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Schon vor gut einem Jahr spielte die Musik am Schweizer Aktienmarkt in den Nebenwerten. Die Aktien von Galenica, Ypsomed, VZ Holding, Gategroup, Tecan, Emmi und Kardex hatten es den Anlegern damals besonders angetan. Über mehrere Wochen hinweg kletterten diese sieben Aktien von einem Rekordhoch zum nächsten, weshalb im Berufshandel auch von den "glorreichen Sieben" die Rede war.

Und noch etwas verband diese Nebenwerte vor Jahresfrist: Sie alle galten schon damals als stattlich bewertet (siehe Artikel vom 9. Dezember 2015).

Gerade zwei Unternehmen wurden diese Vorschusslorbeeren in den vergangenen Monaten regelrecht zum Verhängnis. Mitte März verschrieb sich Galenica überraschend konservativen Zielsetzungen. In der Folge waren viele Analysten gezwungen, ihre Gewinnschätzungen prozentual zweistelligen Abwärtsrevisionen zu unterziehen.

Der nächste Dämpfer folgte schon wenige Wochen später, als die Aktionärsgruppe um Kohlberg Kravis Roberts (KKR) ihr Aktienpaket von 25 auf 20 Prozent reduzierte. Mitte August lief die dreimonatige Sperrfrist auf der verbleibenden Beteiligung aus. Seither wird auf einen vollständigen Ausstieg des bekannten amerikanischen Finanzinvestors spekuliert.

Obschon sich Galenica im kommenden Jahr in die Bereiche Vifor Pharma und Santé Suisse aufspalten will, haben die Aktien seit ihrem Rekordhoch vom vergangenen November knapp 40 Prozent verloren - und noch hat sich KKR nicht von weiteren Beteiligungstranchen getrennt.

Auch bei den Aktien der VZ Holding zeigte die Kursentwicklung in den Wochen vor der Jahresergebnispräsentation von Mitte Februar kräftig nach unten. Im August folgte nach einer weiteren Ergebnisenttäuschung der nächste Rücksetzer. Vermutlich sind die Analystenerwartungen mittlerweile an einem vernünftigeren Punkt angelangt. Das blieb allerdings nicht ohne Folgen für die Papiere des Allfinanzunternehmens. Vom Rekordhoch vom vergangenen November aus betrachtet errechnet sich bei ihnen ein Minus von immerhin 15 Prozent.

Erst seit wenigen Wochen zeigen die rund 11 Prozent unter ihren Höchstkursen notierenden Aktien von Emmi Anzeichen einer Schwäche. Selbst die Verpflichtung eines bekannten Vertriebsprofis konnte das Blatt zuletzt nicht wenden. Die Valoren von Kardex trennen ebenfalls 11 Prozent vom Rekordhoch, jene von Tecan und Ypsomed immerhin gut 6 Prozent.

Den Sechser im Lotto knackten hingegen die Aktionäre der Gategroup. Sie konnten ihre Aktien zu je 53 Franken in bar der chinesischen HNA Group andienen und sich in neue Abenteuer stürzen.

Die Kursschwäche bei den "glorreichen Sieben" sollte den Aktionären anderer kleinerer und mittelgrosser Unternehmen aus der Schweiz eine Warnung sein. Gerade Galenica und VZ Holding zeigen eindrücklich, wie schnell hochgejubelte Nebenwerte bei Anlegern und Analysten in Ungnade fallen können. Die Korrektur hat jedenfalls begonnen, wenn auch nur schleichend...

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Seit dieser Woche ist die Leidensgeschichte der Aktionäre von Syngenta um ein Kapitel reicher. Nur wenige Tage nachdem Chem China eine Frist der Europäischen Wettbewerbsbehörde ohne Eingeständnisse verstreichen liess, droht diese mit einer vertieften Überprüfung des milliardenschweren Firmenkaufs.

Selbst am Hauptsitz der Braut in Basel gibt man sich mittlerweile kleinlaut und räumt ein, dass womöglich erst im Laufe des ersten Quartals Geld fliessen könnte. Ursprünglich hatte alles nach einem Weihnachtsbatzen ausgesehen.

Die Aktionäre von Syngenta sind nicht zu beneiden. Zuerst hatte sich der Verwaltungsrat monatelang einer Übernahme durch den amerikanischen Rivalen Monsanto versperrt. Erst auf öffentlichen Druck hin stimmte er dann einem Barangebot aus China zu. Das wiederum passte den Amerikanern nicht, weshalb sich politischer Widerstand gegen den Firmenkauf bildete. Als dieser Unsicherheitsfaktor vom Tisch war, hiess es dann, Chem China würden noch immer 15 Milliarden zu dessen Finanzierung fehlen. Und wieder hatten die Aktionäre allen Grund für schlaflose Nächte.

Die Europäische Wettbewerbsbehörde wird zwar nicht darum herum kommen, der Übernahme ihren Segen zu erteilen. Schliesslich liegt der kombinierte Marktanteil von Syngenta und Chem China im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln nur unwesentlich über dem heutigen der beiden Rivalen BASF und Bayer. Was sie aber machen kann, ist auf Zeit zu spielen.

Nun wird im Aktionariat die Forderung nach einer weiteren regulären Dividende laut. Die Anleger fordern keine Ausschüttung, sie fordern Schmerzensgeld.

Noch ist allerdings unklar, ob es ein solches für sie gibt. Konzernchef Erik Fyrwald lässt bloss durchblicken, dass er sich diesbezüglich alle Möglichkeiten offenhalte.
 

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