor, dass diese geballte Kapitalkonzentration in ein paar wenigen Aktien nicht ungefährlich sei. Gerade angloamerikanische Grossinvestoren seien berüchtigt, mit ihren Milliarden von Dollars weiterzuziehen, sollten sich irgendwo lukrativere Anlagemöglichkeiten eröffnen - getreu dem französischen Sprichwort "Après-moi le déluge" ("Nach mir die Sindflut").
Wenn selbst Papiere von Unternehmen mit einem weitestgehend von der Wirtschaftsentwicklung unabhängigen Geschäftsmodell unter starken Verkaufsdruck geraten, zeugt das bekanntlich von Panik. Nun fragt sich, ob es sich bei den jüngsten Kursverlusten bloss um ein schon bald wieder ausgestandenes Phänomen handelt – oder doch um einen Vorboten für grössere Branchenrotationen. Nicht auszudenken. was es für den Schweizer Aktienmarkt hiesse, würden die angloamerikanischen Milliarden in konjunktursensitivere Titelsegmente zurückfliessen.
Wie dem auch immer sein möge: Es ist schon ziemlich ernüchternd, zu sehen, wie selbst hiesige Lokalmatadore von den angloamerikanischen Grossinvestoren an die Wand gespielt werden.
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Wenn Goldman Sachs eine Aktie aus der Schweiz auf die berühmt-berüchtigte "Conviction Buy List" setzt, ist ihr ein Kursfeuerwerk so gut wie sicher. Zum einen, weil kaum dann kaum jemand in der Schweiz den Mut aufbringt, sich gegen die übermächtige amerikanische Investmentbank zu stemmen. Zum anderen aber auch, weil eine solche Kaufempfehlung stets auch Trittbrettfahrer auf den Plan ruft.
Als der für Goldman Sachs tätige Keyur Parekh am gestrigen Mittwoch die Genussscheine von Roche auf die "Conviction Buy List" setzte, blieb das Kursfeuerwerk allerdings aus. Selbst das vielversprechend hohe 12-Monats-Kursziel von 400 Franken lockte kaum Käufer hinter dem Ofen hervor.
Auch die Bons von Roche können sich der Börsenschwäche nicht entziehen (Quelle: www.cash.ch)
Der bekannte Pharmaanalyst wartet denn auch kaum mit neuen Erkenntnissen auf. Er hebt neben dem konjunkturresistenten Geschäftsmodell des Pharma- und Diagnostikkonzerns aus Basel auch die nach wie vor attraktive Dividendenrendite hervor - wobei der Vergleich mit zehnjährigen Staatsanleihen etwas gar an den Haaren herbeigezogen daherkommt. Andere europäische Pharmaaktien rentieren nämlich um einiges besser als die Genussscheine von Roche.
Eine weitere Erklärung für die eher unterkühlte Reaktion der Börse dürfte sein, dass Goldman Sachs die Valoren schon seit Jahren zum Kauf anpreist und die Grosskunden der amerikanischen Investmentbank dementsprechend engagiert sind...
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